Die Niederlage beim Bürgerentscheid über die Einführung von Parkgebühren auf der Talavera hat dem Stadtratsbündnis "Besser Leben im Bischofshut" Ende Juli einen herben Dämpfer versetzt, nun könnte ein weiteres Kernstück des Verkehrskonzepts Gegenstand einer Auseinandersetzung werden: der geplante Bau einer Tiefgarage auf dem Bürgerspital-Gelände in der Ludwigstraße und eines Park & Ride-Parkhauses an der Feggrube in der Sanderau.
Die beiden Parkhäuser sind Bedingung für ein wichtiges Ziel des Bündnisses – die Reduzierung der Oberflächenparkplätze im Stadtgebiet. Der Plan: Sind die Parkhäuser gebaut, können Parkplätze im östlichen und südlichen Bereich des Bischofshuts wegfallen. Auf dieser Voraussetzung hatten Bürgerforum-FDP und FWG bestanden, die so dafür sorgen wollen, dass die Zahl der Parkplätze nicht abnimmt.
Ob daraus etwas wird, muss sich zeigen. Dem Stadtrat liegen in seiner Sitzung an diesem Donnerstag die Ergebnisse von Konzeptstudien zu Tiefgarage und Parkhaus vor, die im Januar dieses Jahres beauftragt worden waren. Das Fazit kurz zusammengefasst: In beiden Fällen wären enorme Kosten zu erwarten, die weit über dem liegen, was beim Bau von Stellplätzen in Parkhäusern üblich ist.
Schwieriger Baugrund in der Würzburger Ludwigstraße
Beim Bau einer Tiefgarage mit 279 Stellplätzen auf dem Bürgerspitalgelände – ein oberirdisches Parkhaus lehnt die Bürgerspitalstiftung ab – geht die Studie von Nettokosten pro Stellplatz in Höhe von 56.400 bis 68.400 Euro aus. Das ist laut Sitzungsvorlage der Verwaltung etwa das Vierfache der üblichen Stellplatz-Baukosten in Parkhäusern. Die Netto-Gesamtkosten werden auf 15,7 bis 19 Millionen Euro geschätzt.
Eine Ursache für die hohen Kosten liegt im Untergrund: Die Tiefgarage müsste in eine Felsschicht hinein gebaut werden, was die Kosten der Studie zufolge in die Höhe treibt. Der Bau einer Tiefgarage an dem Standort sei "grundsätzlich möglich", lautet das Fazit, aber: "Es ist jedoch bautechnisch sehr anspruchsvoll, was das Ganze sehr teuer und zeitaufwändig, und damit letztendlich unwirtschaftlich werden lässt."
Unwirtschaftlich wäre aus Sicht der Verwaltung nach dem Bau auch der Betrieb der Tiefgarage. "Das Parkhaus wird einen stetigen Zuschussbedarf auslösen, da auch die monatlichen Unterhaltungskosten als hoch eingeschätzt werden", heißt es.
Wendeschleife der Straßenbahn unterm neuen Parkhaus
Problematisch sehen die Gutachterinnen und Gutachter vom beauftragten Büro Menig & Partner (Rottendorf) auch die Lage in der Feggrube. Hier könnte ein Park & Ride-Parkhaus mit vier Geschossen und 390 Plätzen entstehen. Im Zusammenhang mit dem Bau würden je nach Ausführung und Erschließung 163 oder 186 bislang freie Stellplätze in dem Areal wegfallen, so dass unterm Strich mit dem Parkhaus 227 oder 204 neue Stellplätze geschaffen würden.
Damit es einen attraktiven und direkten Umstieg vom Auto auf den ÖPNV gibt, soll die Straßenbahnhaltestelle von der Königsberger Straße circa 400 Meter weiter zum neuen Parkhaus verlegt werden. Um auf dem Gelände eine Wendeschleife hinzubekommen, müsste die Straba laut der Studie unter dem neuen Parkhaus hindurchfahren. Das Gebäude selbst würde auf Ständern errichtet, die Parkflächen befänden sich dann oberhalb der Wendeschleife.
