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Würzburg
Eine Million Euro für das Würzburger Käppele: Wie Studierende das schaffen wollen
Das Käppele in Würzburg hat dringenden Renovierungsbedarf. Eine dicke Rußschicht muss entfernt werden. Studierende wollen dafür eine Million Euro sammeln. Wie das gehen soll.
Das Käppele in Würzburg muss saniert werden. Nun wollen Studierende einen Teil der Spenden dafür einsammeln.
Foto: Silvia Gralla | Das Käppele in Würzburg muss saniert werden. Nun wollen Studierende einen Teil der Spenden dafür einsammeln.
Theresa Lange
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:56 Uhr

Nachts erstrahlt das Würzburger Käppele dank Außenbeleuchtung noch, innen ist es mittlerweile dunkel geworden. Seit bald zwei Jahrhunderten werden im Käppele Kerzen entzündet. Doch der Ruß dieser Lichter, Staub und fehlerhafte Restaurierungen haben den Innenbereich teilweise ergrauen lassen. Nur an manchen Stellen lässt sich noch die frühere Farbenpracht der Wallfahrtskirche aus dem Rokoko erkennen.

Neben einer Grundreinigung muss auch die gesamte Elektrik erneuert werden. Insgesamt werden dafür Kosten von 6,5 Millionen Euro veranschlagt. Unter dem Motto "Das Würzburger Käppele soll wieder strahlen" wollen 18 Würzburger Studierende deshalb eine Million Euro sammeln.

Beschwerliche Finanzierung

Seit 2014 arbeitet Pfarrer Josef Treutlein an der Finanzierung des Großprojekts. Die Restaurierung könnte laut Treutlein schon fertig sein. Doch durch das Baumoratorium der Diözese Würzburg wurden ab August 2019 nur noch notfallmäßige Baumaßnahmen genehmigt, da mit sinkenden Kirchensteuereinnahmen gerechnet wurde.

Das Deckengemälde im Würzburger Käppele ist von einer dicken Rußschicht überzogen. An probeweise bereits gereinigten Streifen erkennt man die einstig strahlenden Farben.
Foto: Johannes Kiefer | Das Deckengemälde im Würzburger Käppele ist von einer dicken Rußschicht überzogen. An probeweise bereits gereinigten Streifen erkennt man die einstig strahlenden Farben.

Aber es seien auch Erfolge zu verzeichnen. Ende 2020 gründete sich der "Freundeskreis Würzburger Käppele", der mittlerweile 150 Mitglieder zählt. Seit 2021 ist das Käppele zudem vom Bayrischen Amt für Denkmalpflege  als "Denkmal nationaler Bedeutung" eingestuft. Dadurch können nun Fördergelder von Land und Bund beantragt werden. Josef Treutlein hofft auf bis zu 50 Prozent staatlicher Bezuschussung und einen Baubeginn im Herbst 2023. "Das Käppele ist schon was ganz Besonderes", schwärmt der Pfarrer über seinen Wirkungsort.

Unerwartete Hilfe: Spendenaktion wird Studiumsprojekt

Eine Million an Spendengeldern bis zum Semesterende in zwei Monaten, so lautet das ehrgeizige Ziel von einer Gruppe BWL-Studierenden, die mit dem Projekt ihr theoretisches Wissen in der Praxis erproben wollen. Im Rahmen eines Marketingseminars der FHWS können die Studentinnen und Studenten ihr betriebswirtschaftliches Wissen nun für die Würzburger Ikone einsetzen. Für das Erproben von  verschiedenen Marketingkonzepten stünden ihnen "alle Türen offen", so die Studentin Anna-Maria Schömig begeistert.

Manche der Studierenden verbinden persönliche Erinnerungen mit der Kirche - so auch Schömig. Die 300 Stufen sei sie früher oft mit ihrer Oma hinaufgestiegen, um oben gemeinsam eine Kerze zu anzuzünden, berichtet sie.

