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Würzburg
FFP2-Maskenpflicht: Warum Verkäufer auch weiterhin Stoffmasken tragen dürfen
Während die Kunden des Einzelhandels ab Montag eine FFP2-Maske beim Einkauf tragen müssen, sind Mitarbeiter von dieser Pflicht befreit. Warum das so ist.
Geschäftsführer Christian Riedmayer vom Kupsch  im Würzburger Frauenland weist seine Kunden mit Plakaten auf die neue Maskenverordnung hin.
Foto: Thomas Obermeier | Geschäftsführer Christian Riedmayer vom Kupsch  im Würzburger Frauenland weist seine Kunden mit Plakaten auf die neue Maskenverordnung hin.
Katja Glatzer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Mit Schildern in und vor den Märkten werden in vielen Supermärkten in der Region Kunden bereits jetzt darauf aufmerksam gemacht, dass sie ab kommenden Montag FFP2-Masken beim Einkauf tragen müssen. Kunden, die dann Stoffmasken tragen, müsse man freundlich darauf hinweisen, dass eine FFP2-Pflicht bestehe und "sie leider den Laden verlassen müssen", sagt Christian Riedmayer, der mit seiner Frau Sabine zwei Kupsch-Märkte in Würzburg betreibt.

Mitarbeiter im Handel sind von der FFP2-Maskenpflicht bei der Arbeit allerdings ausgenommen. Noch am Mittwochnachmittag sei ein offizielles Schreiben an die Geschäftsführer eingegangen, das besagt, "dass unsere Mitarbeiter auch weiterhin die so genannten Alltagsmasken, darunter auch die Stoffmasken, tragen dürfen", sagt Sabine Riedmayer. Als Grund wurde genannt, dass "die Arbeitsabläufe nicht unnötig belastet werden sollen".     

Handelsverband reagierte auf angeordnete FFP2-Maskenpflicht 

Auf Nachfrage beim Handelsverband (HBE) Unterfranken heißt es dazu, dass der Handelsverband  Bayern direkt auf die von der Staatsregierung am Dienstag angeordnete FFP2-Maskenpflicht im  Einzelhandel reagiert und beim Thema Mitarbeiter interveniert habe. Man habe in den Gesprächen eine Einigung erzielt, die nun auch in der bayerischen Verordnung festgelegt wird, erklärt Juristin Uta Wandera vom HBE Unterfranken. Als einen der Gründe für das Nichttragen einer FFP2-Maske führt sie an, dass viele Mitarbeiter - zum Beispiel an den Kassen - durch Trennwände bereits gut geschützt seien.

Auch Kassierer in Supermärkten sind von der FFP2-Maskenpflicht ausgenommen. Ein Grund dafür sei laut Uta Wandera vom Handelsverband Unterfranken, dass sie durch Trennwände gut geschützt seien.
Foto: Tom Weller | Auch Kassierer in Supermärkten sind von der FFP2-Maskenpflicht ausgenommen. Ein Grund dafür sei laut Uta Wandera vom Handelsverband Unterfranken, dass sie durch Trennwände gut geschützt seien.

Generell sei der Kontakt von Kunde zu Personal eher als gering einzuschätzen, sagt Wandera. Weiter spiele der gesundheitliche Aspekt beim langen Tragen der Masken eine Rolle: "Es muss beachtet werden, dass bei einer FFP2-Maske (Anmerkung der Redaktion: ohne Ausatemventil) die maximale empfohlene Tragezeit längstens 75 Minuten beträgt". Nach Empfehlungen von Experten der Genossenschaft für Gesundheitsdienst-und Wohlfahrtspflege (BGW) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sollte danach eine Mindesterholungsdauer von 30 Minuten folgen. 

Regelmäßige Erholungspausen seien wegen Personalengpässe schwierig

"Zwar schließt die Erholungszeit eine leichte körperliche Arbeit nicht aus, der zusätzliche organisatorische Aufwand für den Handel wäre aber enorm", so Wandera. Man dürfe nicht vergessen, dass derzeit auch Personalengpässe entstünden, da viele wegen Homeschooling und Kinderbetreuung nicht so flexibel arbeiten könnten. Da sei es schwierig, regelmäßige Erholung und mehrere Pausen für jeden Mitarbeiter einzuplanen. 

Dazu kommt als Kritikpunkt des HBE auch der Kostenfaktor für den Handel: Denn jeder Unternehmer wäre verpflichtet, jedem seiner Mitarbeiter täglich eine neue FFP2-Maske zur Verfügung zu stellen.  Aufklärung ist bei dem Thema enorm wichtig, findet Wandera, "damit es nicht zu Unmut zwischen Kunden und Personal kommt und Kunden sich fragen, warum zwar sie selbst, nicht aber die Mitarbeiter FFP2-Masken tragen müssen". 

Mitarbeiter klagten über Atemprobleme

Die Riedmayers in Würzburg sind froh über die Entscheidung, denn viele ihrer Mitarbeiter hätten bereits über Atemprobleme mit den FFP2-Masken geklagt. Dementsprechend erleichtert seien die Reaktionen auf die Wahlfreiheit ausgefallen. Jetzt könne, so das Unternehmerpaar, "jeder für sich selbst entscheiden, ob er diese tragen möchte oder nicht."

