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Würzburg
Erneute Protestaktion: Letzte Generation blockiert Bundesstraße 19 in Würzburg mit Traktor
Die B 19 in Würzburg war an diesem Dienstagnachmittag in beide Richtungen gesperrt. Grund: eine erneute Protestaktion der Letzten Generation.
Unterwegs auf der Fahrbahn: Aktivistinnen und Aktivisten der Bewegung 'Letzte Generation' am Dienstagnachmittag auf der Bundesstraße B19 in Würzburg. Die Polizei leitete den Verkehr um.
Foto: Silvia Gralla | Unterwegs auf der Fahrbahn: Aktivistinnen und Aktivisten der Bewegung "Letzte Generation" am Dienstagnachmittag auf der Bundesstraße B19 in Würzburg. Die Polizei leitete den Verkehr um.
Aaron Niemeyer
 und  Gina Thiel
 |  aktualisiert: 20.08.2023 03:12 Uhr

Einen Tag nach der Blockade auf der Alten Mainbrücke macht die Protestgruppe "Letzte Generation" erneut mit einer Aktion in Würzburg auf sich aufmerksam: Einige Dutzend Aktivistinnen und Aktivisten sind am Dienstag um 15 Uhr aus zwei Richtungen auf die B 19 gestartet, um diese aus zwei Richtungen zu blockieren - unter anderem mit einem Traktor.

Polizei hat B 19 in Würzburg in beide Richtungen abgeriegelt

Etwa 40 bis 50 Aktivistinnen und Aktivisten setzten sich von der Rottendorfer Straße aus in Marsch Richtung Bundesstraße. Zeitgleich startete rund ein Dutzend Mitglieder der Gruppierung in der Sanderau auf Höhe der Aral-Tankstelle auf die B 19.

Die Polizei war mit mehreren Einsatzkräften vor Ort und hat die B 19 in beide Richtungen abgeriegelt, der Verkehr wurde umgeleitet.

Protestierende auf der Bundesstraße in Würzburg: Mit einem Traktor blockieren Aktivistinnen und Aktivisten der 'Letzten Generation' an diesem Dienstagnachmittag aktuell die B 19 in Würzburg.
Foto: Gina Thiel | Protestierende auf der Bundesstraße in Würzburg: Mit einem Traktor blockieren Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" an diesem Dienstagnachmittag aktuell die B 19 in Würzburg.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Unterfranken liefen die beiden Gruppen mit rund 60 Personen langsam aufeinander zu, um sich zu einer Abschlusskundgebung auf der B 19 zu treffen. "Aufgrund des Feiertages gibt es bislang keine nennenswerte Verkehrsbehinderung", sagte ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken auf Anfrage der Redaktion. Ob ein strafbarer Eingriff in den Straßenverkehr vorliege oder die Aktion vom Versammlungsrecht abgedeckt sei, werde nun geprüft.

"Wir machen das, weil die Bundesregierung nicht handelt und wir keine Zeit mehr haben", sagte eine Aktivistin, die an der Protestaktion beteiligt ist, gegenüber der Redaktion. "Wir müssen jede Gelegenheit nutzen, um unseren Protest deutlich zu machen." Aus Sicht der Letzten Generation setzt sich die Bundesregierung nicht ausreichend für Klimaschutz ein. Für ihre Eingriffe in den Straßenverkehr steht die Protestgruppe jedoch auch selbst in der Kritik.

Ekkehard Hein ist bei der Protestaktion der Letzten Generation in Würzburg dabei. Ihm sei wichtig, dass das Anliegen der Protestgruppe ernst genommen wird, sagt der Würzburger.
Foto: Gina Thiel | Ekkehard Hein ist bei der Protestaktion der Letzten Generation in Würzburg dabei. Ihm sei wichtig, dass das Anliegen der Protestgruppe ernst genommen wird, sagt der Würzburger.

Auch Ekkehard Hein aus Würzburg beteiligt sich am Dienstag an dem Protest. Der 67-Jährige sagt: "Ich bin dabei, um die Mitte der Gesellschaft zu repräsentieren." Auch, wenn er die Kritik an den Blockade-Aktionen nachvollziehen könne, halte er es für wichtig, dass die Anliegen der Bewegung  ernst genommen würden.

