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Rottendorf
Explosionen oder etwas Schlimmeres? Feuerwerk und Böller am Gut Wöllried in Rottendorf verunsichern Anwohner
In Rottendorf knallte es am Donnerstag. Ursache: ein Feuerwerk am Gut Wöllried. Für manche klang es weniger harmlos, die Feuerwehr war auch da – was war wirklich los?
Ein Feuerwerk am Gut Wöllried sorgte für Verunsicherung bei Anwohnerinnen und Anwohnern (Symbolbild).
Foto: Thaut Images/stock.adobe.com | Ein Feuerwerk am Gut Wöllried sorgte für Verunsicherung bei Anwohnerinnen und Anwohnern (Symbolbild).
Anna Kirschner
 und  Lara Meißner
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:11 Uhr

Ein Feuerwerk auf dem Gut Wöllried, Veranstaltungsort an der B 8 in Rottendorf, ließ am vergangenen Donnerstag wohl einige Anwohnerinnen und Anwohner aus den Betten schrecken. Gegen 22.30 Uhr knallte es zum Abschluss einer Veranstaltung - und zwar so richtig.

Beim Gut Wöllried und am Rathaus sind Beschwerden von Anwohnern und Anwohnerinnen dazu eingegangen. "Völlig zu recht", sagt Bürgermeister Roland Schmitt. "Das war einfach viel zu laut." Er war nicht in Sichtweite des Feuerwerks, habe die laute Knallerei aber selbst gehört. "Das war zumindest gefühlt lauter als ein herkömmliches Feuerwerk." Allerdings habe die Gemeinde selbst keine Handhabe darüber, ob solche Feuerwerke stattfinden dürfen. Diese müssen im gewerblichen Bereich lediglich bei Gemeinde, Feuerwehr und Regierung von Unterfranken angezeigt werden.

Obendrein musste die Feuerwehr anrücken. Ein angrenzender, auf Grund des mangelnden Regens der vergangenen Wochen trockener Acker geriet durch das Feuerwerk auf etwa 20 Quadratmetern in Brand, der von der Freiwilligen Feuerwehr gelöscht wurde.

Beschwerden kamen auch aus umliegenden Orten

Stein des Anstoßes sind aber vor allem die lauten Böllerschläge des Feuerwerks. In einer Pressemitteilung will das Gut Wöllried das Feuerwerk aufklären. Die Sicherheit und Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben sei der Eventlocation ein "großes Anliegen", weshalb man im vorliegenden Fall "mit einem zugelassenen und lizensierten Pyrotechniker" zusammengearbeitet habe. "Das gesamte Team Gut Wöllried will hiermit vollstes Verständnis für die Verärgerung der umliegenden Anwohner ausdrücken, im Besonderen aus der Gemeinde Rottendorf. Vielmehr noch bedauern wir es zutiefst, wenn Menschen aufgrund der extremen Geräuschspitzen verunsichert oder verängstigt wurden."

Die Reaktionen auf Facebook, wo das Gut die Pressemitteilung ebenfalls veröffentlichte, sind gemischt. Einige Menschen schreiben, dass sie den Lärm nicht als Feuerwerk identifizieren konnten, manche, dass sie Angst hatten. Auch Jennifer Hartmann aus Gerbrunn war sich nicht sicher: "Die Scheiben haben vibriert, der Rollo hat vibriert, ich hab zwischendurch gezweifelt, ob das ein Feuerwerk ist oder doch Explosionen." Sie habe sogar auf dem Handy nachgeschaut, ob die Katwarn-App etwas meldet. Vor allem die letzten Schläge seien "nochmal richtig laut gewesen".

"Es war ein schönes Feuerwerk"

Christian Hupp aus Versbach berichtet, er habe das Feuerwerk vom McDonald's in der Nürnberger Straße aus beobachtet. Ein rundes Dutzend Menschen hätte sich am Restaurant darüber gefreut. "Es war ein schönes Feuerwerk", sagt er. Lauter als ein Kiliani-Feuerwerk sei es nicht gewesen. "Ich kann verstehen, dass die Leute verärgert sind, weil es ein Donnerstag war. Aber diese Meckermentalität auf Facebook finde ich ganz schlimm." Er fände es schade, wenn deshalb keine Feuerwerke mehr veranstaltet würden.