Die zu erwartenden Kosten müssten "im Lichte der neu entstehenden Parkplätze" zu sehen sein, heißt es von der Verwaltung. Ohne den Straba-Anschluss geht man bei 227 neuen Stellplätzen von 45.000 bis 53.600 Euro Nettokosten für jeden der zusätzlich entstehenden Stellplätze aus. Würden Parkhaus sowie Straßenbahnverlängerung gebaut, rechnet die Studie mit Nettokosten zwischen 95.000 und 105.000 Euro, "dem Sechs- bis Siebenfachen der üblichen Kosten bei Parkhausneubauten", wie es in der Sitzungsvorlage heißt.
Auch bei der Feggrube bestätigt die Studie, dass der Standort geeignet und ein Bau "prinzipiell realisierbar" sei, stellt aber zugleich fest: "Jedoch muss man sich darüber im Klaren sein, dass diese Maßnahme auf Grund der erschwerenden Randbedingungen (fehlendes Baurecht, schwieriger Grundstückszuschnitt und Kombination mit einer Straßenbahnwendeschleife) weder zeitnah noch preiswert zu realisieren sein wird."
Martin Heilig: Kosten für Würzburger Parkhäuser sind nicht exorbitant
Trotz erwartbar hoher Kosten bekräftigt Umweltbürgermeister Martin Heilig als Sprecher des Bischofshut-Bündnisses die Absicht, den Bau der Parkhäuser umzusetzen: "Man wird Geld in die Hand nehmen müssen", so Heilig am Dienstag auf Anfrage der Redaktion. Seiner Ansicht nach seien die Kosten "nicht exorbitant", sondern "der Preis, den man heutzutage für Parkhäuser bezahlen muss". Das wichtigste Ergebnis der Konzeptstudien sei für ihn, dass die Parkhäuser prinzipiell umsetzbar seien.
Es gelte nun Prioritäten zu setzen: "Für mich ist die erste Frage: Möchte man eine klimaangepasste Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität?", so Heilig weiter. Die Konzeptstudien betrachte er als groben Aufschlag für weitere Planungen. In diesem Sinne begrüße er auch die Initiative von Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU), der die Stadtratsfraktionen zu einem runden Tisch eingeladen habe, um das weitere Vorgehen gemeinsam zu besprechen.
Auch eine erste Überlegung, wie bei den Bauarbeiten Geld gespart werden könnte, bringt Heilig ins Spiel: So könne beim Bürgerspitalgelände möglicherweise anstatt in die Tiefe unter die Ludwigstraße gebaut werden. "Da müssten wir nicht so tief gehen." Weitere Vorschläge – auch für die deutlich teureren Parkplätze an der Feggrube – müssten nun erarbeitet werden.
https://de.euronews.com/next/2022/09/16/autofrei-und-lebenswert-die-nordspanische-stadt-pontevedra?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
"2014 wurde Pontevedra von der UNO zur lebenswertesten Stadt Europas gekürt. "
Wirklich schlimm, wenn so etwas Würzburg passieren würde.
Die Annahme, das dadurch mehr Menschen mit Bus und Bahn kommen, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Die Innenstädte bluten doch jetzt schon aus und das hat nichts damit zutun ob man mit dem Pkw oder ÖNPV kommt.
" die Multi-Hall " im *Kohlenhof in Betrieb gehen... ( die derzeitigen Rats-
mitglieder plus OB sind dafür...) und mit geplanten 7.000 Besucher auf Fahr-
rädern zu Besuch kommen,. Dann ist " schönes Wetter" in Würzburg. Weil...
bis dahin die "Silligmüller-Brücke fertig ist und am Berliner Platz der Ver-
kehr wieder zu nimmt. Hat der "Grüne Landtagsabgeordnete" bereits aktu-
ell vor ein paar Monaten schon bemerkt. Achtung der Mann fährt gerne Fahr-
rad im Kreisverkehr. Ist immer vorne dran.... und auf der Höhe. Lehnt das Rad
unter der Grombühlbrücke einfach an die Wand.
Ebenerdig .... !
würden sie genauso reagieren..
oder warum ist der Job so beliebt..
ich seh nur Fahrer 55 aufwärts
und wenn da nix nachkommt
steht halt die Linie still...siehe Coronaausfälle...
ich fahre lieber Lebensmittel
die halten wenigstens den Mund