Die Energie-Krise hat dazu geführt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in Scharen auf Alternativen vor allem zu Erdgas ausweichen wollen. Das hat in den vergangenen Monaten die Nachfrage nach Brennholz und Kaminöfen schlagartig in die Höhe getrieben. Was wiederum so manchen Kaminkehrer schwitzen lässt.
"Die Anfragen nehmen extrem zu", berichtet Obermeister Benjamin Schreck von der Kaminkehrer-Innung Unterfranken in Rottendorf bei Würzburg. Zahlen dazu habe er zwar nicht, aber der Boom bei Holzöfen sei deutlich. Mehrarbeit heißt das für Schrecks Handwerk schon deshalb, weil die Öfen vor Inbetriebnahme erst abgenommen werden müssen.
Hinzu kommt, dass neuerdings und unter bestimmten Voraussetzungen schon stillgelegte Öfen wieder fürs Heizen verwendet werden dürfen. Das hat laut Schreck in der Region zwar noch keine Welle ausgelöst. Doch in seinem Kehrbezirk in Aschaffenburg mit 2500 Liegenschaften wisse er immerhin von 40 solcher Alt-Öfen, die nun wieder in Betrieb gehen könnten. Knapp zehn Anträge seien dafür bislang eingegangen.
Neue Holzöfen: Viel Unwissenheit bei der Kundschaft
Schreck betont jedoch, dass solche Zahlen zu relativieren seien. Denn die jetzt erlaubte Inbetriebnahme stillgelegter Öfen sei nur ein Thema für jene Haushalte, die an der Gasversorgung hängen. "Das ist vielen Leuten nicht klar", so der Obermeister. In seinem Heimatort Heimbuchenthal zum Beispiel gebe es keine Erdgas-Anbindung, also sei die Sache mit den Alt-Öfen dort vom Tisch.
Beim Ansturm auf neue Holzöfen hat Schreck viel Unwissen in der Kundschaft festgestellt. So rät er, rechtzeitig vor dem Kauf Ratschläge von Kaminkehrerinnen und Kaminkehrern einzuholen. Schließlich müsse zum Beispiel vorab geprüft werden, ob der Schornstein für den neuen Ofen überhaupt geeignet ist.
Obermeister: Kaminkehrer können ihre Termine einhalten
Obwohl die aktuelle Energie-Krise seinem Handwerk deutlich mehr Arbeit einbringt, hat Schreck für die Haushalte eine gute Nachricht: Alle Kaminkehrer-Termine könnten eingehalten werden. Auch die staatlich festgelegten Gebühren zum Beispiel für die turnusmäßig vorgeschriebene Feuerstättenschau oder für Bauabnahmen blieben bis auf Weiteres unverändert.
Anders könne es je nach Einzelfall bei der Erstattung von Kosten aussehen. Im Gegensatz zu den Gebühren werden sie von den Kaminkehrerinnen und Kaminkehrern nach tatsächlichem Aufwand festgelegt – etwa bei der klassischen Reinigung von Kaminen. Schreck geht allerdings nicht davon aus, dass es hier zu explodierenden Preisen wie in anderen Wirtschaftsbereichen kommen wird.
Wenn man sieht wieviel Geld die Messungen usw. kosten , und welche Monopolstellung sie
haben , dann darf sich diese Gruppe wahrlich nicht beschweren .
Die häufigsten Tätigkeiten wie Messen, Reinigen, Überprüfen und Beratung sind frei
Schon wieder droht einer Berufsgruppe die Überforderung. Ein Rettungsschirm tut not, der Kanzler ist gefordert.