
Die unansehnlichen Ecken sind gut kaschiert: an den angelaufene, undichten Fenstern hängen bunte Basteleien, große, bemalte Leinwände schmücken die Schultoiletten, die mit dem gerissenen Terrazzoboden und den verrosteten Aufputz-Rohren wie auf der Zeit gefallen wirken. "Wir tun, was wir können. Charme hat das Gebäude ja", meint die Schulleiterin der Pestalozzi-Mittelschule Simone Hofmann. Gemeinsam mit ihrem Kollegen und Konrektor Joachim Dutz führt sie an diesem Morgen durchs Schulhaus. In ein paar Tagen wird der städtische Haushalt verhandelt, auch die Pestalozzischule steht auf der Liste.
21,5 Millionen Euro für die Würzburger Schulen sind im städtischen Haushaltsentwurf für 2025 vorgesehen. Geld, das dringender denn je gebraucht wird, da ist man sich wohl in der Verwaltung wie in den Fraktionen einig. Bloß: Reicht das?

Die Pestalozzi-Mittelschule in Grombühl ist, laut Schulbürgermeisterin Judith Roth, eine der Schulen, mit dem derzeit größten Sanierungsstau. Auf den ersten Blick mag das nicht so scheinen: Der Bau, der um die Jahrhundertwende errichtet wurde, thront erhaben über den Straßenbahnschienen. Innen windet sich eine alte, geschwungene Treppe die Stockwerke nach oben, die Räume sind hoch, haben Altbaucharme.
Der Charme alleine reicht aber nicht: "Wir brauchen dringend einen zweiten Fluchtweg. Wenn es brennt, könnte es hier wirklich Probleme geben", meint Hofmann. "Die Toiletten, für die Schüler wie die Lehrer, sind nicht mehr zumutbar. Wir haben Klassenräume, da rieselt es aus Rissen in der Decke. In unserer Turnhalle kann man durch die Holzvertäfelung nach draußen schauen, so undicht ist die."
Morsche, einfach verglaste Fenster an Schule in Würzburg
"Eines der größten Probleme sind die Fenster", fügt Joachim Dutz hinzu und zeigt das Klassenzimmer einer achten Klasse. Die Holzfenster mit morschen Rahmen sind größtenteils einfach verglast, mit der bloßen Hand sind die Kälte und der Wind spürbar. "Wenn es regnet, drückt es das Wasser hier rein, dann haben wir große Pfützen auf dem Boden. Im Winter haben wir hier am Morgen 13, 14 Grad im Klassenzimmer. So kann man nicht unterrichten. Über die energetische Bilanz brauchen wir da gar nicht erst sprechen", meint Dutz.

Als er das Fenster schließen möchte, hängt es sich halb aus, gemeinsam müssen Schulleiter und Konrektor anpacken. Sobald Geld da ist, sollen die Fenster mit als erstes gerichtet werden, in der Woche vor den Haushaltsverhandlungen kam auch die nötige Zusage der Regierung von Unterfranken.
In den kommenden Jahren: Investitionen in Millionenhöhe für die Pestalozischule in Würzburg
"Wir freuen uns, dass jetzt was passiert", sind sich Hofmann und Dutz einig. "Gleichzeitig wissen wir aber, dass es nicht nur an unserer Schule so aussieht. Dabei sollten Schulen Wohlfühlorte sein. Das schaffen wir zwar pädagogisch, aber nicht baulich. Wenn ich mich wohlfühle, gehe ich viel pfleglicher mit den Dingen um, fühle mich willkommen und wertgeschätzt."
Für das kommende Haushaltsjahr 2025 können für die Pestalozzischule laut Schulbürgermeisterin Roth 200.000 Euro aus dem Jahr 2024 übertragen werden, im Plan des Kämmerers stehen außerdem für die Jahre 2026 bis 2028 mehrere Millionen.
Ob die reichen werden, um das Schulhaus, das gut 200 Schüler besuchen, auf einen guten Stand zu bringen? Und wo muss genauso dringend Geld fließen?
Was fordern die Würzburger Fraktionen beim Thema Schulsanierung?
Die Liste der im Haushalt geplanten Sanierungsmaßnahmen ist lang. Größere Brocken im kommenden Jahr sind etwa die zwei Millionen für die Erweiterung der Josef-Greising-Schule, 2,1 Millionen für die Aufstockung auf dem Dach der FOS/BOS oder die 2,5 Millionen, mit denen der Neubau der Grundschule am Hubland vorangetrieben werden soll.
