Nach der von der Staatsregierung am Dienstag angeordneten FFP2-Maskenpflicht im Nahverkehr und beim Einkaufen waren die Masken in einigen Drogeriemärkten in Würzburg bereits am Dienstagnachmittag ausverkauft und der Ansturm in den Apotheken groß. Nachschub ist hier laut dem Würzburger Pharmazie-Großhändler Ebert+Jacobi kein Problem. "Wir verfügen über einen ausreichend hohen Lagerbestand", sagt Tanja Kahlert, Pressesprecherin der Noweda Apothekergenossenschaft in Essen, zu der Ebert+Jacobi gehört. "Einen Engpass sehen wir nicht", antwortet die Sprecherin auf die Frage, ob die Masken demnächst knapp werden könnten.
Auch in den Kliniken gibt es momentan, anders als im Frühjahr, genug FFP2-Masken. Im Universitätsklinikum Würzburg ist der Einsatz in einem Covid-Hygienekonzept festgelegt. Danach tragen die Mitarbeiter, die zum Beispiel dem Kontakt mit Atemsekreten von Patienten ausgesetzt sind, FFP2-Masken.
"Das Klinikum ist in der Lage, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hochwertige FFP2-Masken für diese speziellen Einsatzgebiete bereitzustellen, jedoch nicht für den dauerhaften Einsatz bei allen Mitarbeitern", sagt Susanne Just, Sprecherin der Uniklinik Würzburg, auf die Frage, ob die Uniklinik genügend FFP2-Masken zur Verfügung hat. Im Klinikum Würzburg Mitte tragen alle Mitarbeiter, die mit Patienten zu tun haben, FFP2-Masken, heißt es auf Nachfrage.
Doch kann sich jeder genügend Masken leisten? Die Würzburger Linke sieht in den neuen Bestimmungen sozialen Sprengstoff. In einer Pressemitteilung schreibt sie, dass bei einem Stückpreis zwischen zwei und fünf Euro und dem empfohlenen einmaligen Gebrauch der FFP2-Maske monatliche Kosten von bis zu 150 Euro entstehen. "Wer bisher schon beim Einkauf des notwendigsten Bedarfs jeden Cent umdrehen musste, steht nun vor neuen Verzichtsentscheidungen," kritisiert die Linke.
"Damit ich mir eine FFP2-Maske kaufen kann, muss ich woanders sparen", sagt Wigbert Baumann aus Würzburg. Der 64-Jährige geht "selbstverständlich" mit Maske zum Einkaufen. Doch da er von einer Rente knapp unter Harz IV-Niveau lebt, habe er kein Geld übrig, um sich FFP2-Masken im Sparpack im Internet zu bestellen."Von den Masken in der Apotheke kann ich mir wirklich nicht viele leisten", sagt Baumann, der 437 Euro monatlich für seine Lebenskosten zur Verfügung hat.
Dieter Wenderlein von der Gemeinschaft St. Egidio befürwortet die neue Regelung. Zugleich kritisiert er, dass die Menschen mit der Beschaffung und Bezahlung allein gelassen werden: "Damit macht man es sich zu leicht." Kosten von drei, vier Euro pro Maske seien nicht nur für Hartz IV-Empfänger, sondern auch für Senioren mit geringer Rente oder Familien eine hohe finanzielle Barriere. Er schlägt vor, Masken durch Subventionen zu verbilligen oder eine zentrale Ausgabestelle am Bürgerbüro einzurichten.
Unterdessen hat die Staatsregierung angekündigt, dass Hilfsbedürftige in Bayern kostenlos FFP2-Schutzmasken bekommen sollen. Insgesamt sollen 2,5 Millionen Masken bereitgestellt werden, erklärte Söder am Mittwoch.
Kontrolle in Supermärkten
In den Würzburger Kupsch-Märkten in der Brettreichstraße und in der Sankt-Benedikt-Straße werden derzeit die Kunden mit Schildern darauf aufmerksam gemacht, dass sie ab kommenden Montag FFP2-Masken tragen müssen. Auch wenn Marktleiter Christian Riedmayer die Maßnahme selbst "für übertrieben" hält, wie er sagt. Sein Personal werde derzeit geschult: "Welche Funktion haben die Masken? Was muss man beim Anziehen beachten und wie kann man sie reinigen?"
