"Das hätte der Mama gefallen", sagt Sissi Stamm. Ihre Mutter war Stammgast bei "Fastnacht in Franken" in Veitshöchheim gewesen. Bei der Sitzung in der gerade zu Ende gegangenen Session wurde Barbara Stamm, die im Oktober 2022 gestorben ist, deshalb sehr emotional gedacht. Fasching und Trauer, die Prunksitzung und die Erinnerung an die frühere Landtagspräsidentin und Ehrenbürgerin Würzburgs vor riesigem Fernsehpublikum - wie hat die Familie Stamm das erlebt?
Sissi Stamm über die Erinnerung bei "Fastnacht in Franken": "Sehr würdevoll gemacht"
"Volker hat das sehr würdevoll gemacht", sagt Sissi Stamm, die ihre Mutter häufig zur Live-Sendung nach Veitshöchheim begleitet hatte. Der Kabarettist Volker Heißmann hatte in der Kultsendung im Bayerischen Fernsehen angekündigt, dass der Platz von Barbara Stamm bei der "Fastnacht in Franken" nun jährlich neu vergeben werde. In diesem Jahr saß eine Krankenschwester der Uniklinik Würzburg, die die im Alter von 77 Jahren gestorbene CSU-Politikerin lange begleitet hatte, auf dem Stuhl.
Heißmann erklärte in der Sitzung, dass alle Künstler "sehr trauern" würden. Barbara Stamm, so der Kabarettist, habe sicher nicht gewollt, dass ihr "Stamm-Platz" für immer leer geblieben wäre. Ein bewegender Moment auch für die Zuschauerinnen und Zuschauer. Nach ein paar Minuten Stille im Saal wurde es dann wieder lustig.
Auch Sissi Stamm, die die Sendung am Fernseher verfolgte, war ergriffen. "Ich fand es passend, dass es mit dieser Ehrung dann gut war und danach ganz normal weiter gefeiert wurde", sagt die 42-jährige Erzieherin. Ihre Mutter hätte das genauso gewollt - "da bin ich mir sehr sicher".
Claudia Stamm über die Geste in der Sendung: "Sehr gerührt"
"Ich war sehr gerührt und habe mich gleich danach bei einigen Künstlern und Verantwortlichen vom Bayerischen Rundfunk per SMS bedankt", sagt ihre Schwester Claudia Stamm über die "sehr schöne Idee". Auch sie war früher öfter in Veitshöchheim dabei und freute sich jetzt, wie das Gedenken an ihre Mutter umgesetzt wurde: "Es war ihrer sehr würdig."
Die Stuhl-Idee sei im Vorfeld der Sendung mit der Familie besprochen worden. "Meine Mutter war eine öffentliche Person", sagt Sissi Stamm. Natürlich werde auch öffentlich um sie getrauert. Es bewege sie sehr, zu erleben, dass ihre Mutter vielen Menschen etwas bedeutet hat.
Auch im Saal in Veitshöchheim sei das zu spüren gewesen. "Trotzdem war es die richtige Entscheidung gewesen, dass ich nicht gekommen bin", sagt Sissi Stamm. Sie und Claudia Stamm waren zu "Fastnacht in Franken" eingeladen gewesen, hatten kurzfristig aber abgesagt. "Mich hat das emotional sehr gerissen", sagt die 42-Jährige. Sie sei froh, dass sie in diesem Moment nicht im Publikum saß - mit 900 Menschen und vor laufenden Fernsehkameras.
"Es war die richtige Entscheidung, nicht nach Veitshöchheim zu gehen", sagt auch Claudia Stamm. "Ich hätte den Fastnacht-Trubel nicht mitmachen und wahrscheinlich auch kaum ertragen können."
Faschingsorden am Grab von Barbara Stamm
Am Morgen vor der Live-Sendung hatten die "Fastnacht in Franken"-Stars Volker Heißmann und Martin Rassau zusammen mit anderen Künstlern das Grab von Barbara Stamm besucht und dort einen Faschingsorden abgelegt. Für Tochter Sissi Stamm war auch das eine "schöne Geste". Dass in der "Bild"-Zeitung ein Foto des Ordens am Grabkreuz veröffentlicht wurde - das wiederum habe die Familie als weniger schön empfunden.
Peter Forstnig
Außerdem hat sie sich auch sehr sozial engagiert, vieles weiß die Öffentlichkeit nicht.
Sie war eine Politikerin mit großem Herz und es ist auch kein schlechter Journalismus von der Mainpost, das ganze ein paar Monate nach ihrem Tod durch einen Artikel noch zu würdigen.
Mfg Carola Pohensky
Und bitte nicht jedes Jahr zum "Fasching in Franken" das Thema immer wieder aufkochen. Das hätte Barbara sicher auch nicht gewollt. Danke!!
Wie immer nicht anonym, sondern mfG
Heinrich Jüstel