Das Jubiläum "500 Jahre Bauernkrieg" soll 2025 in Würzburg mit einem umfangreichen Programm gefeiert werden: Eine Arbeitsgruppe unter Leitung des städtischen Kulturreferats ist bereits im vergangenen Jahr in die Planungen eingestiegen und will im Laufe des kommenden Jahres ein fertiges Konzept für das Jubiläumsprogramm vorlegen.
Es war im März des Jahres 1525, als sich die ersten Bauern im fränkischen Raum zusammenschlossen, um sich gegen den Adel zu erheben. Am 6. Mai zog das fränkische Bauernheer in Heidingsfeld ein, einen Tag zuvor war Fürstbischof Konrad II. von Thüngen bereits nach Heidelberg geflohen. In den folgenden Tagen schloss sich der Würzburger Stadtrat den Bauern an, am 14. Mai begann die Belagerung und Beschießung der Festung Marienberg. Drei Wochen später war der Aufstand wieder vorbei, nachdem ein Fürstenherr Heidingsfeld zurückerobert hatte.
Mittelalterliche Festveranstaltung mit historischem Heerlager als Programmidee
Auf Antrag der SPD-Fraktion hatte sich der Stadtrat 2017 zum ersten Mal mit dem Bauernkrieg-Jubiläum befasst; im vergangenen Jahr beauftragte Oberbürgermeister Christian Schuchardt das Kulturreferat, in die konkreten Planungen einzusteigen. Das geht aus einer Mitteilung an den Kulturausschuss und an den Stadtrat Ende September hervor.
An der Arbeitsgruppe sind unter anderem mehrere städtische Dienststellen, die beiden christlichen Kirchen, der Bezirk, die Universität und die bayerische Schloss- und Gartenverwaltung beteiligt. Zu den ersten Programmideen gehören eine mittelalterliche Festveranstaltung mit historischem Heerlager, Ritterspielen und Handwerkermarkt, wissenschaftliche Vorträge zum geschichtlichen Kontext und Parallelen und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen mit historischem Bezug zum Bauernkrieg.
Wegen Generalsanierung steht die Festung Marienberg im Jubiläumsjahr wohl nicht zur Verfügung
Als ungünstig wird in der Vorlage die Tatsache bezeichnet, dass das Museum für Franken auf der Festung Marienberg, die im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen stand, wegen seiner Generalsanierung als Ausstellungs- und Veranstaltungsort 2025 voraussichtlich nicht zur Verfügung stehen wird – allenfalls kleinere Veranstaltungen in den Außenbereichen seien denkbar.
Für den städtischen Haushalt 2023 hat das Kulturreferat einen Betrag von 30.000 Euro angemeldet, mit dem ein Gesamtkonzept aufgestellt und das Veranstaltungsprogramm geplant werden soll. Im kommenden Jahr soll der Stadtrat dann über Durchführung und Finanzierung des Bauernkriegs-Jubiläums entscheiden.
Die Verwaltung schlägt ein Budget von 200.000 Euro vor, das "durch Einnahmen, Förderungen und Sponsoring erweitert werden kann", heißt es in der Vorlage. Dazu kommen nach aktuellem Stand Personalkosten für die Gesamtleitung des Jubiläums und für ein Festivalbüro.