Über all diese Einzelmaßnahmen wird in den Haushaltsberatungen diskutiert werden, aber auch die Verteilung der allgemeinen Schul-Töpfe wird wohl für Kontroversen sorgen: So fordern etwa die Grünen, den Topf für energetische Schul-Sanierungsmaßnahmen von einer auf zwei Millionen zu erhöhen, CSU und Freie Wähler wollen zwei zusätzliche Millionen für allgemeine Sanierungen.
Die Linke möchte den Pool für Sportplatzsanierung von einer auf zwei Millionen verdoppeln. Die SPD möchte in Sportplätze und PV-Anlagen auf Schuldächern investieren. Geld für die Gestaltung der Pausenhöfe wird von mehreren Fraktionen gefordert. Die ÖDP hingegen möchte die Erweiterung der FOS/BOS im Gesamtwert von sieben Millionen Euro ganz streichen und das Geld lieber in andere Schulen investieren.
Als ob es nicht so viele andere Einsparungsmöglichkeiten gäbe. Oder man holt sich das Geld einfach dort, wo es zu viel ist und kaum besteuert wird.
Dennoch wird gerade bei unserem Nachwuchs gespart wo es nur geht. Es sind ja nur Kinder.
(Vorsicht - "leicht" sarkastisch)
Eine fundierte VERMÖGENSsteuer+ verantwortungsbewusste Vermögende= immense zusätzliche Gelder in den öffentlichen Kassen
Auszug aus: https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/deutschland-vermoegen-verteilung-superreiche-100.html:
Superreiche besitzen in Deutschland fast ein Viertel des gesamten Finanzvermögens. Laut einer Studie der Boston Consulting Group (BCG) gibt es hierzulande 3.300 Superreiche. Das sind Menschen mit mehr als 100 Millionen Dollar Finanzvermögen.
Sie besaßen im vergangenen Jahr 23 Prozent des gesamten Finanzvermögens - damit stieg der Anteil im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt. ---Auszug Ende---
Im diesem Zusammenhang auch immer aktiv: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marlene_Engelhorn
Wenn ein Normalverdiener mit 40%-45% auf sein Einkommen besteuert wird, Vermögende Personen jedoch mit unter 10% (meist sogar sehr deutlich darunter, mit 2%) dann ist das meiner Meinung nach unmoralisch und verwerflich
Nichts destotrotz könnten wir bei der Rüstung sehr viel Geld sparen und trotzdem effizienter werden, wenn in der EU nicht jedes Land sein eigenes Gewehr, seinen eigenen Panzer, seine eigenen Flugzeuge, seine eigene Flotte (letztere ist besonders teuer) entwickeln und bauen würde.
Deshalb brauchen wir eine EU die viel st#rker zusammenwachsen muß, als sie heute ist.
Die CSU-Schulbürgermeister setzt sich vehement für die Multifunktionsarena (gegen die ich grunds#tzlich nichts habe) und ihre Schulen läßt sie verlodern?
Es wurde eigentlich nur eine Instandhaltung betrieben.
Zur Multifunktionsarena wäre zu sagen, daß eine solche schon lange möglich gewesen wäre, wären da nicht immer diese unendlichen Diskussionen die in den vergangenen Jahren zu nichts geführt haben, außer zu immenser Kostensteigerung.
Wenn man sich die „GROßEN PROJEKTE/ z. Bsp. Ortsfindung für das Kickersstadion“, der letzten Jahre und die Art der Behandlung ( Debatten) im Stadtrat ansieht, sehe ich keinerlei Entwicklung in die Zukunft.
Würzburg soll, so mein Empfinden, eine schnuckelige Provinzstadt mit einem Flair der vergangen Zeit bleiben.
Und zu den fehlenden 2. Fluchtwegen im Brandfall. Hier stehen die Bauverantwortlichen im Rathaus im Enstfall mit einem Bein im Gefängnis auch wenn sie selbst dafür keine Haushaltsmittel bekommen haben. Das interessiert einen Richter/in überhaupt nicht.
Schließlich sind wir ein rohstoffarmes Land und Investition in Bildung hat, wie kaum wie eine andere eine außergewöhnlich hohe Rendite)
Deustchland wird zur Bananenrepublik, dasselbe mit Straßen, anstatt hier neu zu asphaltieren werden Schilder augestellt, z. B. Strassenschäden 60 kmh max. Ist halt billiger.
MfG
Johannes Bullmann MPA