
Im Juni herrschte nach jahrelanger Diskussion überraschende Einigkeit im Würzburger Stadtrat: Die Löwenbrücke soll einen beidseitigen, abgetrennten Radweg bekommen. Jahrelanger Streit um die Sicherheit von Radfahrenden, vor allem wegen der Straßenbahngleise, gingen dem voraus.
Im städtischen Haushalt fürs kommende Jahr sind jetzt aber plötzlich keine Gelder mehr dafür vorgesehen. Das bestätigt auch Baureferent Benjamin Schneider. 350.000 Euro würde die Umsetzung der Pläne inklusive Anbindung an das bestehende Radwegenetz die Stadt kosten. Zwar gebe es einen allgemeinen Haushaltsposten für den Ausbau von Radwegen. Mit einem Gesamtvolumen von 250.000 Euro könne dieser aber das Vorhaben nicht ermöglichen.

Verschiedene Stadtratsfraktionen fordern daher zusätzliche Mittel, um die Umsetzung schon im kommenden Jahr anzugehen.
SPD und Grüne fordern 350.000 Euro zusätzlich für die Löwenbrücke in Würzburg
"Die Planung liegt vor, aber die Umsetzung fehlt", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Kolbow. "Das muss jetzt gemacht werden." Die SPD fordert deswegen zusätzliche 350.000 Euro. Das Gleiche fordern auch die Grünen. "Die zeitnahe Umsetzung dieser – mit großer Mehrheit beschlossenen – Planung ist nötig, damit das 'Nadelöhr' Löwenbrücke endlich entschärft werden kann", heißt es im Antrag.

Zusätzlich möchten sie den allgemeinen Topf für Radwege um weitere 250.000 Euro aufzustocken. Kleinere Radwege sollen so flexibel ausgebaut werden können, sagt Co-Vorsitzende Sandra Vorlová.
Auch Linke und ÖDP für zusätzliche Gelder – für Freie Wähler nur "nice to have"
"Ein Abwarten ist in dieser Situation nicht hinnehmbar", sagt auch die Fraktionsvorsitzende der Linken Barbara Meyer. Die Linke fordert daher zusätzliche 100.000 Euro, um den allgemeinen Topf auf die notwendigen 350.000 zu erhöhen. Auch die ÖDP fordert in einem Antrag, die Mittel für die beschlossene Umgestaltung bereitzustellen.
"Nice to have", aber eben nicht absolut notwendig angesichts knapper Haushaltslage findet dagegen Josef Hofmann, der FW-FWG Fraktionsvorsitzende, die Umgestaltung der Löwenbrücke. "Wir müssen erst andere Prioritäten setzen."
MP, der Witz ist gut - wenn er nicht tägliche Realität wäre. Dabei ist das verboten wird nur leider nie geahndet. Wer kümmert sich eigentlich um die Belange der gefährdeten Fussgänger?
https://www.bussgeldkatalog.org/fahrradfahren-auf-dem-gehweg/
Da brauchts aber schon ein dickes Fell und Mut, wenn die Autos in 50 cm Abstand und aufheulenden Moter hinter einem herfahren.
Ich könnte auch vorsichtig und rücksichtsvoll auf dem Gehweg fahren (fahren! Denn beim schieben bin ich ja doppelt so breit), man passt da schon aneinander vorbei. Aber bei der Aggressivität gegen Radfahrenden hätte ich Angst zumindest angepöbelt zu werden.
Wenn ich die Skizze anschaue, kann das der städtische Bauhof mit einem Eimer Farbe und wenigen Verkehrsschildern erledigen. Durch die Ampeln am Anfang und Ende der Löwenbrücke sind genug gesicherte Überquerungsmöglichkeiten vorhanden.
Brauchen wir immer die Goldrandlösung in Deutschland?
danke für die Nachfrage, woher die 350.000 Euro kommen. Laut Baureferat sind die neuen Ampelanlagen der größte Einzelposten. Das Weitere sind die bauliche Abgrenzung des Radwegs sowie die Anbindung an das bestehende Radwegenetz.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Sommer
Redaktion
So schon zu sehen an der, auch für Fahrräder, richtungsgebundenen Adenauerbrücke. Wird auch völlig ignoriert, da der kleine Umweg viel zu weit scheint.
Man muss sich nur mal auf die Adenauer stellen. Da kommen im Minutentakt Geisterradler Richtung Heidingsfeld, obwohl man da einen ähnlich langen "Umweg" fahren müsste um auf der richtigen Seite zu fahren. Dafür wird die andere Brückenseite so gut wie gar nicht genutzt.
Naja nun wird es ja weniger durch die Witterung und die Schönwetterradler steigen wieder um aufs Auto.
Probleme entstehen nur dann, wenn einem ein Rechthaber und Maßregler entgegenkommt. Nur etwa 2-3 mal im Jahr treffe ich auf so einen Bimberlwichtig.
Passend wie die berüchtigte "Faust auf's Auge" eine kleine Empfehlung zum (erweiterten) Thema ...
Wie gelingt die Verkehrswende? Metropolen in Bewegung
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdFNjaGVkdWxlU2xvdC80MTE2NzcwOTM4MTNfRjIwMjNXTzAwNzYwNEEw
Re: Radeln Richtung Verkehrswende (ARTE)
https://www.arte.tv/de/videos/111747-015-A/re-radeln-richtung-verkehrswende/
Meine Hoffnung: Wenn die Rottendorferbrücke fertig ist , sollen sowohl diese als auch Siligmüllerbrücke Einbahnstraßen für Autofahrer sein. Diese Maßnahmen/Lösungen sind in anderen Städten total üblich, vom Ausland ganz zu schweigen. Ich verstehe die Würzburger „Verkehrspolitik“ leider überhaupt nicht. Wo ist der grüne Bürgermeister, wenn man ihn braucht?
Zwecks Flexibilität wird er natürlich chauffiert....
Wer den vorgesehenen Umbau leichtfertig "hinten runter fallen läßt" könnte ziemlich schnell auch am Rande einer Amtshaftung stehen. Warum?
Wer fahrlässig durch Unterlassung Personen im Straßenverkehr gefährdet bewegt sich sogar potentiell im Bereich von Straftatbeständen. Das halte ich nicht für besonders klug.