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Würzburg
FFP2-Maskenpflicht: Was bedeutet sie im Alltag für Würzburg?
Nach der am Dienstag angeordneten FFP2-Maskenpflicht im Nahverkehr und beim Einkaufen war der Ansturm in den Apotheken groß. Vor welchen Problemen Einzelhändler, Apotheker und Bürger nun stehen.
Marktleiter Christian Riedmayer vom Kupsch in der Brettreichstraße im Würzburger Frauenland weist seine Kunden mit Plakaten auf die neue Maskenverordnung hin.
Foto: Thomas Obermeier | Marktleiter Christian Riedmayer vom Kupsch in der Brettreichstraße im Würzburger Frauenland weist seine Kunden mit Plakaten auf die neue Maskenverordnung hin.
Katja Glatzer
,  Manuela Göbel
 und  Sara Sophie Fessner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Nach der von der Staatsregierung am Dienstag angeordneten FFP2-Maskenpflicht im Nahverkehr und beim Einkaufen waren die Masken in einigen Drogeriemärkten in Würzburg bereits am Dienstagnachmittag ausverkauft und der Ansturm in den Apotheken groß. Nachschub ist hier laut dem Würzburger Pharmazie-Großhändler Ebert+Jacobi kein Problem. "Wir verfügen über einen ausreichend hohen Lagerbestand", sagt Tanja Kahlert, Pressesprecherin der Noweda Apothekergenossenschaft in Essen, zu der Ebert+Jacobi gehört. "Einen Engpass sehen wir nicht", antwortet die Sprecherin auf die Frage, ob die Masken demnächst knapp werden könnten.  

Auch in den Kliniken gibt es momentan, anders als im Frühjahr, genug FFP2-Masken. Im  Universitätsklinikum Würzburg ist der Einsatz in einem Covid-Hygienekonzept festgelegt. Danach tragen die Mitarbeiter, die zum Beispiel dem Kontakt mit Atemsekreten von Patienten ausgesetzt sind, FFP2-Masken.

"Das Klinikum ist in der Lage, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hochwertige FFP2-Masken für diese speziellen Einsatzgebiete bereitzustellen, jedoch nicht für den dauerhaften Einsatz bei allen Mitarbeitern", sagt Susanne Just, Sprecherin der Uniklinik Würzburg, auf die Frage, ob die Uniklinik genügend FFP2-Masken zur Verfügung hat. Im Klinikum Würzburg Mitte tragen alle Mitarbeiter, die mit Patienten zu tun haben, FFP2-Masken, heißt es auf Nachfrage.

Doch kann sich jeder genügend Masken leisten? Die Würzburger Linke sieht in den neuen Bestimmungen sozialen Sprengstoff. In einer Pressemitteilung schreibt sie, dass bei einem Stückpreis zwischen zwei und fünf Euro und dem empfohlenen einmaligen Gebrauch der FFP2-Maske monatliche Kosten von bis zu 150 Euro entstehen. "Wer bisher schon beim Einkauf des notwendigsten Bedarfs jeden Cent umdrehen musste, steht nun vor neuen Verzichtsentscheidungen," kritisiert die  Linke.

"Damit ich mir eine FFP2-Maske kaufen kann, muss ich woanders sparen", sagt Wigbert Baumann aus Würzburg. Der 64-Jährige geht "selbstverständlich" mit Maske zum Einkaufen. Doch da er von einer Rente knapp unter Harz IV-Niveau lebt, habe er kein Geld übrig, um sich FFP2-Masken im Sparpack im Internet zu bestellen."Von den Masken in der Apotheke kann ich mir wirklich nicht viele leisten", sagt Baumann, der 437 Euro monatlich für seine Lebenskosten zur Verfügung hat.

Dieter Wenderlein von der Gemeinschaft St. Egidio befürwortet die neue Regelung. Zugleich kritisiert er, dass die Menschen mit der Beschaffung und Bezahlung allein gelassen werden: "Damit macht man es sich zu leicht."  Kosten von drei, vier Euro pro Maske seien  nicht nur für Hartz IV-Empfänger, sondern auch für Senioren mit geringer Rente oder Familien eine hohe finanzielle Barriere.  Er schlägt vor, Masken durch Subventionen zu verbilligen oder eine zentrale Ausgabestelle am Bürgerbüro einzurichten.

Unterdessen hat die Staatsregierung angekündigt, dass Hilfsbedürftige in Bayern kostenlos FFP2-Schutzmasken bekommen sollen. Insgesamt sollen 2,5 Millionen Masken bereitgestellt werden, erklärte Söder am Mittwoch.