 
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  • molinaria
    So ist halt der typische Deutsche, meckern, meckern..... Eine Pandemie in dieser Art war noch nie da, statt mit den Politikern die versuchen, ihr Bestes zu geben zu unterstützen wird nur gemeckert. Zu Beginn der Pandemie war bezüglich Masken sicher noch vieles nicht so klar, aber die Erkenntnisse in Bezug auf Sicherheit der Art der Maske konnte erst im Verlauf wissenschaftlich belegt werden. Die mutierten Viren sind hochansteckend und der Verkäufer braucht keine FFP-Maske, u.a. aus Kostengründen ist mir unerklärlich.
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  • hemak
    Schutz der Kunden UND der Angestellten,sollte überall höchste Priorität besitzen,...es ist für alle eine Kack-Zeit.Bisschen aufeinander zu gehen, oder sich gegenseitig unterstützen damit die ganze Gesellschaft etwas davon hat,sollte dich jedem einzelnen ermöglicht werden können.Ich verstehe dieses schwarz weiß denken nicht....mehr Miteinander statt schimpferei und gegeneinander. Und ja,ffp2 im Einzelhandel ist kacke...aber auch ja,wenn...dann auch die Angestellten die sich länger dort aufhalten als ein Kunde...und nocheinmal ja...da muss der Chef Lösungen suchen.Priorität hat der Schutz.Da gibt es nichts dran zu rütteln,...der Schutz für alle Menschen,groß,klein,gesund,krank,jung oder alt.
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  • radfahrer
    Den politisch Corona-Verantwortlichen, unter Führung von BK Merkel, MP M. Söder u.a. zur allgemeinen Kenntnis:

    Ärzteblatt vom 06.07.2020
    -Wo sind die wissenschaftlichen Beweise, dass Masken vor Viren schützen-?
    Desweiteren:
    Unabhängig von der Maskenpflicht zeigen die Zahlen, dass die Pathogenität (Begriffserklärung: -WIKIPEDIA-) von Covid-19 nicht im Ansatz so hoch ist, wie
    manche Virologen, Ärzte, regierende Politik angenommen haben. Faktum ist, dass weniger als 0,4 % der Covid-19-Infizierten schwer erkrankten.
    Näheres: www.aerzteblatt.de/studieren/forum/136034

    Sollte diese Analyse zur kommenden Corona-Debatte seitens politisch
    "Corona-Verantwortlicher" hinsichtlich Fürsorgepflicht/Grundgesetz-Beachtung zur Sprache
    kommen: -JA- oder -NEIN-?
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  • radfahrer
    -Isabellai- es gibt auch andere Arztpraxen

    Zu ihrer allgemeinen Info: -Deutsche Apotheker Zeitung-

    Wenn sie gesund sind, brauchen sie nur dann eine Maske zu tragen, wenn sie eine Person mit Verdacht auf
    -2019-nCoV-Covid-19- Infektion betreuen...
    Wer letztendlich eine Maske trägt, muss aber auch wissen wie - betont die -WHO- sodass die Maske nicht selbst
    Infektionsquelle wird.

    Näheres o.g. Quelle
    bzw.
    www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/02/11/corona-sollte-ich-eine-maske-tragen-und-wie
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  • ermahirsch@aol.com
    So wie der Herr Riedmeier seine Maske trägt, könnte er sich das auch sparen. Oben und zur Seite Luftlöcher....
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  • radfahrer
    Ist halt -Symbolpolitik-

    oder auch: "Man tut so, als ob....."
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  • k.a.braun@web.de
    Dann muss der Einzelhandel den Mitarbeitern eben die vorgeschriebenen Pausen gewähren! Sie durch Alltagsmasken weiterhin zu gefährden, ist verantwortungslos!
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  • radfahrer
    -silvaner- Wo sind Sie mit solch einem Vorschlag beschäftigt?
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  • rasputin32
    Es gibt in anderen Bereichen auch Vorschriften zum Maske tragen, auf dem Bau oder in Getreidelägern.
    Die Berufsgenossenschaften oder Betriebsanweisungen haben festgelegt wann bzw wie lange eine Maske getragen werden darf.
    Nach 75 oder auch 90 Minuten mußte die Maske 30 Minuten abgelegt werden, es gibt auch Anweisungen, wonach Masken nur an 4 aufeinander folgenden Tagen pro Woche getragen werden dürfen.
    In einem Gutachten der Bau-Berufsgenossenschaft schrieb eine Ärztin, das in Tests unter Maske 15% weniger Sauerstoff eingeatmet werden. (Das finde ich leider nicht mehr im Internet, war im Frühjahr)
    Über solche Dinge geht unsere Politik gnadenlos hinweg.
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  • radfahrer
    -normablau- weshalb sollten diese nicht mehr leben?