Anzeige für den Anbieter Facebook Beitrag über den Consent-Anbieter verweigert

Die Veranstaltung war nach Angaben des Guts Wöllried das Sommerfest einer Firma, die den Pyrotechniker selbstständig gebucht habe. Dieser Pyrotechniker, Matthias Keller aus Bergtheim, schildert auf Anfrage dieser Redaktion, dass es sich um ein "ganz normales Großfeuerwerk" gehandelt habe. Die Salutschüsse am Ende seien ein "in der Feuerwerksbranche" üblicher Abschluss mit Blitzknallbomben gewesen. "Das Wichtigste dabei ist, wie man die Lautstärke empfindet. Die Leute sind die Feuerwerke und Lautstärke nicht mehr gewöhnt" - nach zwei Jahren Pandemiepause. In der lauen Sommernacht hätten sicher auch einige mit offenem Fenster geschlafen. Außerdem gebe es im Tal einen starken Widerhall. Tagsüber oder an einem Wochenende wäre das Feuerwerk durch weitere Umgebungsgeräusche weniger aufgefallen, so Keller.

Alle Vorgaben seien eingehalten worden, so Guts-Geschäftsführer Bayerl. "Wir wollen uns trotzdem entschuldigen", sagt Bayerl. Gerade die letzten Böller seien "auch nach unserem Empfinden nach sehr laut" gewesen. Jede Form von Lärmbeschwerden sei nachvollziehbar. "Allerdings wollen wir auch um Verständnis bitten, dass wir nur den Rahmen geboten haben."

Jennifer Hartmann hat das Verständnis: "Ich fand's schön, dass die Betreiber sich entschuldigt haben. Die haben sicher auch nicht gedacht, dass es so laut ist."

 
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  • G. R.
    Auch wir in Gerbrunn waren geschockt und hatten Angst! Die Wände haben gewackelt und die Scheiben vibriert. Wir wohnen in der Nähe einer ehemaligen Schießanlage und sind somit einiges gewohnt. In diesem Fall dachten wir an Krieg vor unserer Haustüre! Das war alles andere als ein normales Feuerwerk
    Auch wir genießen ein schönes Feuerwerk als Ausdruck besonderer Freude - das war aber absolut inakzeptabel. Wir hoffen, dass bei aller Freude und Feierlaune zukünftig etwas mehr Rücksicht genommen wird.
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  • H. A.
    "Die Leute sind die Feuerwerke und Lautstärke nicht mehr gewöhnt". Diese Aussage darf man wohl unter billige Ausrede einordnen und professionell war das ganz schon gar nicht wenn die Feuerwehr anschließend zum löschen kommen muss. Hier ist es eigentlich unumgänglich das eine Meldung an die zuständige Behörde erfolgt um dem nachzugehen was die schief gelaufen ist. Hier reicht weder eine Entschuldung noch eine fadenscheinige Aussage des Feuerwerkers.
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  • M. M.
    Und der zum Glück noch telativ glimpflich verlaufene Ackerbrand welcher durch das Feuerwerk entfacht wurde wird kleingeredet.
    Aber eine große Firma mit Pyrotechniker wird das anscheinend nachgesehen
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  • J. K.
    Klar, ein Feuerwerk am Himmel ist schön anzusehen... Aber die blöde Böllerei ist laut und bekommt weder kranken Menschen noch den Tieren. Zudem produziert ein Feuerwerk jede Menge Feinstaub und Dreck. An die bösen Geister, die vor Urzeiten mit Blitz, Lärm und Gestank vertrieben werden sollten, an die glauben wir doch schon lange nicht mehr. Wenn also jemand diese Zurschaustellung lediglich für sein Ego braucht tut er mir echt leid.
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  • E. T.
    Wenn es nicht zu laut gewesen wäre, hätten sich die Anwohner beschwert, dass es zu hell war.
    Oh nein ein Feuerwerk ... lächerlich!
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  • E. M.
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  • S. R.
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  • J. B.
    Die Johannis-/Sonnwendfeuer waren m W nicht erlaubt.

    Die feiernde Firma spendet im Nachgang zur Entschuldigung des Lokals sicher noch einen merkbaren Betrag an gemeinnützige Einrichtungen der betroffenen Kommune Rottendorf - oder ??😎
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  • H. S.
    An Silverster aus Umweltschutzgründen verboten, während des Jahres erlaubt.

    Schilda läßt grüßen!
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  • U. A.
    Silvester war ja auch nicht der Millionen-Bauer und Stadtrat Roth involviert.
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  • U. S.
    Silvester böllert ganz Deutschland - das kann man nicht mit einem einzelnen Event gleichsetzen. Allerdings bin ich etwas verwundert, dass das Feuerwerk trotz der anhaltenden Trockenheit und der damit verbundenen Brandgefahr genehmigt wurde.
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