
Ein ungewöhnliches Programm bekam das Publikum von den Erlabrunner Narrekröpf um Gesellschaftspräsident Stefan Kuberek und Sitzungspräsident Stefan Stief in der TSV-Turnhalle geboten. Einen "Käfig voller Narren", kündigte Stefan II. dem vollen Haus an. Die sechs Stunden Unterhaltung waren geprägt von Show, Tanz, Stimmung und Heiterkeit. Insbesondere die Tanzjugend dominierte das bunte Treiben.
Als eindrucksvollen Beleg intensiver Nachwuchsarbeit verwies die Co-Moderatorin Angelika "Geli" Körber stolz auf 89 Kinder und Jugendliche, die zur allgemeinen Begeisterung in verschiedenen Tanzformationen auf der Bühne standen.
Damit konnte die Pfarrgemeinderätin, Fremdenführerin, Heckenwirtschaftswirtin und Leiterin des Damenelferrates nur bedingt von sich selbst ablenken: Angelika Körber wurde in der vorangegangenen Veranstaltung die höchste Auszeichnung des Fastnacht-Verbands Franken (FVF), der "Till von Franken" verliehen. Dabei hob Marco Herbert vom FVB das vielfältige ehrenamtliche Engagement Körbers und "ihren unglaublichen Charme" hervor.
Angelika Körber ist Gründungsmitglied der Narrekröpf, der Faschingsabteilung des TSV Erlabrunn, und war von 1992 bis 1994 Abteilungsleiterin und bis 2000 Stellvertreterin. Sie organisiert den Seniorenfasching und näht die Kostüme für das Männerballett. Eine weitere Auszeichnung des Verbandes mit der Verleihung der Verbandsnadel in Gold galt Katja Hessenauer für ihre 20-jährige Mitgliedschaft im Damenelferrat. Den diesjährigen FVF-Sessionsorden hatten sich Trainerin Doris Wolf-Appel sowie der Aktive Marco Ködel verdient.

Die Auftritte in der Bütt widerlegten das Vorurteil, wonach es der Fastnacht vielfach an weiblichen Identifikationsfiguren fehlen würde. Denn hochkarätige aktuelle Frauen-Power-Fernsehstars waren im Einsatz. Eine feste Größe auf der Erlabrunner Narrenbühne ist Maria Anetzberger aus Leinach, die erst kürzlich bei der Närrischen Weinprobe im Staatlichen Hofkeller aufgetreten war. In die TSV-Turnhalle stürmte sie mit ihrer Gitarre als Bus fahrende Supermarkt-Politesse herein.
Im BR-Fernsehen wird auch Annamarie Guttilla aus Kulmbach am Faschingssonntag zu sehen sein. "Putzfraa" Ines Procter entdeckte das Talent bei den jährlichen Nachwuchsschulungen des Verbandes in Leinach und nennt sie ihr "Faschingskind". Nach Procters Überzeugung "braucht es in Zeiten wie diesen, in denen viel untern Teppich gekehrt wird, viel mehr gutes Personal". Im Schlepptau des Leinacher Elferrats hatte dessen Sitzungspräsidentin Ute Kettemann kurzerhand die TSV-Turnhalle geentert. Für die gegenseitige Unterstützung revanchierte sich die Leinachs Narren-Chefin mit einer Bütt im gelobten Land. So sehen die Erlabrunner selbstbewusst ihr Dörflein.

An der Seite von Joachim Brückner erinnerte sich der bewährte Marco Ködel an eine Alpaka-Wanderung sowie ein Wechselbad der Gefühle zwischen An- und Zuwendungen während eines Reha-Aufenthalts in Bad Aibling. Und selbst überrascht nach kritischen Äußerungen im Vorjahr, habe Würzburgs Bischof höchstpersönlich "Obermessdiener" Achim Muth Bewährung gewährt. Freilich sei dies mit dem Versprechen verbunden, den Volkenberg als Trainingsgebiet für die Kreuzbergwallfahrt zu nutzen.
Hingegen verkündeten die Erlabrunner Schoppensänger das Ende ihrer Bühnen-Karriere. Die 1989 aus der Taufe gehobene Formation stehen seit 25 Jahren in aktueller Besetzung auf der Bühne. Ein Potpourri ihrer Hits krönten die Schoppensänger mit der eigenen Version von Frank Sinatras Welthit "My Way".