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Würzburg
Energiesparen in der Krise: Würzburger Schwimmbäder senken ihre Wassertemperatur
Der befürchtete Gaslieferstopp betrifft auch Würzburger Schwimmbäder. Um Energie zu sparen, senken einige Bäder nun ihre Wassertemperatur. Drohen Preiserhöhungen und Schließungen?
Aufgrund der Energiekrise senken einige Würzburger Schwimmbäder ihre Wassertemperatur. Sollte es zu einem Gaslieferstopp kommen, droht vielen Bäder die Schließung.
Foto: Silvia Gralla | Aufgrund der Energiekrise senken einige Würzburger Schwimmbäder ihre Wassertemperatur. Sollte es zu einem Gaslieferstopp kommen, droht vielen Bäder die Schließung.
Désirée Schneider
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:06 Uhr

Angesichts der Debatte um russische Gasimporte und einen drohenden Gaslieferstopp drehen bundesweit viele Schwimmbäder ihre Heizungen herunter. Mit der Senkung der Wassertemperatur in den Becken folge man dem Aufruf des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck, in Anbetracht der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise Energie einzusparen. Auch in Würzburg reagieren bereits einige Bäder.

"Als kommunales Unternehmen nehmen wir den Aufruf ernst", gibt die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) auf Anfrage bekannt. "Wir tragen hier Verantwortung und wollen mit gutem Beispiel voran gehen." Sowohl im Nautiland als auch im aktuell nur für Schul- und Vereinsschwimmen geöffneten Sandermare wird die Wassertemperatur in einigen Becken  deshalb aktuell sukzessive um bis zu zwei Grad abgesenkt.

Würzburger Nautiland und Sandermare senken Wassertemperatur

Wie viel kälter das Wasser genau ausfällt, hänge dabei auch von der Grundtemperatur des Beckens ab, heißt es seitens der Würzburger Bäder GmbH. So ließen sich beispielsweise bei einem gut beheizten Außenbecken leichter einige Grad einsparen als bei einem ohnehin bereits kühleren Sportbecken. "Natürlich achten wir darauf, dass beispielsweise die Wassertemperatur für Babys und Kinder weiterhin den Anforderungen genügt", teilt das Unternehmen mit.

Ziel der Maßnahme sei es aber ausdrücklich nicht, Kosten einzusparen, weshalb aktuell auch keine Erhöhung der Eintrittspreise geplant sei, gibt die WVV bekannt. Auch über weitere Maßnahmen zum Energiesparen mache man sich Gedanken, konkrete Pläne gebe es aber noch nicht. Die niedrigeren Wassertemperaturen sollen nun zunächst so lange aufrechterhalten werden, wie die Aufforderung der Bundesregierung, Energie einzusparen, gelte.

Warmbadetag im Höchberger Mainlandbad gefährdet

Auch im Mainlandbad in Höchberg ist die angespannte Situation auf dem Energiemarkt Thema. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise wird beispielsweise die Zukunft des besucherstarken Warmbadetags im Gemeinderat bereits seit einiger Zeit stark diskutiert. Statt mit regulären Wassertemperaturen von 28 Grad wird das Bad an diesem Tag mit 30 Grad betrieben. Während der vergangenen zwei Pandemiejahre fand der Warmbadetag ohnehin nicht statt, jetzt gefährdet jedoch die Energiekrise die Wiedereinführung.

"Wir tragen aktuell intern noch Unterlagen zusammen und werden im nächsten Markt-Gemeinderat wieder über Temperatur und Handlungsweise beschließen", sagt Hermann Hiller aus dem Bauamt des Markts Höchberg. "Es wird mit Sicherheit etwas passieren, aber in welcher Reihenfolge, mit welcher Stärke und welche Gradzahl – das steht noch nicht fest."

Im Wolfgang-Adami-Bad in Würzburg mache man sich ebenfalls Gedanken um den Aufruf des Bundeswirtschaftsministeriums. "Wir haben das Thema auf dem Schirm und beschäftigen uns damit", sagt Stephanie Sefrin, Leiterin der Geschäftsstelle des Schwimmverein Würzburg 05, "aber aktuell haben wir die Wassertemperatur noch so gelassen, wie sie ist". Das Bad möglichst energiesparend zu betreiben, sei ein permanenter Prozess, so Sefrin. Über verstärkte Maßnahmen müsse man jetzt aber erst noch entscheiden.

Bei einem Gaslieferstopp droht die Schließung der Bäder

Was mit den Würzburger Schwimmbädern im Falle eines bundesweiten Gaslieferstopps geschehe, scheint nicht ganz klar zu sein. Für das Dallenbergbad stehen die Chancen recht gut, dass es weiterhin geöffnet bleiben könnte. "Nachdem wir schon seit längerer Zeit eine Solaranlage im Dallenbergbad installiert haben, könnten wir zumindest die Becken heizen", heißt es seitens der WVV. "Die Duschen blieben allerdings kalt, da für den Warmwasserbetrieb Gas nötig ist."

Anders sieht es für Hallenbäder aus. Die Heizkraftwerke, die beispielsweise das Nautiland mit Wärme und Strom versorgen, werden mit Gas betrieben. Würde es zu einem Stopp russischer Gaslieferungen kommen, wäre davon auszugehen, dass Schwimmbäder nach dem Gasnotfallplan nicht wie etwa Privatkunden oder Krankenhäuser zu den "geschützten Kunden" gezählt und damit weiterhin versorgt würden. Man rechne in diesem Fall mit einer Schließung der Bäder, teilt die WVV mit.

 
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  • giacomo
    Die reguläre Wassertempeatur von 28 Grad im Höchberger Mainlandbad ist schon seit vielen Jahren zu hoch! Zum Schwimmen reicht eine Temperatur von 26 Grad vollkommen aus und ist sogar viel angenehmer!
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  • Funkenstern
    Tja, regeneratives Energiemanagement war ja die ganze Zeit soo weit weg und unrentabel.
    Glückwunsch für die Versäumnisse.
    Noch nie was von Rücklaufwärmepumpe und Wasserwärmepumpen gehört. Kleine Nutzungen, die in Summe größeres bewirken können. War und ist alles ganz weit weg…
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  • ra.kellermann@gmx.de
    wegen Putin müssen wir jetzt auch noch beim Baden frieren, Sauerei...
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  • stahl01@t-online.de
    Ich finde es gut, wenn schon jetzt gespart wird - vor allem angesichts der Energiepreise.
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  • klafie
    ins kühle nass im sommer bei über 25 grad zu springen hat ja auch was für sich. die sonne wärmt das wasser von selbst und die nächte sind im sommer meistens ja auch lau, wo eskaum abkühlung gibt. also, hier braucht man die heizung für freibäder wirklich nicht zu strapazieren!
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