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Gaukönigshofen
FFP2-Masken: Würzburger Unternehmer profitiert von neuer Pflicht
Lange war ein Unternehmer aus dem Landkreis Würzburg auf 400.000 FFP2-Masken sitzengeblieben. Dank neuer Vorgaben konnte er nun einen Großteil veräußern. Hat es sich gelohnt?
Rund die Hälfte seiner 400 000 FFP2-Masken konnte der Unternehmer Zeno Busch aus dem Landkreis Würzburg inzwischen veräußern.  
Foto: Daniel Peter | Rund die Hälfte seiner 400 000 FFP2-Masken konnte der Unternehmer Zeno Busch aus dem Landkreis Würzburg inzwischen veräußern.  
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Obwohl das erhoffte Millionengeschäft ausgeblieben ist, nimmt die Geschichte von Zeno Busch aus Gaukönigshofen (Lkr. Würzburg) nun wohl doch noch ein gutes Ende. 400.000 FFP2-Masken hatte der Textilhändler zu Beginn der Corona-Pandemie in Absprache mit dem bayerischen Gesundheitsministerium von China nach Bayern importiert. Nur: Das Ministerium wollte dann die Ware nicht mehr – zumindest nicht die FFP2-Masken von Zeno Busch. So hatte es der Unternehmer im vergangenen Jahr gegenüber dieser Redaktion berichtet.

Weil demnach das Ministerium damals mit seiner Unterschrift trotz mündlicher Absprache auf sich warten ließ, war der Unternehmer zu Beginn der Corona-Pandemie ohne abgeschlossenen Vertrag aktiv geworden. Die Zeit sei nämlich zu Beginn der Corona-Krise knapp und die Nachfrage nach FFP2-Masken höher als das Angebot gewesen. Als das Ministerium die Ware dann wegen angeblich zu hoher Preise und unpassendem Standard nicht wollte, war er aus allen Wolken gefallen.

Nachfrage ist durch FFP2-Maskenpflicht in Bayern gestiegen

Lange Zeit sah es so aus, als ob der Textilhändler auf seinen Masken – die er im Vergleich zu herkömmlichen FFP2-Masken als höherwertig bezeichnet – sitzen bleiben müsste, denn bis er eine Zulassung für seine vermeintlich unpassenden Masken bekam, hatten institutionelle Großabnehmer ihren Bedarf schon gedeckt.

Die darauf für ihn folgende finanzielle Existenzangst ist inzwischen glücklicherweise vorbei. "Die Situation hat sich entspannt", sagt Busch auf Nachfrage. In den vergangenen Monaten habe er große Teile seines Maskenbestands an Abnehmer aus Rhön-Grabfeld und Niederbayern verkaufen können. Und "es hilft uns, dass die Nachfrage nach hochwertigen Masken durch das aktuelle FFP2-Gebot merklich gestiegen ist". Ab Montag muss in Bayern im Supermarkt und im öffentlichem Nahverkehr FFP2-Maske getragen werden.

Würzburger Unternehmer will nicht mehr mit Medizinprodukten handeln

Rund die Hälfte seiner 400.000 Masken habe er zwischenzeitlich so veräußern können, sagt Busch. Ein Minusgeschäft sei die Angelegenheit für ihn trotzdem. Aufgrund des inzwischen deutlich größeren Angebots seien nämlich die Preise, die man im Großhandel für FFP2-Masken verlangen könne, deutlich gefallen – von mehreren Euro auf einige Cent. "Die Masken werden kein Geschäft mehr", befürchtet der Unternehmer.

Über seinen Konflikt mit dem Gesundheitsministerium aus dem vergangenen Jahr möchte Busch keine aktuellen Details preisgeben. Fest steht für ihn jedoch, dass er künftig die Finger vom Handel mit medizinischen Produkten lassen will: "Wir wollten damals in einer Notsituation helfen, zukünftig sollen lieber professionelle Firmen das machen."

 
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    Da im Bericht nichts von einer CE-Kennzeichnung zu lesen ist, und auch auf den Bildern nichts davon zu sehen ist, kann man davon ausgehen das diese Masken nicht mehr in Verkehr gebracht werden dürfen.

    Es dürfen inzwischen nur noch FFB2/3 Masken verkauft werden mit einer aufgedruckten 4-stelligen CE-Nr.
    Z.B.: CE-1234
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  • gaugruzi@web.de
    ...Ende gut - alles gut ! ? ! Ich wünsche mir nur, dass die Mainpost ab sofort für die wegen Corona in Not geratene Firmen auch mind. 3 Kostenfreie "Zeitungs-Werbe-Inserate" in dieser Dimension demnächst veröffentlicht. Dann hilft es denen zumindest.
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  • juergenmagic@t-online.de
    Damals wurde der Vertrag vom LGL mit der Begründung abgelehnt, dass die Masken nicht den Anforderungen entsprechen. Jetzt auf einmal doch? Sei´s drum und ihm ist der Erfolg wirklich zu gönnen. Vielleicht könnte er bald viel mehr verkaufen, wenn die Maskenpflicht in ganz Deutschland kommt. Gehen wir mal von rd 50 Millionen Tragepflichtigen aus und lt. Experten soll man die Maske ca. drei Mal pro Tag wechseln (manche sagen sogar bis zu sieben Masken pro Tag). Das würde dann 150 Mio Masken pro Tag machen und im Monat rd. 4,5 Mrd. Masken. Wäre interessant, ob dann die Belieferung sichergestellte werden könnten, selbst wenn diesen Wechsel nur vielleicht die Hälfte der Leute machen würden. Ich glaube, da wäre Deutschland wirklich überfordert.
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  • georg-ries@web.de
    da hat bestimmt die Frau Söder Anteile an der Firma höre ich schon munkeln *brüll*
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  • MiGeb275
    Für den letzten Satz gehört er eigentlich über den Marktplatz getrieben! "wollten helfen..."
    Die Eurozeichen hatte er in den Augen, nicht mehr und nicht weniger!
    Gier ist nicht umsonst eine der Todsünden!
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  • chrihand
    in Zukunft besser die Finger ganz von Behörden und staatlichen Stellen lassen.

    Warum sagt euch der Handwerksbetrieb / Bauunternehmer eures Vertrauens.
    Ist noch gar nicht so lange her, da berichtete auch die MP über erfolglose Ausschreibungen für kommunale Bauvorhaben.
    Wundert mich nicht: ein Installateur erzählte mir, Arbeiten bei Stadt und Gemeinde führt er nur noch gegen Vorkasse aus, damit er wenigstens die Materialkosten schon in der Hand hat.
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  • georg-ries@web.de
    private Bauherrn lassen sich leichter über den Tisch ziehen. Das ist richtig grinsen
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  • stefan.behringer@web.de
    Ich freue mich für den Unternehmer, dem übel mitgespielt wurde.
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