    Näheres zur Sterblichkeitsrate, Lebenserwartung, Krankheiten .... im Gesamtbild
    über -Statistisches Bundesamt-
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  • radfahrer
    -Erding- "Positive Testung"

    Ja und, was sagt der positive Test letztendlich aus?

    -Infektionskrankheiten sind Krabnkheiten, die duruch Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze übertragen werden.
    Je nachdem, welche Organe und Körperstrukturen sie betreffen, können Infektionskrankheiten unterschiedliche Symptome hervorrufen.
    Eine Infektionskrankheit entsteht durch die Ansteckung mit einem krank machenden Erreger. Der Begriff Infektion beschreibt, dass der Erreger in den Wirtsvorgang eindringt, sich dort vermehrt und ausbreitet.
    Allerdings bricht die eigentliche Infektionskrankheit nicht immer aus. Das Immunsystem wehrt viele Keime erfolgreich ab. Erst wenn der infizierte Organismus tatsächlich Symptome ausbildet, spricht man von einer Infektionskrankheit.
    www.netdoktor.de/krankheiten/infektionen/

    Wie viele "positiv"- getestete Personen zeigten Symptome?
    Wie viele Personen haben die Keime erfolgreich abgewehrt?
    Bei wie viel Personen kam es zu keinem Ausbruch?
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  • klafie
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • klafie
    war heute mittag in uettingen beim "netto" zum einkaufen. dort meinte die verkäuferin:
    "hast ja scho ne ffp2 maske" - ja, will ja auch am montag noch einkaufen können. sie
    erzählte mir noch, dass sie am montag vor der eingangstüre beim netto sicherheitskräfte
    zur verfügung bekommen, die überprüfen, dass die leute auch mit den richtigen masken
    ins geschäft kommen. finde es so langsam albern, dass sich die verkäuferinnen noch vor evtl. randalierenden kunden in schutz nehmen müssen. zur gleichen zeit kam ein junger mann, zog einfach sein shirt über mund und nase und man lies ihn auch noch rein. finde
    dies ist der gipfel. solangsam kotzt mich den mp d. l. b. sein getue an, vor 3 wochen meinte er noch, die alltagsmasken seien voll tauglich - jetzt prescht er wieder mit den
    ffp2 masken vor, ohne absprache mit bund und anderen mp-kollegen. ist das eigentlich noch normal, oder will er unbedinkt nacht berlin im herbst? soll er, aber ohne mich!
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  • stefan.behringer@web.de
    In unserem kleinen Markt trägt die Eigentümerin die Maske am Kinn- die kann sie ein ganzes Jahr lang benutzen.
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  • 4650246
    Das ist ja noch löblich, die Maske unter der Nase. In NRW, zumindest wo ich lebe, haben die Verkäufer oft gar keine Maske. Also, aktuell und nicht vor einem Jahr.
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  • noramablau
    ... und die leben noch ???
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  • Erding
    Glück halt! In Marktheidenfeld wurde ein junger Lebensmittelinhaber und zwei seiner Kunden von der Polizei ertappt. Sie hatten keinen Mund-und Nasenschutz getragen. Folge: "Finderlohn" für den Staat. Jeder dieser drei sind mit 250 Euro dabei. Und für den Ladenbesitzer könnte es noch mehr werden. "Da muss eine alte Frau sehr lange stricken um das wieder reinzuholen". Glück für die Ladenbesitzerin, wenn sie das gesundheitlich übersteht. Bei einer postiven Testung müsste die gute Dame für ein Weilchen schließen. War´s das dann wert?
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  • moehlerandrea
    Wieso haben Sie zu diesem Thema ausgerechnet Hr. Riedmayer befragt? Dieser Herr trägt seit Monaten seine Maske wie ein Fähnchen und meist hängt auch noch der Rüssel raus! Eine ganz schlechte Vorbildfunktion!!!
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  • Harald.Zierhut@t-online.de
    Da muss erst der Einzelhandelsverband Bayern die Staatsregierung darauf hinweisen, dass Einzelhandels-Mitarbeiter doch nicht FFP2-Masken tragend, einen üblichen "8-Stunden" Arbeitstag aushalten werden. 75 min Arbeit - dann 30 min Pause, gemäß Arbeitsschutzvorgaben. Das würde wohl, rein rechnerisch, in der Bayerischen Staatskanzlei funktionieren, aber niemals im Einzelhandel. Also wieder typischer bayerischer "Schnellschuss": wenn die Österreicher uns nichts vormachen, was man dann in Bayern so gute 10 Tage später kopieren und umsetzen kann, wird hausgemachtes selbst verordnet. Leider mit dem Nachteil, dass man dann noch Tage später "nachjustieren" muss, weil sich das Volk mittlerweilen nicht mehr alles gefallen lässt. Einige Gerichte sehen manches auch so. "Trump von Bayern", einen solchen brauche ich nicht.
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  • lausdeandl@yahoo.de
    Wie ist das eigentlich in der Bahn und den Bussen mit den 75 Minuten geregelt?

    Und bekommt der Fahrgast vor dem Einsteigen eune ärztliche Tauglichkeitsuntersuchung wie vom Arbeitsschutz vorgeschrieben?
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