
Maria Anetzberger ist auf den Faschingsbühnen der Region inzwischen kein unbeschriebenes Blatt mehr. Angefangen hat für die 27-Jährige, die für den technischen Einkauf beim Wasser- und Schifffahrtsamt zuständig ist, alles mit einem kleinen Auftritt in ihrem Heimatort Leinach im Landkreis Würzburg. Der wurde schnell zum Sprungbrett für Größeres: In diesem Jahr steht Maria Anetzberger bei der Närrischen Weinprobe im Hofkeller der Würzburger Residenz auf der Bühne.
Ausgestrahlt wird die Aufzeichnung des Bayerischen Rundfunks (BR) an diesem Freitag. Vorab spricht Anetzberger über ihre Erfahrungen, ihre Motivation - und warum sie anderen auch anderswo einschenkt.
Maria Anetzberger: Ich würde das nicht so ausdrücken. Dieses Jahr ist es der dritte Fasching, an dem ich mit einer eigenen Nummer aktiv dabei bin. Im ersten Jahr hatte ich nur einen einzigen Auftritt in meinem Heimatort Leinach. Die Menschen dort waren begeistert und sagten: "Maria, wir wollen dich nächstes Jahr wieder bei uns sehen." Kurz darauf meldete sich der Nachbarverein und meinte: "Du kommst nächstes Jahr auch zu uns." So hat das Ganze angefangen, jetzt bin ich im Fernsehen zu sehen.
Anetzberger: Ich habe eine E-Mail an den Fastnachtsverband geschrieben und mich für das Casting beworben. Schließlich hatte ich nichts zu verlieren. Zu meiner Überraschung erhielt ich prompt eine Einladung, wurde erfolgreich gecastet - und darf in diesem Jahr Teil der Närrischen Weinprobe sein. Ich mache das, weil es mir Spaß macht. Bislang ist nicht geplant, dass ich das hauptberuflich mache.

Anetzberger: Keine Ahnung. Vielleicht trauen sich Frauen möglicherweise nicht. In unserem Dorf treten Frauen jedoch regelmäßig in der Bütt auf. Daher fiel es mir nicht schwer, auch aufzutreten. Außerdem hatte ich schon eine gewisse Routine, weil ich schon als Tanzmariechen auf der Bühne stand.
Anetzberger: Humor hängt stark von persönlichen Vorlieben, kulturellem Hintergrund und individuellen Erfahrungen ab. Was eine Person zum Lachen bringt, kann für eine andere uninteressant sein. Frauen lachen vielleicht eher über zwischenmenschliche Konflikte, oft mit einem Fokus auf Beziehungen und Alltagssituationen. Männer neigen eher zu direktem und manchmal derbem Humor.
Anetzberger: Tatsächlich helfe ich oft als Bedienung in Heckenwirtschaften rund um Würzburg aus. Und die Geschichten, die ich auf der Bühne erzähle, habe ich auch wirklich erlebt. Es sind die vielen kleinen Erlebnisse und Begegnungen, die ich dann in meinen Liedern verarbeite.
Anetzberger: Bislang habe ich es geschafft, meine Einlagen auf etwa 20 bis 30 Minuten auszudehnen. Doch um einen ganzen Abend zu füllen, bedarf es noch weitaus mehr. Die Herausforderung besteht darin, genug Material zu sammeln, um eine Stunde oder länger zu unterhalten. Ich schreibe einzelne Lieder und überlege dann, wie ich sie nahtlos verbinden kann. Dabei unterstützt mich meine Schwester. Gemeinsam diskutieren wir, wie wir die Übergänge gestalten können.
Anetzberger: Meine Familie ist schon immer faschingsbegeistert. Wir haben unzählige Stunden mit dem Nähen von Kostümen verbracht. Mein Vater hat das Tanzbein im Männerballett geschwungen, während meine Schwester in der Showtanzgruppe glänzte. Kein Faschingszug fand ohne uns statt. Seit meiner frühesten Kindheit war das unser Leben. Mit vier Jahren habe ich in der Garde zu tanzen begonnen und trat später als Tanzmariechen auf. Dann kam mein erster eigener Auftritt. Das Thema war Dating-Geschichten und die Missgeschicke, die bei Dates passieren können.
Anetzberger: Sollte es so kommen, wäre das natürlich erfreulich. Aber ich habe es mir nicht explizit vorgenommen. Es hängt ganz davon ab, wie sich die Dinge entwickeln. Wie gesagt, wenn meine Arbeit den Menschen gefällt, dann gerne. Ich lasse einfach alles auf mich zukommen.
Anetzberger: Also - eine Weinschorle ist eine normale Weinschorle. Eine Sommerschorli ist mit viel Wasser und eine Winterschorli ist mit viel Wein. Das gibt es wirklich. In Greußenheim wird das von den Gästen so verlangt. Und deshalb habe ich daher ein Lied geschrieben, das bei der Närrsichen Weinprobe zu hören ist.
Sendetermin: Die Närrische Weinprobe, aufgezeichnet im Staatlichen Hofkeller der Residenz in Würzburg, läuft an diesem Freitag, 31. Januar, ab 20.15 Uhr im Bayerischen Rundfunk. Eine Wiederholung ist am Dienstag, 4. März, um 9.45 Uhr im BR zu sehen.