Im Laufe der ab etwa 18 Uhr beginnenden Abschlusskundgebung im Bereich der Ebertsklinge, Ecke Kantstraße blockierten zunächst rund 20 Demonstrierende an mehreren Stellen die Fahrbahn. Trotz mehrerer Aufforderungen durch die Polizei räumte die Gruppe den Bereich nicht selbstständig, darum wurde die Versammlung durch die Beamten beendet.

Sieben Demonstrierende über Nacht in Polizeigewahrsam

Laut Polizei wurden Sitzblockaden aufgelöst und Platzverweise ausgesprochen. Als die Demonstrierenden die Fahrbahn trotzdem immer wieder blockierten, wurden 43 Personen in Gewahrsam genommen.

Nach einer "weiteren eingehenden Belehrung auf der Dienststelle" hätten 36 Teilnehmer zugesagt, sich in der Nacht an keinen weiteren Aktionen zu beteiligen, so die Polizei. Diese seien in der Folge entlassen worden. Sieben Personen hätten jedoch weitere Handlungen in der Nacht nicht ausgeschlossen - sie blieben in Polizeigewahrsam.

Aktuell wird laut Polizei geprüft, ob ein Ermittlungsverfahren auf Grund einer Nötigung eingeleitet wird. Die B19 konnte gegen 19.20 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.

 
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Kommentare
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  • Simone Full
    Irgendwie wurde mein Kommentar falsch ausgelegt - also deutlicher - Letzte Generation finde ich gut -schade, dass sie auf so wenig Verständnis stoßen - es sind keine Täter- rechts gerichtete Parteien finde ich nicht gut-schade, dass letztere als Opfer in einen Bericht der Mainpost dargestellt wurden.
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  • Barbara Fersch
    gibt es auch mal wieder aktuelle Berichte?? Man liest wochenlang die gleichen Berichte......
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  • Heike Pauline Grauf
    Es ist eine ungeheuerliche Schande, dass Menschen sich auf die Straße kleben oder diese blockieren müssen, um eine lächerlich bescheidene Forderung wie Tempolimit 100 auf deutschen Autobahnen NICHT durchzusetzen. Dafür haben naive Geister doch die Grünen gewählt. Doch die abtrünnigen Nachfahren der Love-Peace-Happiness-Hippies zündeln statt ihre Kernaufgabe wahrzunehmen lieber an einem umweltzerstörenden Weltkrieg. Für die Demokratie! Man fragt sich, welche sie da vor Augen haben. Die altgriechische? Dort zogen die Machthaber noch mit aufs Schlachtfeld. Doch heute reicht's nicht einmal mehr für Sekundenkleben auf der Straße.
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  • Marcus Kantner
    Wir wollen doch nicht ein paar SUV (natürlich mit Verbrenner) Fahrern ein paar Minuten ihrer Zeit auf dem Weg zum Stammtisch stehlen, nur um den Planeten zu retten...
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  • Hiltrud Erhard
    Was haben Sie gegen SUV-Fahrer oder Fahrerinnen?
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  • Marcus Kantner
    Leider nichts wirksames. Ist halt nur in den allermeisten Fällen die dämlichste Form der Autofahrerei. Die Dinger brauchen aus rein physikalischen Gründen IMMER mehr Sprit und erzeugen entsprechend mehr CO2 als ein vergleichbares normales Auto. Die Dinger sind der Gipfel der Unvernunft. Im Grunde kann Sprit gar nicht teuer genug sein um derartige Dekadenz zu beschränken....
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  • Hiltrud Erhard
    Sie wissen schon, dass das Käse ist und Die ein Neidklischee bedienen!
    Ein SUV ist groß, geräumig, geländetauglich, sehr sicher! Es gibt Notwendigkeiten aber auch den Wunsch höher zu sitzen und sicher zu fahren! In den meisten Fällen ist durch die extrem langen Lebensdauern der Fußabdruck deutlich besser als bei Kleinwägen oder Elektroautos! Überwiegend aber dominiert die Sicherheit!
    Und meine Steuern nimmt der Staat ebenso gerne wie die Ihrige!
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  • Helga Scherendorn
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Thomas Müller
    Meines Wissens gibt es diese bösen SUV auch weitverbreitet in elektrischer Form 😉. Emissionsfrei!
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  • Thomas Kron
    Sorry, das ist einer Ansicht nach einfach Schmarrn. SUV brauchen nicht per se mehr Sprit. Es kommt drauf an wie man fährt. Wie bei allen Autos auch. Ich empfehle einen Artikel in Focus von 2019 zu lesen. Im Schnitt brauchen SUV' s 0,6 Liter mehr auf 100 km und da kommt es, wie schon erwähnt auf die Fahrweise an.
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  • Mirko Gasparovic
    ähm....wurde der Protestmarsch über die B19 ernsthaft von einem Traktor begleitet, welcher auch noch ein Kennzeichen aus Neustadt an der Saale hat, demnach grob 70 km Anfahrt hatte?
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  • Herbert Stapff
    Haben Schlepper an Sonn- und Feiertagen nicht Fahrverbot? Ausnahme Ernteeinsatz?
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  • Mirko Gasparovic
    Das Sonn- und Feieretagsfahrverbot gilt nur für den Güterverkehr im gewerblichen Bereich.
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  • Michael Zink
    Naja, immerhin wurde er nicht aus Thailand eingeflogen ...