Kunden, die dann Stoffmasken tragen, müsse man freundlich darauf hinweisen, dass eine FFP2-Pflicht bestehe und "sie leider den Laden verlassen müssen". Alles ganz genau zu kontrollieren – sprich die klein gedruckten Zertifizierungen auf den Masken – werde aber nicht möglich sein, so der Marktleiter.
Die neuen Regelungen des Freistaats stellen auch Marco Trabold für seine Edeka-Märkte in Würzburg, Zellingen, Eisingen und Gemünden vor große Herausforderungen. Er rechnet mit Diskussionen der Kunden wegen der Maskenpflicht. Vor seinen Märkten werde in den ersten Tagen Sicherheitspersonal die Kunden informieren. Kunden ohne FFP2-Maske sollen sie vor Ort erwerben können, so Trabold. Er plädiert für eine "Schonfrist der Kunden, zumindest für die ersten Tage, bis sich alles eingependelt hat".
Trabold hat auf die neue Regelung mit der Bestellung von 10 000 FFP2-Masken reagiert – "über die Firma, mit der wir auch in der vergangenen Zeit schon zusammengearbeitet haben". Ein Teil ist für die Mitarbeiter, ein Teil für den Verkauf gedacht. "Aber nur zwei Masken pro Kunde, solange der Vorrat reicht, damit möglichst viele Leute bedient werden können," sagt Trabold. Er glaubt grundsätzlich, dass es genügend Masken gibt, um alle zu versorgen. Er befürchtet aber: "Die Preise werden nun explodieren."
Ja, die Preise für FFP2 Masken sind zumindest in China bei den Herstellern innerhalb kürzester Zeit angestiegen, da die Nachfrage auf dem Weltmarkt stark gestiegen ist.
Und auch die Produktionskapazitäten sind nicht unendlich.
Und wäre im Umgang mit den teuren Masken kontraproduktiv und sicher nicht im Interesse des Erfinders. Dabei denke ich an die sachgerechte Entsorgung. Wohin mit dem ganzen Müll? Einmalmasken tauchen doch jetzt schon an allen Ecken und Enden auf.
Die Resourcen für die Herstellung sind doch auch nicht unbegrenzt. Ein sparsamer und damit sinnvoller Umgang mit den FFP2-Masken ist auch ein Gebot der Stunde. Wichtig wäre, dass die Preise für die Masken nicht unbegrenzt in die Höhe schießen. Bei zwei bis drei Euro für eine Maske könnte man diese Kosten über einen geschickten Einkaufszettel wieder reinholen. So ganz nebenbei, was kostet eine Schachtel Zigaretten? Wieviel verbraucht ein ganzer Haushalt täglich. Was spare ich, wenn ich öfters auf das Auto verzichte wegen Kleinigkeiten. Die Stoffmasken kann ich doch außerhalb von Geschäften tragen. Wichtig ist doch beim Tragen nicht nachlässig zu sein. Dies gilt auch gerade bei den FFP2 Masken. Geduld ist gefragt.
Allerdings sind die FFP2-Masken teuer und nicht lange verwendbar, so dass sie Leute mit wenig oder gar keinem Geld vor erhebliche Probleme stellt. Das darf nicht sein!!!
Hier muss eine schnelle und vernünftige Lösung gefunden werden.
In Corona Zeiten wird wieder mehr Alkohol getrunken. "Auf die Dauer ist das eine Menge Geld!" Auch der Verbrauch an Süssigkeiten steigt. Jetzt bleiben die Menschen auch mehr zu Hause. Außer diejenigen, die jetzt den Winter und den Schnee entdeckt haben.
Es wird weniger in Urlaub gefahren. Viele könnten sich das eh nicht leisten, so nebenbei.
Wieviel FFP2 Masken braucht man/Mann/Frau denn in der Woche. Welcher Mann, der Hartz IV bezieht, geht denn mit zum Einkaufen? Um eine Summe zu nennen: 3 bis 4 Euro in der Woche für eine Maske? Vier Masken im Monat! Diese aber bittschön auf einmal kaufen, damit immer eine Maske "geschont" und sich etwas "regenieren bzw." erholen kann.
Und vielleicht etwas weniger das Smartphone u.ä. benutzen. "Wer wird denn gleich an die Decke gehen?" HB-Männchen Reklame von anno dazu mal.