Kontrolle in Supermärkten

In den Würzburger Kupsch-Märkten in der Brettreichstraße und in der Sankt-Benedikt-Straße werden derzeit die Kunden mit Schildern darauf aufmerksam gemacht, dass sie ab kommenden Montag FFP2-Masken tragen müssen. Auch wenn Marktleiter Christian Riedmayer die Maßnahme selbst "für übertrieben" hält, wie er sagt. Sein Personal werde derzeit geschult: "Welche Funktion haben die Masken? Was muss man beim Anziehen beachten und wie kann man sie reinigen?"

Kunden, die dann Stoffmasken tragen, müsse man freundlich darauf hinweisen, dass eine FFP2-Pflicht bestehe und "sie leider den Laden verlassen müssen". Alles ganz genau zu kontrollieren – sprich die klein gedruckten Zertifizierungen auf den Masken – werde aber nicht möglich sein, so der Marktleiter. 

"Die Preise werden nun explodieren."
Unternehmer Marco Trabold 

Die neuen Regelungen des Freistaats stellen auch Marco Trabold für seine Edeka-Märkte in Würzburg, Zellingen, Eisingen und Gemünden vor große Herausforderungen. Er rechnet mit Diskussionen der Kunden wegen der Maskenpflicht. Vor seinen Märkten werde in den ersten Tagen  Sicherheitspersonal die Kunden informieren. Kunden ohne FFP2-Maske sollen sie vor Ort erwerben können, so Trabold. Er plädiert für eine "Schonfrist der Kunden, zumindest für die ersten Tage, bis sich alles eingependelt hat".

Trabold hat auf die neue Regelung mit der Bestellung von 10 000 FFP2-Masken reagiert – "über die Firma, mit der wir auch in der vergangenen Zeit schon zusammengearbeitet haben". Ein Teil ist für die Mitarbeiter, ein Teil für den Verkauf gedacht. "Aber nur zwei Masken pro Kunde, solange der Vorrat reicht, damit möglichst viele Leute bedient werden können," sagt Trabold.  Er glaubt grundsätzlich, dass es genügend Masken gibt, um alle zu versorgen. Er befürchtet aber: "Die Preise werden nun explodieren."  

