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Würzburg
Fastnacht in Franken: 8 junge Menschen in Würzburg erzählen, was sich ändern müsste, damit sie die Sendung schauen
Fastnacht in Franken ist wohl die bekannteste Prunksitzung in Bayern – für Ältere? Wir haben den jüngeren Menschen in Würzburg gefragt, ob sie sich die Kult-Sendung anschauen.
Immer wieder hört man, dass eher ältere Leute die Sendung 'Fastnacht in Franken' im Fernsehen verfolgen. Stimmt das wirklich?
Foto: Julien Becker | Immer wieder hört man, dass eher ältere Leute die Sendung "Fastnacht in Franken" im Fernsehen verfolgen. Stimmt das wirklich?
Julien Becker
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:15 Uhr

Schauen wirklich nur ältere Menschen "Fastnacht in Franken"? Jedes Jahr aufs neue wird in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) die Kult-Sendung aufgezeichnet. Auch viele Prominente aus Politik und Wirtschaft kommen verkleidet in die Mainfrankensäle. Mit viel Witz und Humor versuchen die Künstlerinnen und Künstler das Publikum zum Lachen zu bringen.

Trotz der jährlich guten Einschaltquoten hört man immer wieder, dass die Sendung nur ältere Menschen schauen. Stimmt das? Diese Redaktion hat sich in der Würzburger Fußgängerzone umgehört und bei jungen Menschen nachgefragt.

1. Emily Baltes (23) aus Tauberbischofsheim: Schlägt mehr Werbung auf Instagram vor

Emily Baltes (23) aus Tauberbischofsheim kennt die Sendung 'Fastnacht in Franken' nicht.
Foto: Julien Becker | Emily Baltes (23) aus Tauberbischofsheim kennt die Sendung "Fastnacht in Franken" nicht.

"Einmal war ich auf dem Faschingsumzug in Würzburg. 'Fastnacht in Franken' habe ich aber ehrlich gesagt noch nie gehört. Vielleicht könnte man auf Instagram mehr Werbung dafür machen, damit man davon zumindest mal etwas mitbekommt. Ich wüsste nicht, wo man das sonst mitkriegen würde, außer man ist schon von klein auf dabei. Außerdem ist Fasching eher nicht so mein Ding."

2. Michael Knobloch (31) aus Eisingen: Glaubt, das Sendungsformat ist überholt

Michael Knobloch (31) aus Eisingen (Lkr. Würzburg) glaubt, dass das Sendungsformat eher ältere statt jüngere Leute anspricht.
Foto: Julien Becker | Michael Knobloch (31) aus Eisingen (Lkr. Würzburg) glaubt, dass das Sendungsformat eher ältere statt jüngere Leute anspricht.

"Ich schaue Fastnacht in Franken nicht. Ich habe mit Fasching eigentlich gar nichts am Hut, deswegen geht das Thema auch voll an mir vorbei. Mit Fasching kann ich nichts mit anfangen. Ich glaube, die Themen, die dort besprochen werden, sind auch für die junge Generation interessant. Ich glaube, es liegt daran, wie das Format verpackt ist, spricht eher die ältere Generation an." 

3. Fabian Kremer (26), ehemaliger Student: Sieht das Problem bei der Ausstrahlungszeit

Fabian Kremer (26) hatte bisher aufgrund der Klausurenphase keine Zeit, die Sendung zu schauen.
Foto: Julien Becker | Fabian Kremer (26) hatte bisher aufgrund der Klausurenphase keine Zeit, die Sendung zu schauen.

"Ich schaue Fastnacht in Franken nicht, aber ich bin auch nicht von hier, deswegen hat mich das auch nie so mitgenommen. Die letzten Jahre kam die Sendung immer mit der Klausurenphase zusammen und deswegen ist es das erste Jahr, da hatte ich nie Zeit mich damit zu beschäftigen. Das liegt auch nicht an Fastnacht in Franken, sondern daran, dass ich keine Zeit hatte. Sonst würde ich mir das tatsächlich anschauen."

