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Giebelstadt
Entscheidung bei Würzburgs Landkreis-Feuerwehr: Kreisbrandrat steht fest
Erst die Querelen im Vorfeld, dann der Rücktritt von Kreisbrandrat Michael Reitzenstein. Schenken ihm die Kommandanten wieder ihr Vertrauen? Das Ergebnis ist äußerst knapp.
Schenken ihm die Kommandantinnen und Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Würzburg wieder das Vertrauen? Voller Spannung erwartet Michael Reitzenstein (vorne) das Wahlergebnis.
Foto: Thomas Obermeier | Schenken ihm die Kommandantinnen und Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Würzburg wieder das Vertrauen? Voller Spannung erwartet Michael Reitzenstein (vorne) das Wahlergebnis.
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 14.02.2024 05:39 Uhr

Bleibt Michael Reitzenstein Kreisbrandrat und damit oberster Chef der 112 Feuerwehren im Landkreis Würzburg und der Werkfeuerwehr Südzucker? Am Mittwochabend hatten die Kommandantinnen und Kommandanten das Wort und die Wahl.    

Diese wurde nötig, weil Reitzenstein am Kreisfeuerwehrtag vom Amt zurückgetreten war. Denn er sah das Vertrauen in seinen Weg, eine zukunftsweisende Struktur aufzubauen, nicht gegeben. Dazu kommt deutliche Kritik von seinen vier Stellvertretern, die in einem persönlichen Brief an Landrat Thomas Eberth seinen Führungsstil beklagten – aber nicht seine fachliche Eignung. Reitzenstein wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe. 

Erstes großes Feuerwehrtreffen nach eineinhalb Jahren

Aber wie ist die Stimmung an der Basis? Eineinhalb Jahre konnten sich die Feuerwehrleute pandemiebedingt nicht sehen. Am Mittwochabend dann das erste Treffen seit langem. Unter dem Dach des Wertstoffhofes hatten 103 Kommandanten und Kommandantinnen die Wahl. Wobei, eine eigentliche Wahl war es nicht. Denn Reitzenstein hatte keinen Gegenkandidaten. Christian Neeser aus Aub, ehemaliger Kreisbrandinspektor teilte am Mittwochmorgen Eberth mit, dass er nicht zur Verfügung stehe. Persönliche Gründe, aber auch Vorbehalte gegenüber dem Landrat waren wohl die Ursache dafür, erklärte Eberth. 

"Das ist ein Ergebnis, mit dem ich leben kann."
Michael Reitzenstein, Kreisbrandrat

Von den 103 Wahlberechtigten waren schließlich 102 Stimmen gültig. Für Reitzenstein stimmten 60, 42 sprachen sich gegen ihn aus. Mit knapp 59 Prozent ist Reitzenstein damit wieder als Kreisbrandrat für die nächsten fünf Jahre gewählt. Jetzt werden auch die Karten neu gemischt. Denn mit seiner Wahl werden alle Führungspositionen in der Landkreis-Feuerwehr  – vom Kreisbrandmeister bis zum Kreisbrandinspektor – neu besetzt.  

"Das ist freilich keine breite Zustimmung für seine Feuerwehrpolitik", kommentierte Landrat Eberth. Jetzt liege es an ihm, das Vertrauen der anderen zu erarbeiten. "Das ist ein Ergebnis, mit dem ich leben kann", sagte Reitzenstein. "Eine Basis, mit der man die wichtigsten Aufgaben jetzt angehen kann." 

 
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  • roithalexandra@icloud.com
    Hat man eine Führungsposition inne, wird es nie 100% Zustimmung geben! Es wird immer Personen geben die alles besser können, es besser wissen aber keine Verantwortung übernehmen wollen- und lieber motzen, jammern und sich beschweren!
    Ich wünsche Hr Reitzenstein alles Gute für dieses Amt
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  • letsgo101
    Wenn dem H. Reitzenstein sein Führungsstil so schlecht wäre, dann hätte man ihn in seinem Beruf, Lehrkraft an der Feuerwehrschule, auch schon abgemahnt. Aber wie es so ist, wie man in den Wald ruft so kommt es wieder zurück. ielleicht sollten die Kritiker einmal an ihrem Stil arbeiten ! Aber einen besseren KBR kann man nicht erreichen, also respektiert diesen !
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  • Arcus
    Was meint der Landrat mit“ das ist keine Zustimmung für seine Feuerwehrpolitik“?
    Ich würde mir sehr wünschen, dass in der Feuerwehr weniger Politik und dafür mehr Sacharbeit geleistet wird.
    BTW. Reitzenstein war doch auch in einer Führungsposition in der Feuerwehrschule. Da gibts doch auch Beurteilungen.
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  • georg-ries@web.de
    Wenn schon, dann richtig zitieren. Da war die Rede von "breite Zustimmung". Und die ist bei 40 Gegenstimmen wohl nicht vorhanden. Man wird sehen, wie Reitzenstein jetzt die Feuerwehren vereinen und seine Gegner einbinden kann. Ob darüber dann in der MP berichtet wird?
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  • gerhard.meissner@mainpost.de
    Aktueller gehts nicht. Toll!
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