 
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  • Alfisti
    Man kann FFP2-Masken für einen "kleinen Obulus" kaufen. Z.B. im Internet 100 Stück ab ca. 29,95 Euro. Soll die Staatsregierung deshalb jetzt jedem auch noch den Internet-Zugang bezahlen?
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  • Marger06542503
    Meine haben, im Internet wohlgemerkt, 4,95 € pro Stück gekostet. Weiß der Herr, was Sie da ergattert haben.
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  • waldemarthurn@freenet.de
    Bei mir hält eine Einwegmaske ca 6 Monate und ich lebe immer noch.
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  • Arcus
    FFP2 Masken Pflicht hilft die Pandemie einzudämmen. Das hätte sie auch schon vor Monaten getan. Statt eine FFP2 Maskenpflicht sauber vorzubereiten, kommt Söder wieder mit einem nicht durchdachten Schnellschuss. Vermutlich gehts ihm wieder mal um Selbstdarstellung. Wie meist.
    Ja, die Preise für FFP2 Masken sind zumindest in China bei den Herstellern innerhalb kürzester Zeit angestiegen, da die Nachfrage auf dem Weltmarkt stark gestiegen ist.
    Und auch die Produktionskapazitäten sind nicht unendlich.
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  • hilde2000
    Tja, Ansteckungszahlen sind den ganzen Sommer über NICHT derart angesprungen wie jetzt. Obwohl niemand FFP2 Masken trug.
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  • flyarcus@gmx.de
    @Argus....haben sie schon mal von den mutierten Viren gehört? Söder reagiert darauf, was ist daran falsch? bla bla bla...hauptsach mal was gsacht, odda?
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  • nkestler@aol.com
    Angeblich sollen die mutierten Viren ja "nur" in den oberen Atemwegen landen - daher auch die schnellere und häufigere Infektion. Allerdings müsste dann die Gefährlichkeit - was letztlich Todesrate und die Schwere der Erkrankung betrifft, deutlich geringer sein. Aber vielleicht traut sich das keiner zu sagen, weil man dann die Leute nicht mehr gängeln kann.
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  • Doedi.wue
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • Erding
    Was nichts kostet, taugt nichts!
    Und wäre im Umgang mit den teuren Masken kontraproduktiv und sicher nicht im Interesse des Erfinders. Dabei denke ich an die sachgerechte Entsorgung. Wohin mit dem ganzen Müll? Einmalmasken tauchen doch jetzt schon an allen Ecken und Enden auf.
    Die Resourcen für die Herstellung sind doch auch nicht unbegrenzt. Ein sparsamer und damit sinnvoller Umgang mit den FFP2-Masken ist auch ein Gebot der Stunde. Wichtig wäre, dass die Preise für die Masken nicht unbegrenzt in die Höhe schießen. Bei zwei bis drei Euro für eine Maske könnte man diese Kosten über einen geschickten Einkaufszettel wieder reinholen. So ganz nebenbei, was kostet eine Schachtel Zigaretten? Wieviel verbraucht ein ganzer Haushalt täglich. Was spare ich, wenn ich öfters auf das Auto verzichte wegen Kleinigkeiten. Die Stoffmasken kann ich doch außerhalb von Geschäften tragen. Wichtig ist doch beim Tragen nicht nachlässig zu sein. Dies gilt auch gerade bei den FFP2 Masken. Geduld ist gefragt.
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  • SebastianRoth
    So ein Quatsch, damit sprechen sie mit einer Stammtischparole vielen Dingen und Aktionen ihre Bedeutsamkeit ab, z.B. Ehrenamt, das ist kostenlos, aber nicht umsonst und taugt! Und wenn wir schon grad beim Stammtisch sind, dann zahlen sie ihr Freibier hoffentlich auch immer, oder?
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  • Erding
    Bei der Sache bleiben! Ehrenämter kosten sehr viel: Zeit. Und es gibt Aufwandsentschädigungen. Also sind sie nicht kostenlos. Und wenn mir jemand ein Getränk ausgibt, dann bekommt er postwendend auch eins. Ich bin kein Schnorrer und auch nicht auf Almosen angewiesen. Ein wirklicher Stammtischler. Aber das mit dem Stammtisch hat sich ja leider fast von allein erledigt. Ob es die Stammkneipe nach Corona Durchimpfung dann noch gibt? Das Personal, die Gäste? Satire: Corona gibt´s umsonst. Die eine oder andere FFP2 Maske auch. Aber der eigene Schutz und der Schutz anderer sollten einem schon etwas wert sein. Die Preise für die Masken werden auch wieder fallen.
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  • k.a.braun@web.de
    Dass jemand angesichts der aktuellen Infektions- und Todeszahlen diese längst überfällige Maßnahme immer noch für "übertrieben" hält, will mir nicht in den Kopf.
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  • jutta.noether@web.de
    Ich halte sie nicht für übertrieben, sondern durchaus für längst überfällig.
    Allerdings sind die FFP2-Masken teuer und nicht lange verwendbar, so dass sie Leute mit wenig oder gar keinem Geld vor erhebliche Probleme stellt. Das darf nicht sein!!!
    Hier muss eine schnelle und vernünftige Lösung gefunden werden.
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  • Markustan
    Landesgrenz nahe Bewohner gehen dann halt im Nachbarland z.B. BW zum einkaufen. So wie es bei der Schließung von Baumärkten in Bayern war.
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  • nkestler@aol.com
    Wer so eine Regelung ausgibt, hat auch dafür zu sorgen, dass für alle kostenlos die Masken verteilt werden.
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  • Ja genau so muss das sein! Ich erinnere mich noch ganz genau: damals, als die Helmpflicht für Motorradfahrer eingeführt wurde, hat auch jeder seinen kostenlosen Schutzhelm bekommen! Irgendwo muss der doch hier noch im Schrank stehen ...
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  • Marger06542503
    So ein Unsinn. Motorradfahren ist jedermanns eigene Sache. Einkaufen und für viele auch der ÖNV sind aber leider notwendig. Darum sollte unser MP dafür Sorgen, dass die Masken für einen kleinen Obolus jedem zur Verfügung gestellt werden.
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  • flyarcus@gmx.de
    @margere...die kosten nur einen Obulus...also was soll das jetzt?
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  • jutta.noether@web.de
    Vielleicht sind für Sie 3-4€ pro Stück nur ein Obolus. Für mich und viele andere ist das auf die Dauer eine Menge Geld.
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  • Erding
    Immer diese Übertreibungen!
    In Corona Zeiten wird wieder mehr Alkohol getrunken. "Auf die Dauer ist das eine Menge Geld!" Auch der Verbrauch an Süssigkeiten steigt. Jetzt bleiben die Menschen auch mehr zu Hause. Außer diejenigen, die jetzt den Winter und den Schnee entdeckt haben.
    Es wird weniger in Urlaub gefahren. Viele könnten sich das eh nicht leisten, so nebenbei.
    Wieviel FFP2 Masken braucht man/Mann/Frau denn in der Woche. Welcher Mann, der Hartz IV bezieht, geht denn mit zum Einkaufen? Um eine Summe zu nennen: 3 bis 4 Euro in der Woche für eine Maske? Vier Masken im Monat! Diese aber bittschön auf einmal kaufen, damit immer eine Maske "geschont" und sich etwas "regenieren bzw." erholen kann.
    Und vielleicht etwas weniger das Smartphone u.ä. benutzen. "Wer wird denn gleich an die Decke gehen?" HB-Männchen Reklame von anno dazu mal.
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