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Würzburg
Radweg auf der Würzburger Löwenbrücke: Der Wille ist da - doch das Geld fehlt
Die Löwenbrücke in Würzburg soll einen eigenen Radweg bekommen – eigentlich. Im Haushalt gibt es aber plötzlich kein Geld mehr. Wie jetzt um das Projekt gekämpft wird.
Da es auf der Löwenbrücke kein Fahrradweg gibt, sind die meisten Fahrradfahrer gezwungen auf dem Gehweg zu fahren oder dicht an den Autos.
Foto: Silvia Gralla | Da es auf der Löwenbrücke kein Fahrradweg gibt, sind die meisten Fahrradfahrer gezwungen auf dem Gehweg zu fahren oder dicht an den Autos.
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 23.11.2024 02:30 Uhr

Im Juni herrschte nach jahrelanger Diskussion überraschende Einigkeit im Würzburger Stadtrat: Die Löwenbrücke soll einen beidseitigen, abgetrennten Radweg bekommen. Jahrelanger Streit um die Sicherheit von Radfahrenden, vor allem wegen der Straßenbahngleise, gingen dem voraus. 

Im städtischen Haushalt fürs kommende Jahr sind jetzt aber plötzlich keine Gelder mehr dafür vorgesehen. Das bestätigt auch Baureferent Benjamin Schneider. 350.000 Euro würde die Umsetzung der Pläne inklusive Anbindung an das bestehende Radwegenetz die Stadt kosten. Zwar gebe es einen allgemeinen Haushaltsposten für den Ausbau von Radwegen. Mit einem Gesamtvolumen von 250.000 Euro könne dieser aber das Vorhaben nicht ermöglichen.

Radweg auf der Würzburger Löwenbrücke: Der Wille ist da - doch das Geld fehlt

Verschiedene Stadtratsfraktionen fordern daher zusätzliche Mittel, um die Umsetzung schon im kommenden Jahr anzugehen.

SPD und Grüne fordern 350.000 Euro zusätzlich für die Löwenbrücke in Würzburg

"Die Planung liegt vor, aber die Umsetzung fehlt", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Kolbow. "Das muss jetzt gemacht werden." Die SPD fordert deswegen zusätzliche 350.000 Euro. Das Gleiche fordern auch die Grünen. "Die zeitnahe Umsetzung dieser – mit großer Mehrheit beschlossenen – Planung ist nötig, damit das 'Nadelöhr' Löwenbrücke endlich entschärft werden kann", heißt es im Antrag.

Radweg auf der Würzburger Löwenbrücke: Der Wille ist da - doch das Geld fehlt

Zusätzlich möchten sie den allgemeinen Topf für Radwege um weitere 250.000 Euro aufzustocken. Kleinere Radwege sollen so flexibel ausgebaut werden können, sagt Co-Vorsitzende Sandra Vorlová.

Auch Linke und ÖDP für zusätzliche Gelder – für Freie Wähler nur "nice to have"

"Ein Abwarten ist in dieser Situation nicht hinnehmbar", sagt auch die Fraktionsvorsitzende der Linken Barbara Meyer. Die Linke fordert daher zusätzliche 100.000 Euro, um den allgemeinen Topf auf die notwendigen 350.000 zu erhöhen. Auch die ÖDP fordert in einem Antrag, die Mittel für die beschlossene Umgestaltung bereitzustellen.

"Nice to have", aber eben nicht absolut notwendig angesichts knapper Haushaltslage findet dagegen Josef Hofmann, der FW-FWG Fraktionsvorsitzende, die Umgestaltung der Löwenbrücke. "Wir müssen erst andere Prioritäten setzen."

