Doch was macht man mit den Früchten, die vom Baum fallen und am Boden liegen? Aufsammeln oder liegen lassen?
Fallobst fällt vom Baum, wenn es überreif ist, wenn es von Ungeziefer befallen ist oder wenn es von einem kräftigen Sturm vom Baum geblasen wird. Je nachdem, wie viele Bäume man in Garten hat, kann das schon ganz schön viel Fallobst auf der Wiese liegen. Da fragen sich Gartenbesitzer, was sie damit machen - einfach wegwerfen? Wenn ja, wohin? Oder sind die Früchte noch zu gebrauchen, wenn sie vom Baum gefallen sind?
Vorsicht Schädlingen: Löchern im Obst
Wenn die Früchte von Schädlingen wie dem Apfelwickler oder Pflaumenwickler befallen sind, wirft der Baum sie ab. Zu erkennen ist das Obst, das befallen ist, an kleinen Bohrlöchern, durch die die Schädlingen in das Obst eindringen. In den Früchten findet man dann kleine Würmer, die eigentlich kleine Raupen sind, nämlich die Larven des Nachtfalters. Normalerweise legen die Schädlinge ihre Eier, aus denen die Larven schlüpfen, im Mai und Juni. Jedoch kann auch noch im August oder September eine zweite Eiablage möglich sein. Deshalb gilt es, befallenes Obst möglichst zu entfernen. Egal, ob sie noch am Baum hängen oder bereits abgefallen sind. Denn nur so kann verhindert werden, dass die Larven weitere Früchte befallen oder in der Nähe des Baumes in dichten, weißen Kokons unter der Borke des Baumes oder im Boden überwintern.
Bei Fruchtfäule Obst sofort entfernen
Befallene Früchte sollten möglichst in der Biotonne entsorgt werden, nicht auf dem Kompost. Ebenfalls gehört Obst, das von Fruchtfäule befallen ist, in die Biotonne. Zu erkennen ist die Fruchtfäule daran, dass noch am Baum hängende Früchte braune Stellen oder Schimmel haben. Denn sonst können sich in ihren die Krankheitserreger weiterentwickeln und Sporen bilden, die sich weiter vermehren.
Wenn das Fallobst auf dem Boden liegt, fängt es schnell an zu gären. Das gefällt besonders den Wespen, die im späten Sommer noch Nahrung suchen. Doch nicht nur solche kleinen Tiere zieht das Fallobst an, auch Ratten oder - je nachdem wo sich der Garten befindet - Wildschweine erfreuen sich daran. Sollte man wenig Wert auf diese Tiere im Garten legen, sollte man das Fallobst also zügig entfernen.
Fallobst für Igel, Vögel und Co. liegen lassen
Allerdings gibt es auch andere Tiere im Garten, die sich über das Fallobst freuen: vor allem Vögel, aber auch Eichhörnchen, Hasen, Rehe, Igel oder Biber fressen die Früchte, die am Boden liegen. Möchte man diesen Tieren eine Freunde machen, kann man das Fallobst eine Weile im Garten liegen lassen. Am besten etwas weiter entfernt vom Baum, damit sich dort keine Schädlinge oder Pilze breitmachen können. Manche Tierhilfen, Tiergärten oder ein Förster nimmt auch Fallobst an, um es an Tiere zu verfüttern.
Nützlich als Dünger und lecker für Menschen
Doch am allermeisten können sich die Gartenbesitzer und ihre Familie und Freunde über das Fallobst freuen. Denn wenn es frisch gefallen ist und nicht fault, ist es noch gut zu gebrauchen. Aus dem Garten aufgesammelte Äpfel können sich perfekt zu Kuchen, Marmelade oder Saft verarbeiten lassen. Wenn Äpfel aus dem Garten zu Saft verarbeitet werden, kann der Trester - die Press-Rückstände - noch als Dünger verwendet werden, denn er ist reich an Spurenelementen. So hat das Fallobst einen doppelten Nutzen. Auch auf den Kompost darf nicht von Schädlingen oder Pilzen befallenes Fallobst. Allerdings nicht in zu großen Mengen und am besten in Schichten mit Rasenschnitt, Laub und anderen Gartenabfällen. Das Fallobst kann auch direkt an Ort und Stelle vergraben werden und so als natürlicher Dünger dienen.