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Würzburg
"Feinschmecker": So kam das geschlossene Würzburger "Café Michel" in die Auswahl der besten deutschen Cafés 2025
Ein Magazin empfiehlt 500 Cafés und Röstereien. Darunter auch ein Café in Würzburg, das seit zwei Jahren gar nicht mehr existiert. Jetzt gibt es eine Erklärung dafür.
Das 'Café Michel' am Oberen Markt in Würzburg schloss 2022 nach 111 Jahren Familientradition. Heute ist an gleicher Stelle das 'BrotHaus'.
Foto: Thomas Obermeier | Das "Café Michel" am Oberen Markt in Würzburg schloss 2022 nach 111 Jahren Familientradition. Heute ist an gleicher Stelle das "BrotHaus".
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 02.12.2024 06:58 Uhr

Wie kann es sein, dass es ein Würzburger Café, das es seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gibt, in eine Auswahl der besten Cafés in Deutschland schafft? Diese Frage hat kürzlich für Irritationen gesorgt.

Zum Hintergrund: Das Magazin "Der Feinschmecker" hat für seinen neuen Guide "Die 500 besten Cafés und Röstereien 2025" empfohlen. Auf seiner Homepage listete der "Feinschmecker" insgesamt fünf Betriebe in Unterfranken auf: in Schweinfurt "Die kleine Kaffeerösterei" in der Rückertstraße, in Würzburg die Pasticceria e Caffetteria "La Toska" in der Theaterstraße, "MainCake" in der Sterngasse, die "Kaffeemanufaktur" in der Spiegelstraße und auch das "Café Michel" am Oberen Markt.

Das nur gibt es seit August 2022 gar nicht mehr. Im Juli dieses Jahres eröffnete an gleicher Stelle das "BrotHaus".

Auf der Homepage des 'Feinschmecker' wurde zunächst auch das seit August 2022 geschlossene 'Café Michel' am Oberen Markt in Würzburg aufgelistet. Inzwischen ist der Eintrag gelöscht. 
Foto: Screenshot MP | Auf der Homepage des "Feinschmecker" wurde zunächst auch das seit August 2022 geschlossene "Café Michel" am Oberen Markt in Würzburg aufgelistet. Inzwischen ist der Eintrag gelöscht. 

Eine Nachfrage bei der "Feinschmecker"-Redaktion ergab: "Hier muss ein technischer Fehler vorliegen." Im aktuellen gedruckten Magazin sei das "Café Michel" nicht mehr aufgeführt, nur noch "La Toska" und "MainCake". Ein pdf der Druckausgabe belegt dies. Auch auf der Webseite wurde das "Café Michel" inzwischen gelöscht. Die "Kaffeemanufaktur" allerdings ist dort weiter gelistet.

So kommt die Auswahl der Cafés zustande

Auf Fragen, wie die Auswahl der rund 600 getesteten Cafés und Röstereien zustande kam, antwortete "Feinschmecker": "Wir prüfen nach Möglichkeit mit Mitarbeitern die Cafés und Konditoreien vor Ort und testen den Kaffee nach Zusendung in einer Siebträgermaschine in der Redaktion. Parallel kontaktieren wir die Betriebe, um die Daten abzufragen." Rund 25 Testerinnen und Tester seien von April bis August unterwegs gewesen.

Für die Wahl der besten 500 aus den etwa 600 getesteten Lokalen sei "die Qualität des Kuchens und Kaffees, Frische und Natürlichkeit der Zutaten", aber auch das "Ambiente im Café" und die "Freundlichkeit des Personals" entscheidend gewesen. "Wer hier nicht überzeugen konnte, kam auch nicht in die Auswahl", so die Redaktion.  

Die Cafés würden "natürlich" nichts dafür bezahlen, um in Auswahl zu kommen, hieß es auf Nachfrage. Der Gastroführer "Gusto" etwa macht auf seiner Homepage transparent, dass alle Restaurants, die nach "Gusto"-Kriterien zur Aufnahme in den Guide infrage kommen und die an einer Testsaison teilnehmen möchten, eine Anmeldegebühr bezahlen.

"Wir testen ernsthaft und bewerten nach den Kriterien des Handwerks oder der Innung", betont "Feinschmecker". Wenn möglich, hole man sich auch Hilfe für Schulungen, wie vom Zentralverband des Bäckerhandwerks. "Wenn ein Café ausdrücklich nicht in unserem Guide erscheinen möchte, respektieren wir diesen Wunsch und entfernen die Adresse aus dem Guide. Dass unser Urteil auch Kontroversen auslöst, ist bei Geschmacksfragen natürlich klar und begleitet uns seit Jahrzehnten."

 
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  • Jens Lattke
    Ich will das nicht falsch verstanden wissen – alle aufgeführten Kaffees sind nette Locations – mit wirklich leckerem "Gedöns". Aber wenn ich mir ein Kaffee vorstelle, dann ist "La Toska" doch schon relativ weit entfernt. Wenn es dann aber auch noch um die besten in Deutschland geht, dann verstehe ich den Feinschmecker in seinem Urteil überhaupt nicht. Da würde ich sicher keines dieser Kaffes verorten.
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  • Marion Höfling
    Liebes Mainpostteam,

    die Kaffeemanufaktur ist aber doch nach wie vor geöffnet, ich finde den Satz "Die "Kaffeemanufaktur" allerdings ist dort weiter gelistet." etwas missverständlich.

    Liebe Grüße

    Eine zufriedene Kundin der Kaffeemanufaktur
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  • Benjamin Stahl
    Liebe Frau Höfling,
    Sie haben Recht: Die "Kaffeemanufaktur" gibt es weiterhin. Sie taucht nur nicht mehr im gedruckten Magazin des "Feinschmecker" auf, aber weiterhin auf der "Feinschmecker"-Homepage. Offensichtlich sind die Daten noch immer nicht angeglichen worden, darauf bezieht sich der Satz.
    Viele Grüße aus der Redaktion
    Benjamin Stahl
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