4. Eva von Rein (25) aus Bad Neustadt an der Saale: Wünscht sich mehr Vielfalt in der Sendung

Eva von Rein (25) aus Bad Neustadt an der Saale würde sich mehr Abwechslung im Programm wünschen.
Foto: Julien Becker | Eva von Rein (25) aus Bad Neustadt an der Saale würde sich mehr Abwechslung im Programm wünschen.

"Meistens schaue ich mit der Oma und der Familie Fastnacht in Franken. Ob ich mir das alleine anschauen würde, hängt eher vom Künstler ab. Früher als kleines Kind wollte ich beispielsweise immer die Gardemädchen anschauen, weil ich das immer so toll fand. Auch den Bauchredner Sebastian Reich und die Leute aus der Gegend finde ich immer ganz lustig. Ich glaube, dass seit Jahren oft die gleichen Künstler auftreten. Da kommt oft nicht so viel Neues. Ich kann mir vorstellen, dass dann die jüngeren Leute schnell das Interesse verlieren. Zudem glaube ich, dass viele Leute nicht so politisch interessiert sind. In der Sendung kommen schon viele politische Witze, die viele nicht verstehen."

5. Alexander Keßler (25) aus Karlstadt: Findet die Sendung gut so, wie sie ist

Alexander Keßler (25) aus Karlstadt gefallen vor allem die politischen und gesellschaftlichen Themen.
Foto: Julien Becker | Alexander Keßler (25) aus Karlstadt gefallen vor allem die politischen und gesellschaftlichen Themen.

"Ich schaue jedes Jahr aus Gewohnheit Fastnacht in Franken. Es ist immer sehr witzig, die Sendung anzuschauen. Ich gehe auch immer auf Prunksitzungen. Für solche Faschingssendungen bin ich schon eher zu haben. Außerdem finde ich nicht, dass sich nur ältere Menschen die Sendung anschauen. Da sind schon immer einige lustige Themen dabei, die nicht nur die älteren Leute ansprechen. Am besten finde ich die Büttenreden, gerade wenn es um politische oder gesellschaftliche Themen geht."

6. Katha Degen (28) aus Bad Kissingen: Glaubt, dass die Sendung für viele zu politisch ist

Katha Degen (28) aus Bad Kissingen glaubt, dass jüngere Menschen sich von den politischen Themen nicht abgeholt fühlen.
Foto: Julien Becker | Katha Degen (28) aus Bad Kissingen glaubt, dass jüngere Menschen sich von den politischen Themen nicht abgeholt fühlen.

"Fastnacht in Franken schaue ich mir nicht an. Das ist einfach nicht so mein Humor. Ich glaube, dass dort sehr viele politische Themen aufgegriffen werden und dass dadurch vielleicht weniger jüngere Leute daran interessiert sind. Fastnacht in Franken ist eher etwas für ältere Leute. Aber auf Faschingszüge gehe ich schon ganz gern und Fasching allgemein finde ich auch ganz witzig."

7. Boris Loktev (23) aus Würzburg: Schlägt einen breiteren Onlineauftritt vor

Boris Loktev (23) wohnt in Würzburg und besitzt keinen Fernseher und schaut daher die Sendung nicht.
Foto: Julien Becker | Boris Loktev (23) wohnt in Würzburg und besitzt keinen Fernseher und schaut daher die Sendung nicht.

"Ich habe noch nie Fastnacht in Franken geschaut. Da ich keinen Fernseher habe, kann ich es auch nicht verfolgen. Aber den Faschingszug habe ich schon in der Stadt gesehen. Ich komme aus einem jüdischen Kreis und dort haben wir unser eigenes Karneval-Fest gefeiert. Am Rosenmontag haben wir in der Firma immer Fasching mit Kostümen gefeiert und dort mache ich immer mit. Ich glaube, dass viele Menschen Fastnacht in Franken nicht schauen können, da sie keinen Fernseher haben oder aber auch kein Fasching feiern."

