"Die Bürger sollen ihre Wünsche äußern", erklärt Stadtsprecher Christian Weiß den Sinn und Zweck des Bürgerdialogs Kardinal-Faulhaber-Platz, der am 22. Januar in der Turnhalle der Mozartschule stattfindet. Alle Bürger sind eingeladen, ihre Vorschläge vorzustellen. "Das wird in mehreren Workshops zu Themen wie beispielsweise Grün, Aktionsfläche, Wasser oder Infrastruktur geschehen und von externen Profis moderiert werden", sagt Weiß.
Anschließend werden die Idee gesammelt, in ein Konzept geformt und im Stadtrat besprochen. Dieser wird letztendlich entscheiden, wie der Platz gestaltet werden soll. Die Weichen dazu hat der Bürgerentscheid "Grüner Platz am Theater" 2017 gestellt.
Damals haben die Bürger entschieden, dass auf den Platz große Bäume kommen sollen und keine Tiefgarage darunter gebaut wird. Anschließend wurde der bisherige Parkplatz zunächst provisorisch begrünt, bevor im nächsten Jahr die endgültige Umgestaltung beginnen kann.
Jetzt geht es um die Planung. Wie sich die Stadtverwaltung den Platz vorstellt, hat Umweltreferent Wolfgang Kleiner jüngst dem Stadtrat gezeigt: Vier Wege, eine Aktionsfläche für Veranstaltungen, eine Wasserspielfläche und fünf Inseln mit Bäumen und Rasen oder Stauden. An der Theaterstraße sollen Haltestelle, Toiletten und ein Kiosk entstehen.
Aber was wollen die Bürger? Helmut Schmidt hat da schon einen konkreten Vorschlag: "Ich schwärme für die Vorstellung, dass auf einem Teil des Platzes ein Lichterpark entstehen könnte." Schmidt schweben mehrere Reihen historischer Straßenlaternen vor, die nachts leuchten. Vorbild für Schmidts Idee ist die Installation "Urban Light" in Los Angels.
"Ich kenne diesen Platz aus Filmen, es ist ein magischer und romantischer Ort", schwärmt der ehemalige Lehrer. Der Lichterpark könne ein wunderbarer Treffpunkt gegenüber des Mainfranken Theaters werden. Schmitt ist gebürtiger Würzburger und Musiker der Gruppe "The Jets Revival Band". Mittlerweile lebt er in Kürnach, ist aber Würzburg sehr verbunden. "Die Idee kam mir, als ich vergangenen Sommer auf einer Bank auf dem Faulhaber-Platz saß." Beim Bürgerdialog am 22. Januar will Schmidt seine Idee vorstellen.
In Sachen Bürgermitbestimmung ist Würzburg Vorreiter. Bereits 2008 wurden die Bürger an der Konversion des US-Geländes am Hubland beteilitgt. "Dass Bürger einen ganzen Stadtteil mitgestaltet haben, ist nach wie vor das größte Projekt mit Bürgerbeteiligung in Bayern," erklärt der Rathaussprecher. Weiß vertritt Würzburg im Arbeitskreis "Netzwerk Bürgermitbestimmung" bayerischer Städte. "Mit der Bürgerbeteilung an der Aufstellung eines Flächennutzungsplans sind wir die erste Kommune in Bayern," sagt Weiß. Dabei werden in Veranstaltungen auf Stadtteilebene Grundlagen für die Stadtentwicklung der nächsten 20 Jahre gelegt.
Auch zu den Projekten Radverkehr, Green-City-Plan oder bei der Mozartschule, waren die Meinungen der Bürger gefragt. In letzterer hatten 2015 rund 200 Bürger Vorschläge zur Nutzung des städtischen Gebäudes geäußert. Darunter waren zum Beispiel Bürgerzentrum, Fahrradwerkstatt oder Abendgymnasium.
Verwirklicht wird jetzt das "Mozarteum". Die Mozartschule soll vor allem von städtischer Musikschule und Hochschule für Musik genutzt werden, und einige Bereiche auch für Gastronomie und städtische Veranstaltungen. Ein Teil der Schule wird zu Wohnungen umgebaut.
Das Beispiel zeigt den klassischen Haken von Bürgerbeteiligungen: Eingebrachte Vorschläge können an der Realisierbarkeit scheitern. "Manchmal werden so Erwartungen geweckt, die dann nicht erfüllt werden können", räumt Weiß ein. Wichtig sei deshalb eine offene Kommunikation beziehungsweise eine professionelle Moderation von Bürgerdialog-Veranstaltungen. Bei der nächsten zum Kardinal-Faulhaber-Platz hofft die Stadt auf rege Beteiligung. Schließlich haben die Würzburger bereits 2016 gezeigt, dass ihnen der Platz am Herzen liegt: Mit über 40 Prozent der Wahlberechtigten haben sich viele Bürger am Entscheid beteiligt.
1. Man sollte mit der entgültigen Planung warten, bis klar ist, was aus der Straßenbahn wird.
Nicht daß man jetzt den Platz umbaut und dann bald wieder umbauen muß oder die Straßenbahn umständlicher gebaut werden muß.
2. Mir gefällt dieser Strich auf dem Plan nicht. Das sieht irgendwie nach einer Mauer aus, die den "offenen" Platz begrenzt.
(Und das meine ich auch, auch wenn das keine wirkliche Mauer, sondern eher ein Dach mit kleinen Gebäuden o.Ä. wird.)
Meiner Meinung nach würden da einzelne Gebäude besser passen als ein großes.
Gibt es eigentlich auch eine Zeichnung, wie das z.B. von der Platzmitte aus aussehen soll?
an der Realisierbarkeit scheitern. " <………... steht da richtigerweise im Artikel.
Damit nichts scheitert.....!! lasst es so wie es jetzt ist. Das ist hell, bunt, übersichtlich, freundlich, sonnig und preiswert. Die Bratwurst schmeckt auch davor !
" Chickenplace " wie der "K-F-Platz" einst von den hier dienenden *Amis genannt wurde, wegen der Hühnerbraterei am Eck gegenüber, habe ich schon lange nicht mehr gehört. Aber im letzten Sommer das Leuchten in den Augen der Ausruhenden auf den Bänken gesehen. Denen und mir gefällt der Platz wie er entstanden ist und das sich die Bürgerschaft durchsetzen konnte - durfte. Das ist gut so und das Beste überhaupt !!!
Aber vielleicht brauchts in Kürnach ja ein paar neue Laternen?
Aktuell übertrifft das Erscheinungsbild dieses Platzes viele andere Ecken und Straßen in Würzburg.
Ich meine, dass das eingeplante Geld für die Sanierung anderer Straßen
besser eingesetzt wäre. Wer da anderer Meinung ist sollte mit offenen Augen durch
Würzburg gehen oder fahren. Anfangen könnte man in der Nürnberger Straße,
Werner-von-Siemens-Straße uva.
Wenn die Kaserne einen anderen Besitzer hätte, wäre das mit Sicherheit schon gemacht.
Vielleicht passiert ja was wenn man die Kosten dann sowieso nicht mehr umlegen kann. (Oder ist das schon durch?)