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München/Würzburg
Einfacher zum Impftermin? Bayern schaltet Online-Portal frei
Ein Registerportal, über das Impfwillige erste Informationen für ihre Impfung angeben können, soll am Montag online gehen. Gleichzeitig gibt es neue Probleme.
Ist seit Freitag bayerischer Gesundheitsminister: Klaus Holetschek (CSU)
Foto: Peter Kneffel, dpa | Ist seit Freitag bayerischer Gesundheitsminister: Klaus Holetschek (CSU)
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:42 Uhr

Es klingt wie eine erste Erfolgsmeldung des neuen bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek (CSU). Am Montag, 11. Januar, werde "ein neues Registrierungsportal freigeschaltet", das die Organisation der Corona-Impfungen "noch einfacher" machen soll. Darüber können dann Bürger "mit erstem Wohnsitz in Bayern bereits von zu Hause aus wichtige Informationen bereitstellen, die im Rahmen der Impfung relevant werden", heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums.

Zuletzt war Kritik laut geworden, weil eine Software, über die der Freistaat die Impf-Kampagne organisieren will, noch immer nicht vollständig zur Verfügung steht. Erst am 2. Dezember bekam nach einer Ausschreibung eine Firma den Zuschlag für den Auftrag.

Fehler bei der Impf-Dokumentation

Kurz vor Weihnachten – wenige Tage vor dem Impfstart – wurde die Online-Plattform, über die unter anderem Personalien, Aufklärung und Anamnese dokumentiert werden sollen, dann zwar für die zuständigen Gesundheitsbehörden freigeschaltet. Terminvergaben in den Impfzentren sollten aber erst ab 15. Januar über das Portal möglich sein. Laut der Pressemitteilung von Freitag verschiebt sich dieser Termin nun auf den 20. Januar. Dann können auf Basis der ab Montag über das Registerportal erfasste Daten "konkrete Impftermine elektronisch vereinbart werden".

Unterdessen wurden am Freitag Probleme bei der Dokumentation der Impfungen bekannt. Wie es in einer behördeninternen E-Mail der Regierung von Unterfranken heißt, hat das Ministerium am Donnerstag in einer Videokonferenz die Regierungspräsidenten auf die mangelhafte Dokumentation hingewiesen. "So sei für eine bayernweit vierstellige Zahl von zugewiesenen Impfdosen die Verimpfung bislang nicht nachgewiesen", heißt es in der Mail, mit der die Regierungsbehörde die Städte und Landkreise informierte.

Die Kommunen wurden darauf hingewiesen, dass für die Dokumentation einer Impfung auf jeden Fall die Software des Freistaats verwendet werden müsse. Mit dem Programm müsse Bayern auch die Einhaltung der Vorgaben gegenüber dem Bund belegen. "Sollte die Dokumentation nicht im vorgeschriebenen Umfang erfolgen, stehen auch Kürzungen der zugewiesenen Impfdosen im Raum", heißt es in dem Schreiben.

Andere Software verwendet

Der Sprecher der Regierungsbehörde in Würzburg, Johannes Hardenacke, wies darauf hin, dass die E-Mail aber nicht bedeute, dass die Verwendung der erwähnten Impfdosen nun gar nicht mehr nachzuvollziehen sei. Die Impfungen seien zunächst nur nicht in dem richtigen Computerprogramm erfasst worden und müssten nachgetragen werden. Da das Programm der Staatsregierung nicht von Anfang an alle Funktionen aufwies, hatten manche Kreisbehörden bei der Vorbereitung des Impfstarts auch andere Software verwendet.

Für Holetschek ist die nun angekündigte Freischaltung des Registrierungsportals "ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen die Corona-Pandemie". Für Impfwillige bestehe allerdings "kein Grund zur Hektik", so der Minister: "Denn eine möglichst schnelle Registrierung führt nicht automatisch zu einem schnellen Impftermin. Die Vergabe der Impftermine orientiert sich vielmehr streng an der Zugehörigkeit zu der jeweils aufgerufenen Prioritätengruppe." Daher solle man das Portal noch nicht nutzen, wenn man "zu keiner der bekannten Prioritätsgruppen" gehöre.

Zunächst sollen vor allem über 80-Jährige geimpft werden. Die entsprechenden Personen sollen laut Mitteilung noch "in einem Schreiben Informationen über die Impfung und die Terminvereinbarung" erhalten. Es werde weiterhin möglich sein, Impftermine telefonisch zu vereinbaren.

Das Registerportal soll ab Montag unter www.impfzentren.bayern erreichbar sein.

 
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  • M. S.
    Ich konnte mich anmelden, es werden ja einige Dinge abgefragt - Dinge die dem Betrug Tür und Tor öffnen für jene die möglichst bald geimpft werden wollen damit sie z.B. in Urlaub fliegen können z.B. um die Auflagen anderer Länder zu erfüllen die zukünftig einen Impfnachweis o.ä. einfordern.

    Durch mancherlei, aufgrund des Datenschutzes am Ende schwer nachprüfbare Angaben im Anmeldeformular rutscht man auf der Liste nach oben und bekommt möglicherweise eher einen Impftermin (zumindest wird der Eindruck erweckt).