8. Eva Wiederer (22) aus der Nähe von Nürnberg: Wünscht sich eine andere Art von Humor

Eva Wiederer (22) aus der Nähe von Nürnberg glaubt, dass die Art des Humors eher ältere Leute statt jüngere anspricht.
Foto: Julien Becker | Eva Wiederer (22) aus der Nähe von Nürnberg glaubt, dass die Art des Humors eher ältere Leute statt jüngere anspricht.

"Aktuell schaue ich mir die Sendung nicht mehr an. Früher habe ich mir das mit meinen Eltern am Abend angeschaut. Früher fand ich die Nilpferd-Dame Amanda sehr lustig, aber jetzt fängt mich das nicht mehr so. Ich bin meistens am Tag der Sendung auf einer Faschingsfeier. Außerdem finde ich, dass viele Leute auftreten, deren Humor von den jüngeren Menschen nicht mehr geteilt wird. Dieser Humor spricht eher die älteren an. Es ist nicht mehr zeitgemäß. Man könnte vielleicht jüngere Personen präsentieren und verschiedene Ansichten zeigen. Das ist alles sehr Politik-behaftet und ich glaube, dass das vielen jungen Menschen auf die Nerven geht."

 
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Kommentare
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  • Barbara Fersch
    ich könnte bei Fastnacht in Franken sehr gut auf Tanzmariechen und Putzfrau verzichten....ist leider immer dasselbe.
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  • Martin Heberlein
    Erschreckend finde ich, dass die meisten der Befragten davon ausgehen, dass sich Jugendliche nicht für politische Themen interessieren. Da hat die Bildungspolitik aber krachend versagt - und das ist auch gefährlich.
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  • Herbert Stapff
    Fastnacht in Franken und alle großen Prunksitzungen und Büttenreden kann nur verstehen, wer sich auch für Politik interessiert. Deshalb gewinnen Jugendliche solchen veranstaltungen, die zu unserer Kultur gehören, immer weniger ab. Der Bogen lässt sich weiter spannen: Wer sich nicht für Politik interessiert, geht nicht wählen. Wer nicht wählen geht, hat schon gewählt und muss mit dem zufrieden sein, der ihn dann regiert. Aber in der heutigen Zeit bedeutet es nochn mehr: Wer nicht wählt, lässt die Braunen immer mächtiger werden.
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  • Detlef Kammermeier
    Faschingssendung Fastnacht in Franken ist bei uns Pflicht. Darf ñicht versäumt werden. Dass junge Menschen nicht mehr fernsehen, kann ich nachvollziehen. Aber die öffentlich rechtlichen Sender kann man auch im Internet sehen, wenn die Sendung nicht aus rechtlichen Gründen gesperrt ist.
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  • Artur Kreß
    Also ich bin ein Faschingsnarr.Und Fastnacht in Franken gehört einfach dazu.
    Das stimmt Leute zu Fragen die mit Fasching nichts machen war falsch .
    Veitshöcheim ist einfach spitze darf man nicht verpassen
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  • Steffen Cyran
    Welchen Sinn macht es eigentlich, Leute zu "Fastnacht in Franken" zu befragen, die die Sendung größtenteils gar nicht kennen bzw. mit Fasching sowieso nichts anfangen können?
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  • Rudolf Thomas
    Fastnacht in Franken ist so lustig wie die "Rosenheim Cops". Lustig ist: "Vielleicht könnten Fastnacht in Franken auf Instagram mehr Werbung machen, damit man davon zumindest mal etwas mitbekommt. Ich wüsste nicht, wo man das sonst mitkriegen würde, außer man ist schon von klein auf dabei." (Zitat Emily Baltes (23) aus Tauberbischofsheim) Die Dame gehört in die Bütt.
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