 
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  • thomas bieber
    Das Hauptproblem ist die fehlende gegenseitige Rücksichtnahme und, dass das Gebot, Rücksicht auf den schwächeren Verkehrsteilnehmer zu nehmen anscheinend fast niemand mehr kennt. Kurios finde ich besonders, wenn die Straba laut bimmelnd Radler, die die Fahrbahn nutzen, vor sich herjagt und selbst die Polizei permanent die DOPPELT (!) durchgezogene Fahrbahnlinientrennung überfährt und die "Zone dreißig" missachtend über die Brücke jagt. Da arrangieren sich die Fußgänger mit rücksichtsvollen Radlern schon eher mal …
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  • Ulrike Schneider
    "Gezwungen auf dem Gehweg zu fahren".

    MP, der Witz ist gut - wenn er nicht tägliche Realität wäre. Dabei ist das verboten wird nur leider nie geahndet. Wer kümmert sich eigentlich um die Belange der gefährdeten Fussgänger?

    https://www.bussgeldkatalog.org/fahrradfahren-auf-dem-gehweg/
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  • Harald Schwarzmann
    Ich mache das nicht. Ich fahre auf der Straße mit ca. 15 km/h, denn einen Radweg gibts ja nicht.
    Da brauchts aber schon ein dickes Fell und Mut, wenn die Autos in 50 cm Abstand und aufheulenden Moter hinter einem herfahren.
    Ich könnte auch vorsichtig und rücksichtsvoll auf dem Gehweg fahren (fahren! Denn beim schieben bin ich ja doppelt so breit), man passt da schon aneinander vorbei. Aber bei der Aggressivität gegen Radfahrenden hätte ich Angst zumindest angepöbelt zu werden.
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  • Bernhard Mott
    Was kostet da 350.000€?
    Wenn ich die Skizze anschaue, kann das der städtische Bauhof mit einem Eimer Farbe und wenigen Verkehrsschildern erledigen. Durch die Ampeln am Anfang und Ende der Löwenbrücke sind genug gesicherte Überquerungsmöglichkeiten vorhanden.
    Brauchen wir immer die Goldrandlösung in Deutschland?
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  • Christoph Sommer
    Hallo Bernhard Mott,
    danke für die Nachfrage, woher die 350.000 Euro kommen. Laut Baureferat sind die neuen Ampelanlagen der größte Einzelposten. Das Weitere sind die bauliche Abgrenzung des Radwegs sowie die Anbindung an das bestehende Radwegenetz.

    Mit freundlichen Grüßen
    Christoph Sommer
    Redaktion
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  • Walter Seubert
    Wie wäre es denn einfach mit einem seitlichen Anbau an der Löwenbrücke den die Radler nach Lust und Laune benutzen können.
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  • Barbara Fersch
    Ich habe nichts gegen Fahrradfahrer, doch manche übertreiben es gewaltig. Ich fahre 3 mal die Woche Richtung Zeller Berg, dort ist ein Fahrradstreifen.....allerdings fahren hier oft Fahrradfahrer nebeneinander.....sorry....dafür habe ich kein Verständnis !! Wer hier permanent die Autos in Städten anprangert, hätte doch wirklich in der Steinzeit leben sollen !
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  • Mirko Gasparovic
    Wenn ich mir die geplante Verkehrsführung ansehe, dann wird es dennoch zu genüge Fahrräder auf der Straße oder dem Gehweg geben. Da muss man ja 20 Sekunden Umweg fahren aus Richtung Heidingsfeld. Nein das geht doch gar nicht.
    So schon zu sehen an der, auch für Fahrräder, richtungsgebundenen Adenauerbrücke. Wird auch völlig ignoriert, da der kleine Umweg viel zu weit scheint.
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  • Emilie Krenner
    Wo ist da jetzt der Umweg? An der Adenauer ist der noch nicht mal das Problem. Aber wenn sie vom Frauenland nach Heidingsfeld wollen, kreuzen sie mehrmals die 4-Spurige Straße und Einmündungen. Da würden sie ihre Kinder auch nicht fahren lassen.
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  • Mirko Gasparovic
    Genau, wo ist der Umweg? Ich sehe da auch keinen, doch aus Erfahrung kann ich sagen, erst an der Brücke vorbei fahren, dann nach rechts, noch mal nach rechts und dann links auf die Brücke wird für viele ein Umweg sein. Man kann ja nicht direkt drauf fahren von Heidingsfeld kommen.