Das Projekt entstand auf Anstoß von Pfarrer Treutlein, der sich mediale Hilfe bei der Spendensuche von den zukünftigen Experten erhoffte. Vom großen Eifer der Studierenden sich für das Käppele einzusetzen, ist er nun positiv überrascht: "Ausgerechnet junge Leute, da muss man erst einmal drauf kommen", freut sich der Seelsorger. Auch in seinen Gottesdiensten könne er seit ein paar Jahren ein verjüngtes Publikum beobachten.

Wer möchte Pate für einen Engel am Käppele werden?

An klassischen wie auch eher unkonventionellen Ideen für Spendenaktionen mangelt es der Gruppe  nicht. Neben Spendenboxen und Plakaten soll auf Bäckereitüten für die Aktion geworben werden. Auch eine Website sei in Arbeit, zählt Schömig auf. So solle der Vorgang des Spendens modernisiert werden.

Kernstück der Spendenaktion sollen Engel werden. Über 100 Engelsskulpturen sind am Käppele zu finden. Für diese können Großspender nun Patenschaften übernehmen. Nach Abschluss der Aktion werden unter allen Spendern drei weitere Engelspaten ausgelost.

Gespendet werden kann auf folgende Konten: LIGA Bank Würzburg, IBAN DE10 7509 0300 0103 0224 80
Sparkasse Mainfranken Würzburg, IBAN DE44 7905 0000 0043 6828 14 
Volksbank Würzburg, IBAN DE56 7909 0000 0000 4858 61,Verwendungszweck: Sanierung Käppele.

