
Im Zuge der Haushaltsberatungen Ende November wurde im Stadtrat über städtische Zuschüsse für das Würzburger Käppele diskutiert. In einem interfraktionellen Antrag hatten CSU-Stadtrat Wolfgang Roth und SPD-Stadtrat Alexander Kolbow gefordert, in den Jahren 2022, 2023 und 2024 jeweils 100 000 Euro "für die denkmalgerechte Sanierung des Käppeles" bereitzustellen. Eine hohe Summe, angesichts des aufgrund der Corona-Pandemie derzeit sehr schmalen städtischen Geldbeutels.
"Das Käppele ist eines der wichtigsten Kulturdenkmale und Wahrzeichen unserer Stadt", heißt es in dem Antrag. Der beantragte städtische Zuschuss solle vor allem für Brandschutz und Barrierefreiheit verwendet werden. "Mit der beantragten Bezuschussung möchten wir ähnlich wie bei der Johanniskirche auch andere Fördergeber animieren, sich großzügig an den Sanierungskosten zu beteiligten", heißt es weiter in dem Antrag.
In den Haushaltsberatungen des Würzburger Stadtrats für 2022 gab es auch Widerspruch gegen den Antrag. Grundsätzlich sei eine solche Förderung zwar nicht auszuschließen, führte etwa FDP-Stadtrat Joachim Spatz an. Jedoch gebe es zahlreiche Kirchen in Würzburg, von denen viele als Wahrzeichen angesehen würden. Deren Unterhalt liege im Verantwortungsbereich der Kirche. Wenn die Stadtverwaltung mit ihren Fördergeldern nicht sparsam umgehe, "dann nimmt das kein Ende." Ähnlich sah das auch Grünen-Stadtrat Konstantin Mack: "Ich weiß nicht, wohin das führen soll."
Würzburger Stadtrat einigt sich auf Kompromiss beim Käppele
Dem stellten sich CSU-Stadtrat Adolf Bauer und der ehemalige Oberbürgermeister Jürgen Weber (Würzburger Liste) entgegen. "Selbst wenn im Käppele keine Gottesdienste wären, müssten wir es unterhalten", sagte Bauer, der die Bedeutung des Käppeles als Würzburger Wahrzeichen hervorhob. Weber führte zudem die Erschließungsarbeiten der Kirchenstiftung rund um das Käppele an, von denen etwa die nahgelegene Wirtschaft Nikolaushof strukturell profitiere. "Ohne die Stiftung hätten wir keine jährlichen Einnahmen vom Nikolaushof", so Weber.
"Es ist weniger das Gotteshaus und die Katholische Kirche, die wir unterstützen, sondern das Wahrzeichen", gab OB Christian Schuchardt zu bedenken und schlug einen Kompromiss vor: In den Jahren 2022, 2023 und 2024 sollten jeweils 50 000 statt der geforderten 100 000 Euro investiert werden. Ein Vorschlag, dem sich die überwiegende Mehrheit im Stadtrat anschloss und der mit nur drei Gegenstimmen angenommen wurde. Laut Schuchardt ein "deutliches und kräftiges Signal", dass der Stadt Würzburg das Käppele als Wahrzeichen wichtig sei.
Der Kirche geht das Geld aus - weil weniger Kirchensteuerzahler (was ja von so manchen Vor-Kommentatoren durchaus begrüßt wird!).
Nur - wenn mir die Einnahmen fehlen, muss ich schauen, wofür ich noch Geld habe und ausgeben kann - und da sind dann erst mal die Pfarrkirchen dran, zu denen eben feste Gemeinden gehören.
Zum käppele gehört diesbezüglich NICHTS - das ist kirchlich gesehen eine nachrangige Kirche.
Wenn sie als städtisches Wahrzeichen gesehen wird, muss auch die Stadt ihren Beitrag leisten - so einfach ist das.
Und zu dem immer wieder geäußerten Argument, die Kirche soll doch was von ihrem Besitz verkaufen - das ist albern, alberner geht’s nicht!
Was soll sie denn verkaufen? Den Dom? Ne andere Kirche - zum abreißen und Büros drauf bauen? Eher nicht
Also Gebäude, die vermietet sind- blöd halt, dass das Gebäude sind, die Einmahmen produzieren mit denen Anderes finanziert und unterhalten werden kann. Sind die mal weg - fehlen Einnahm
Können die Besitzer auch Zuschüsse von der Stadt Würzburg erbitten und erhalten, wenn da in den Erhalt investiert werden muss?
Das ist (zumindest da, wo ich lebe) kein Problem, dass die Kommune sich auch hier engagiert und unter die Arme greift!
Ansonsten (siehe Artikel hier: https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/wuerzburger-kaeppele-die-millionensanierung-nimmt-langsam-fahrt-auf-art-10608507) kostet die Innen-Sanierung des Käppele ca. 6.000.000,--€, da sind die beantragten 300.000,--€ gerade mal 5% der Gesamtkosten. Die jetzt auf 2,5% zu kürzen, sorry, aber da hat sich die Stadt Würzburg wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert - bei so einem Denkmal! Denkmalschutz ist übrigens auch kommunale Aufgabe!
Grundsätzlich sollte aber auch die Kirche , wie die Stadt sich an der eigenen Nase fassen
und sich mal über ihre Ausgaben Gedanken machen . So sozial verhält sich das zur
Zeit die Kirche auch nicht , siehe Bildungszentren und die Stadt hat siehe Theater
ohne große Kostenkontrolle verschwenderisch sehr viel Geld ausgegeben !
Der wäre hier genauso sinnvoll, als wenn ich mich mit einem Corona-Leugner über die Sinnhaftigkeit der Impfung diskutieren wollte - Zeitverschwendung!