    Man muss sich nur mal auf die Adenauer stellen. Da kommen im Minutentakt Geisterradler Richtung Heidingsfeld, obwohl man da einen ähnlich langen "Umweg" fahren müsste um auf der richtigen Seite zu fahren. Dafür wird die andere Brückenseite so gut wie gar nicht genutzt.
    Naja nun wird es ja weniger durch die Witterung und die Schönwetterradler steigen wieder um aufs Auto.
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  • Harald Schwarzmann
    Wo ist das Problem? Ich fahre auf der Adenauer auch als Geisterfahrer. Ich pendle seit 25 Jahren täglich über die Brücke und es gibt da schon immer ein stillschweigendes Übereinkommen unter 99% aller Radler. Es ist doch genug Platz.
    Probleme entstehen nur dann, wenn einem ein Rechthaber und Maßregler entgegenkommt. Nur etwa 2-3 mal im Jahr treffe ich auf so einen Bimberlwichtig.
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  • Jo Schmitt
    Ach ... ganz vergessen!

    Passend wie die berüchtigte "Faust auf's Auge" eine kleine Empfehlung zum (erweiterten) Thema ...

    Wie gelingt die Verkehrswende? Metropolen in Bewegung
    https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdFNjaGVkdWxlU2xvdC80MTE2NzcwOTM4MTNfRjIwMjNXTzAwNzYwNEEw

    Re: Radeln Richtung Verkehrswende (ARTE)
    https://www.arte.tv/de/videos/111747-015-A/re-radeln-richtung-verkehrswende/
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  • Emilie Krenner
    "Ganze Stadtviertel für den Autoverkehr gesperrt" und "die Straßen der Altstadt wurden nie für Autos geplant". Ob wir diese Erkenntnis in Würzburg noch erleben werden?
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  • Emilie Krenner
    Ich bin für jede Verbesserung der Radwege. Aber der "Pop-Up" Radweg in der Saalgasse nützt niemandem. Jeden Morgen Stau bis zum Steinbachtal. Während der Radler bis unter die Löwenbrücke die Autofahrer noch bemitleidet, steht er dann mit dem abrupt endenden Radweg selbst drin.
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  • Franz Peter Fischer
    Ich wurde selbst als Radfahrer auf der Löwenbrücke von einem Auto angefahren. Nach meinem Umzug auf den Mönchberg holt mich diese Geschichte jetzt wieder ein: die neugebaute Siligmüllerbrücke hat KEINEN Radweg. Eine skandalöse Verkehrsplanung!
    Meine Hoffnung: Wenn die Rottendorferbrücke fertig ist , sollen sowohl diese als auch Siligmüllerbrücke Einbahnstraßen für Autofahrer sein. Diese Maßnahmen/Lösungen sind in anderen Städten total üblich, vom Ausland ganz zu schweigen. Ich verstehe die Würzburger „Verkehrspolitik“ leider überhaupt nicht. Wo ist der grüne Bürgermeister, wenn man ihn braucht?
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  • Manfred Englert
    Der fährt gerade vom Vierröhrenbrunnen durch die Fußgängerzone in Rtg Spiegelstaße um den Job des Fußgängerbeauftragten wahrzunehmen.
    Zwecks Flexibilität wird er natürlich chauffiert....
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  • Jo Schmitt
    Löwenbrücke sein lassen wie es ist? -- Keine gute Idee.

    Wer den vorgesehenen Umbau leichtfertig "hinten runter fallen läßt" könnte ziemlich schnell auch am Rande einer Amtshaftung stehen. Warum?
    Wer fahrlässig durch Unterlassung Personen im Straßenverkehr gefährdet bewegt sich sogar potentiell im Bereich von Straftatbeständen. Das halte ich nicht für besonders klug.
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  • Jürgen Huller
    Kommentar auf Wunsch des Verfassers entfernt.
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  • Jürgen Huller
    Kommentar auf Wunsch des Verfassers entfernt.
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  • Dominik Temming
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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