 
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  • K. F.
    ich finde es schon sehr gut, wenn junge menschen sich zu dieser spendenaktion zusammenschließen. haben ja, wie andere schon gesagt haben, einen eigennutz davon, wenn das käppele wieder in neuem glanz erstrahlt, da ja viele junge paare von nah und fern da oben ihren bund fürs leben schließen und schon geschlossen haben. denke aber, es wird dann einige jahre dauern, bis die renovierung abgeschlossen ist. vielleicht ist bis dahin ja auch die finanzielle frage geklärt. hier hätte die stadt würzburg wirklich einen größeren anlass viel gelder auszuschütten, entgegen dem protzfußballstadion der kickers!
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  • G. B.
    Vielleicht sollten mal lieber LED Kerzen verwendet werden, damit nicht so viel Ruß entsteht....
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  • H. S.
    Ich sehe das "Käppele" nicht als eine rein katholische Einrichtung, sondern als sehr imposantes Kulturgut Würzburgs!
    Das muss unbedingt erhalten werden!
    Da darf man die Kirche nicht alleine lassen, und private Spenden, oder auch Gelder aus der öffentlichen Hand sollten da willkommen sein.
    Denn das Käppele ist ein echtes Wahrzeichen Würzburgs!
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  • K. F.
    letsgo 101: es ist kein Mönch mehr am Käpelle! Der Priester dort ist ein Pfarrer, der seit einigen Jahren dort die Gottesdienste hält und die Seelsorge hochhält, und einen Mönchskaplan von den Franziskanern hat, vielleicht mal soviel zur Berichtigung. Es wäre toll, wenn die Würzburcher viel mehr als 1 Mio. für "ihr Käppele" übrig hätten, es war ja wohl auch die einzige Kirche, die im 2. Weltkrieg verschont geblieben ist, da ein amerikanischer Soldat sich weigerte auf das Käppele Bomben abzuschießen. Mal schaun, was da oben dann noch los ist, wer kommt, wenn Pfarrer Treutlein (ehem. St. Josef, Grombühl) aufhört, wer dann nach ihm kommt!
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  • A. H.
    Das mit dem amerikanischen Soldaten scheint somnicht zu stimmen. M. W. war es ein Deutscher Wehrmachtssoldat namens Herrmann aus Gledersheim, geb. in Sulzdorf (Giebelstadt), der sich weigerte; das hat zumindest mal ein Kapuziner-Pater vom Käppele so erzählt. Da sollte es auch noch entspr. Aufzeichnungen des P. Rainer geben...
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  • B. H.
    Wir haben Ihren Unmut zur Kenntnis genommen.
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  • K. S.
    Es werden 6,5 Millionen Euro veranschlagt, davon wollen die Studenten 1 Millionen Euro sammeln. Bleiben dann noch 5,5 Millionen. Das die Kirchensteuer immer weniger wird liegt ja wohl auch an der Kirche selbst. Wer seine Kunden vergrault darf sich nicht wundern wenn es immer mehr Austritte gibt. So jetzt muß man noch sehen was der Freistaat dazu finanziert. Dumm ist aber auch noch das es meist nicht bei der veranschlagten Summe bleibt (gibt ja zur Zeit genug Beispiele). Das das Käppele erhalten bleiben soll darüber sind sich sich alle einig. Doch stellt sich dann noch die Frage wie der Betrieb des Käppele sichergestellt werden kann. Im dazugehörigen Kloster gibt es nur noch einen Mönch. Was hilft dann ein saniertes Gotteshaus wenn kein Priester mehr vorhanden ist. Was mir dazu noch einfällt, wie funktioniert das eigentlich mit der Hofkirche ? Das ist auch keine eigene Pfarrei und wurde vor nicht langer Zeit saniert.
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  • I. E.
    Die Hofkirche ist Teil der Residenz - und gehört damit dem Freistaat Bayern, der da zu 100% zuständig ist!
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  • A. H.
    Das ist kein Mönch, der da oben in dem ehem. Kloster (gehörte einst dem Orden und wurde von der Diözese gekauft!) lebt, sondern ein besoldeter Priester (evttl. Im Ruhestand??) mit seiner Hausfrau
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ich habe ja schon einiges an Kommentaren bei diversen Artikeln früher gelesen, aber solch unqualifiertes Gefasele ist nicht zu übertreffen.
    1. Das Bistum Würzburg nimmt keine Milliarden ein
    2. Bei Grundstücks-/Wohnungsverkäufen fehlt danach das regelmäßige Einkommen
    3. Das Brunowerk ist damit nicht verknüpft und selbst wenn es Wohnungen verkaufen würde und entsprechend an die Kirche abführen würde, wären die Mieter nicht begeistert, wenn der neuer Investor entsprechend die niedrigen Mieten erhöhen würde
    4. Das Käppele ist ein Wahrzeichen von Würzburg und es ist definitiv anerkennenswert, dass unsere Studenten dies mit ihrer Aktion unterstützen wollen