    Weiterhin wird zwingend eine Mobilfunknummer benötigt (die Festnetznummer ist hingegen optional). Auch ist es schwer möglich mehrere ältere Personen bei der Anmeldung zu helfen da für jede Person eine separate Mailadresse benötigt wird (möglicherweise auch eine separate Mobilfunknummer?). Sicher könnte man jetzt schnell neue Mailadressen anlegen... aber ehrlich gesagt ist die Umsetzung doch eine Verarschung des Bürgers.
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  • k. e.
    502 Bad Gateway, das war meine Antwort als ich versuchte die Anmeldung zu erreichen. Dienstag 12.01.2012 12 Uhr 13
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  • K. K.
    "Endlich möglich (Wunsch-)Termine zu vereinbaren". Nachdem das mit dem ersten Terminportal ja schon ein totaler Flop gewesen ist wird nun laut dem neuen Minister alles besser. Ich habe heute früh versucht für meine 84jährige Tante einen Termin zu vereinbaren. Ich konnte für sie lediglich einen Account anlegen. Jetzt wissen die "Impfbehörden" wo sie wohnt und dass sie über 80 Jahre alt ist (klasse!!) und werden ihr über email oder SMS einen Termin mitteilen. Weil sie keine SMS liest und kein Internet hat habe ich meine Kontakt-Daten angegeben. Ist Bayern denn nicht fähig ein Online Terminbuch anzulegen?
    Unter Termin "vereinbaren" un
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  • J. N.
    Das Gleiche hab ich vorhin für meine Mutter gemacht. Fing schon damit an, dass man zwingend eine E-Mail-Adresse (hat sie zum Glück) und eine Handy-Nr angeben muss (sie benutzt ihres nie, wir haben jetzt die Festnetz-Nr angegeben). System meckerte: "Falsches Format! Internationale Vorwahl, bitte!" Was kaum ein Senior, der nicht zufällig früher im Büro einer Exportfirma gearbeitet hat, kapiert...
    Daten ausgefüllt, das ging ganz gut. Aber dann: "Sie werden per E-Mail über Ihren Termin informiert" - Klasse, jetzt muss meine Mutter dran denken, regelmäßig ihr E-Mail-Konto abzurufen. Sie hat es schon nicht mal geschafft, während sie mich am Telefon dabei hatte.
    Ohje, das kann noch heiter werden. Was machen noch Ältere ohne mediafirme Kinder oder Enkel?
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  • M. S.
    die Landkreise wurden von er Staatsregierung beauftragt bis zu einem bestimmten Termin eine Infrastruktur d.h. voll funktionsfähige Impfzentren zu schaffen. Das ist oftmals unter großen Druck geschehen - aber immerhin rechtzeitig auch wenn manches mal der Zieltermin überschritten wurde (z.B. in Stadt und Landkreis Schweinfurt).

    Versagt hat allerdings die Staatsregierung die ein entsprechendes Dokumentationstool nicht rechtzeitig fertigstellen konnte. Ebenso war sie nicht in er Lage passende Transportcontainer zu organisieren (was keine großes Problem gewesen wäre).

    Solche Dinge zeigen, dass der Fisch vom Kopf her stinkt und die Regierung bei weitem nicht so leistungsfähig ist wie sie gerne in Pressekonferenzen tut. Da werden große Worte geschwungen und das eigene Versagen mit Halbsätzen kaschiert oder gleich übergangen.
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    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • H. S.
    Super Idee über das Internet auf einem Portal einen Impftermin zu registrieren. Wohl dem, der Kinder hat, dies für ihm zu zun
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  • A. H.
    Tja, da mach es halt mal wieder "bezahlt", über die eigene Lebenszeit hinaus gedacht zu haben.......
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    Auch hier zeigt sich wieder, dass das CSU geprägte Bayern in der Selbstdarstellung ganz gut, in der Realität aber anderen Bundesländern oft hinterherhinkt. #Lederhoseohnelaptop
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    Und auch in der BTW wird die Union trotz aller Fehler bei mind 30 % landen. Oder die Stammwähler der Union sterben bis dahin weg dank der vielen Fehler.
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    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • O. O.
    Ganz Toll. Wir reden hier von Menschen über 80 Jahren. Für die meisten ist das Internet soweit weg wie der Mond. (Nicht negativ gemeint aber realistisch). Und da kommt wieder einer aus München daher und verkauft das als Erfolg. Versuchen Sie es allerdings übers Telefon irgendetwas wie Info oder gar einen Termin zu ergattern, dann brauchen Sie bis zu 2 Stunden am Telefon um zu erfahren das Sie nächste Woche nochmal anrufen sollen. Das ist ganz ganz armseliges Management. Wie in einer Bananenrepublik. Ministerien am Menschen vorbei gearbeitet. Macht es gefälligst besser
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  • J. N.
    Völlig Ihrer Meinung. Genau so ist es. Meine Mutter (über 80) ist schon völlig verängstigt.

    Was mich außerdem mal interessieren würde: werden dann Impftermine NUR noch über dieses Portal vergeben, werden die Senioren dann trotzdem noch angeschrieben, und wie steht es mit der Gefahr von versehentlich doppelt beantragten Impfungen?
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  • B. S.
    Hallo Wi127,
    die über 80-Jährigen sollen trotzdem von den Landratsämtern angeschrieben werden. Ihre Frage, ob auch telefonische Terminvereinbarungen möglich sein werden, wird im Text beantwortet: "Es werde weiterhin möglich sein, Impftermine telefonisch zu vereinbaren."
    Viele Grüße,
    Benjamin Stahl
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  • T. N.
    Dann hoffe ich Mal für den Macher das es nicht in die Hose geht und er gleich dafür angezählt wird. Auch wenn er dafür nichts kann.
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