Im Mai war es nur eine Hoffnung, nun gibt es erstmals wieder einen konkreten Termin: Am ersten Dezember-Wochenende soll der neue Kopfbau des Mainfranken Theaters eröffnet werden. In diesem Jahr, wohlgemerkt. Das teilte der Geschäftsführende Direktor Dirk Terwey am Mittwoch im Werkausschuss des Würzburger Stadtrats mit: "Aus der derzeitigen Entwicklung auf der Baustelle heraus sind wir sehr zuversichtlich."
Anfang Oktober bereits soll im Neubau der Probenbetrieb für Tanz und Schauspiel beginnen, während noch Restarbeiten ausgeführt werden. Intendant Markus Trabusch mahnte: "Wir haben immer gesagt, wir brauchen drei Monate im Haus, um die Eröffnung vorzubereiten. Wir stauchen das jetzt maximal auf zwei Monate - aber wenn wir nicht allerspätestens Anfang Oktober anfangen können, wird es auch am 2. Dezember keine Eröffnung geben." Was genau für das Eröffnungswochenende 2./3. Dezember geplant ist, will das Theater am 28. Juli mitteilen.
In den Treppenbereichen wurden erhebliche Mängel entdeckt
Sven Franke, geschäftsführender Gesellschafter des Schweinfurter Architekturbüros FMP, das im Dezember 2022 die Planung der Theatersanierung übernommen hat, bestätigte den planmäßigen Fortgang der Arbeiten. Es seien nur noch wenige Formalien zu erfüllen. Den Segen der Feuerwehr habe das Projekt mit Aufschaltung der Brandmeldeanlage bereits bekommen.
In den Treppenbereichen allerdings musste laut Franke nachgebessert werden: "Wir haben dort die Natursteinabdeckung abgenommen und darunter erhebliche Mängel entdeckt." Diese würden derzeit behoben. Auf den Terminplan habe das aber keinen Einfluss.
Die 2018 nach jahrelangen Diskussionen begonnene Sanierung und Erweiterung des Mainfranken Theaters sollte ursprünglich im Herbst 2022 komplett abgeschlossen sein. Das Kleine Haus mit seinen 330 Plätzen wäre da dann schon knapp zwei Jahre in Betrieb gewesen. Nun also, mit drei Jahren Verspätung, soll dieser erste Schritt jetzt umgesetzt werden.
Keine neuen Angaben zu erwarteten Kosten
Nach erheblichen Verzögerungen und enormen Kostensteigerungen hatte das ursprünglich verpflichtete Hamburger Planungsbüro PFP im Mai 2022 das Handtuch geworfen. Das Schweinfurter Architekturbüro FMP design engineering GmbH übernahm im Dezember. Bei Baubeginn 2018 waren noch knapp 72 Millionen veranschlagt. Nach mehreren Korrekturen überstiegen die geplanten Kosten im September 2021 bereits die Grenze von 100 Millionen Euro. Der bislang letzte gültige Stadtratsbeschluss zu den bewilligten Kosten beläuft sich auf 103 Millionen Euro. Eine neue Kostenschätzung gab es diesmal im Werkausschuss nicht.
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