    Viele junge Menschen wollen dort auch immer noch den Bund der Ehe schliessen. Man kann ja aus der Kirche austreten, wenn man der Meinung ist und muss auch nicht spenden - ist ja jedem selbst überlassen, aber wenigstens akzeptable und vernünftige Kommentare abgeben!
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  • P. K.
    Wenn der Ruß von Kerzen das Käppele inwendig verfinstert wäre es sinnvoll darin keine Kerzen mehr anzuzünden. Die alleinseligmachende Kirche verkauft aber sogar Kerzen in Kirchen die dort angezündet werden sollen. Wozu eigentlich?
    Und wenn es finster wird soll der Steuerzahler, gläubig oder ungläubig, für den Schaden aufkommen. Den Reibach aus den Kerzen streichen die Alleinseligmachenden ohne messbare Gegenleistung ein.
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  • I. E.
    Wie schon anderweitig erwähnt:
    Die Verrußung von Kirchen durch Kerzen macht etwa 5% des Schmutzes aus!
    Ein größerer Teil wird durch die Heizung verursacht - und der allergrößte Teil durch Staub und Dreck - in Verbindung mit Feuchtigkeit, den die Kirchenbesucher eintragen!
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  • W. S.
    Tolle Aktion von den Studenten, dass Käppele gehört zu Würzburg dazu.
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  • M. F.
    Leute lasst euch von der Kirche nicht veräppeln. Niemand ist gegen eine Renovierung des Käppeles!!! Ich übrigens auch nicht! Aber das die Kirche, die Milliarden Einnahmen jedes Jahr hat und dann die Leute für Renovierungen ihrer Gebäude anbettelt ist unverschämtest. Leute lasst euch nicht veräppeln. Tretet aus der Kirche aus und lasst euch nicht euer Geld aus der Tasche ziehen. Wenn die Kirche Renovierungen machen will soll sie diese gefälligst selber bezahlen. Will sie das nicht, und der Staat soll die Gebäude übernehmen, sollte das Gebäude zwar aussehen dürfen wie eine Kirche aber eine andere Nutzung bekommen.
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  • I. E.
    So einen albernen Schmarrn hab ich selten gehört!
    Schauen Sie sich einfach mal an, was das Bistum Würzburg für Einnahmen und was für Ausgaben hat (das sind keine Milliarden, von denen Sie hier schwadronieren!) - und hören Sie auf, die Menschen hier aufzuwiegeln - und das noch dazu mit „Fake-News“ - oder für dumm zu verkaufen!
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  • M. F.
    @ Steigerwaelder. Wenn Sie keine Ahnung von den Einnahmen der Kirche haben sollten Sie nicht andere der "Fake News" bezichtigen. Wer die Einnahmen der deutschen katholischen und der deutschen evangelischen Kirche nachschauen will kann das unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/12520/umfrage/kirchensteuer-einnahmen-in-deutschland/ nachsehen.
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  • I. E.
    Die Einnahmen der Katholischen Kirche in Deutschland sind irrelevant!
    Es geht - wenn überhaupt - um die Einnahmen des Bistums Würzburg!
    Und das finden Sie hier: https://finanzen.bistum-wuerzburg.de/
    Der Haushalt des Bistums Würzburg umfasst für 2022 exakt 199.915.150€
    Und um diesen zu finanzieren, müssen ca. 3.000.000€ aus den Rücklagen genommen werden, weil weniger Einnahmen als Ausgaben vorhanden sind!
    35,6% gehen in Seelsorge in den Pfarrgemeinden
    16,1% in Bildung und Kultur
    10,5% Caritas
    10,0% Leitung der Diözese, aber auch Dommusik
    7% IT, Medien, Unterstützung der Pastoralen Räume und Dekanate
    5% Baumaßnahmen
    5% Bischofskonferenz, weltkirchliche Aufgaben
    Und jetzt erzählen Sie mir bitte nicht mehr, ich hätte keine Ahnung!
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  • L. S.
    Die Kirchenhasser hier glänzen wieder mit Unwissen, Halbwahrkeiten und Vorurteilen. Die Spendenaktion ist gut, Punkt.
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  • L. W.
    Die Aktion der Studenten @ l.saubert

    ist wirklich gut und ganz besonders, dass diese ein historisches Kleinod erhalten wollen und damit eine Verbindung zu ihrer Studienstadt beweisen.

    Aber das Geld würde ich nie und nimmer der katholischen Kirche zur Verwendung überlassen. Vertrauen in diese Organisation habe ich schon lange so wenig, als dass ich denen auch nur einen Cent anvertrauen würde.
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  • I. E.
    Das Problem ist halt nunmal, dass Aufträge nur der Eigentümer als Bauherr vergeben kann - und das ist nunmal die jeweilige Kirchenstiftung!
    Allerdings hat das Bistum keinerlei Zugriff auf Gelder, die der Kirchenstiftung - bzw. in dem Fall "Kapellenstiftung" gehören! Die Verwaltung von Geldern einer Kirchen- oder Kapellenstiftung obliegt der jeweiligen Kirchenverwaltung - und die gibt es auch beim Käppele! Da gehört zwar der jeweilige Pfarrer dazu, aber der ist einer von fünf stimmberechtigten Mitgliedern und kann auch jederzeit überstimmt werden!
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