    Aber ernsthaft: Andere Verkehrsteilnehmer inkl. Fußgänger und Radfahrer behindern, aber selbst im Traktor durch die Gegend fahren, paßt natürlich irgendwie nicht zusammen.
    Und ich frage mich, wie wohl die anderen Demonstranten so nach Würzburg gekommen sind ...
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  • Hiltrud Erhard
    Ich möchte nur mal festhalten:
    "Ich bin dabei, um die Mitte der Gesellschaft zu repräsentieren." Dieser junge Mann, der das von sich gibt, Spiegel, keinesfalls die Mitte der Gesellschaft wieder: die Mitte der Gesellschaft, das sind wir alle, hält sich an die Gesetze, an Recht und Ordnung. Diese Randgruppe beugt das Gesetz, für das Gesetz an der Nase herum Und Frank auch mich in meinen Grundrechten ein.
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  • Ramin Shafiai
    Ja, ja, das plötzliche Besinnen auf die Grundrechte. Selbst auf die Grundrechte pochen und sie den Aktivisten nach dem Wunsch auf drakonischer Bestrafung verwehren. Nennt man Doppelmoral, eine ziemlich armselige noch dazu.
    Zur Erinnerung: Wer auf seine Rechte pocht, sollte sich auch auf seine Pflichten besinnen. Hier in Bezug auf zukünftige Generationen. Ganz einfach.
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  • Hiltrud Erhard
    Leider ist das es hier immer skandiert wird ja wissenschaftlich gesehen völliger Unsinn!
    Es handelt sich hier weder um eine letzte Generation, sondern um sachlich fundierte Auseinandersetzung mit den Themen. Diese so genannten Aktivisten missbrauchen unsere Rechtsordnung! Und das hat nichts mit Doppelmoral zu tun so der mit krimineller Energie!
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  • Karl Weeth
    Sehr geehrte Frau Erhard, leider versuchen Sie schon wieder Stimmung zu machen oder vielleicht möchten Sie einfach nur Ihren Frust über was auch immer hier abladen. Weder das eine noch das andere wird Ihnen gelingen und Sie ausgeglichener werden lassen. Vielleicht würde ich Ihnen auch bei der einen oder anderen These zustimmen, bloß ich kann keine „sachlich fundierten“ Argumente in Ihren Kommentaren erkennen.
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  • Hiltrud Erhard
    Das würden Sie ja auch niemals verstehen...
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  • Karl Weeth
    Sehr geehrte Frau Erhard, ich würde gerne verstehen, was Sie meinen. Dazu wären jedoch Argumente als Belege für Ihre Thesen nötig. Sie bringen lediglich Thesen ein, von denen Sie glauben, dass sie richtig sind. Man kann Thesen teilen oder nicht, doch wenn sie nicht begründet sind, lässt sich ihre Logik nicht nachvollziehen.
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