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Würzburg/Veitshöchheim
Stamm-Platz bei Fastnacht in Franken und Faschingsorden am Grab: Was sagt die Familie von Barbara Stamm dazu?
An die verstorbene Politikerin Barbara Stamm wurde im Fasching emotional erinnert. Was ihre Töchter Claudia und Sissi Stamm daran gut fanden - und was nicht. 
Barbara Stamm und ihre Tochter Sissi bei der 'Fastnacht in Franken' im Fasching 2017.
Foto: Thomas Obermeier | Barbara Stamm und ihre Tochter Sissi bei der "Fastnacht in Franken" im Fasching 2017.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 11.01.2024 10:41 Uhr

"Das hätte der Mama gefallen", sagt Sissi Stamm. Ihre Mutter war Stammgast bei "Fastnacht in Franken" in Veitshöchheim gewesen. Bei der Sitzung in der gerade zu Ende gegangenen Session wurde Barbara Stamm, die im Oktober 2022 gestorben ist, deshalb sehr emotional gedacht. Fasching und Trauer, die Prunksitzung und die Erinnerung an die frühere Landtagspräsidentin und Ehrenbürgerin Würzburgs vor riesigem Fernsehpublikum - wie hat die Familie Stamm das erlebt?

Sissi Stamm über die Erinnerung bei "Fastnacht in Franken": "Sehr würdevoll gemacht"

"Volker hat das sehr würdevoll gemacht", sagt Sissi Stamm, die ihre Mutter häufig zur Live-Sendung nach Veitshöchheim begleitet hatte. Der Kabarettist Volker Heißmann hatte in der Kultsendung im Bayerischen Fernsehen angekündigt, dass der Platz von Barbara Stamm bei der "Fastnacht in Franken" nun jährlich neu vergeben werde. In diesem Jahr saß eine Krankenschwester der Uniklinik Würzburg, die die im Alter von 77 Jahren gestorbene CSU-Politikerin lange begleitet hatte, auf dem Stuhl.    

Umarmung im Würzburger Ratssaal: Barbara Stamm und Tochter Sissi im Mai 2019 bei der Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt an die CSU-Politikerin.   
Foto: Dita Vollmond | Umarmung im Würzburger Ratssaal: Barbara Stamm und Tochter Sissi im Mai 2019 bei der Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt an die CSU-Politikerin.   

Heißmann erklärte in der Sitzung, dass alle Künstler "sehr trauern" würden. Barbara Stamm, so der Kabarettist, habe sicher nicht gewollt, dass ihr "Stamm-Platz" für immer leer geblieben wäre. Ein bewegender Moment auch für die Zuschauerinnen und Zuschauer. Nach ein paar Minuten Stille im Saal wurde es dann wieder lustig. 

Auch Sissi Stamm, die die Sendung am Fernseher verfolgte, war ergriffen. "Ich fand es passend, dass es mit dieser Ehrung dann gut war und danach ganz normal weiter gefeiert wurde", sagt die 42-jährige Erzieherin. Ihre Mutter hätte das genauso gewollt - "da bin ich mir sehr sicher".

Claudia Stamm über die Geste in der Sendung: "Sehr gerührt"

"Ich war sehr gerührt und habe mich gleich danach bei einigen Künstlern und Verantwortlichen vom Bayerischen Rundfunk per SMS bedankt", sagt ihre Schwester Claudia Stamm über die "sehr schöne Idee". Auch sie war früher öfter in Veitshöchheim dabei und freute sich jetzt, wie das Gedenken an ihre Mutter umgesetzt wurde: "Es war ihrer sehr würdig." 

Die Schwestern Sissi und Claudia Stamm im Mai 2019 bei der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an ihre Mutter im Würzburger Ratssaal.
Foto: Dita Vollmond | Die Schwestern Sissi und Claudia Stamm im Mai 2019 bei der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an ihre Mutter im Würzburger Ratssaal.

Die Stuhl-Idee sei im Vorfeld der Sendung mit der Familie besprochen worden. "Meine Mutter war eine öffentliche Person", sagt Sissi Stamm. Natürlich werde auch öffentlich um sie getrauert. Es bewege sie sehr, zu erleben, dass ihre Mutter vielen Menschen etwas bedeutet hat.

Auch im Saal in Veitshöchheim sei das zu spüren gewesen. "Trotzdem war es die richtige Entscheidung gewesen, dass ich nicht gekommen bin", sagt Sissi Stamm. Sie und Claudia Stamm waren zu "Fastnacht in Franken" eingeladen gewesen, hatten kurzfristig aber abgesagt. "Mich hat das emotional sehr gerissen", sagt die 42-Jährige. Sie sei froh, dass sie in diesem Moment nicht im Publikum saß - mit 900 Menschen und vor laufenden Fernsehkameras.   

"Es war die richtige Entscheidung, nicht nach Veitshöchheim zu gehen", sagt auch Claudia Stamm. "Ich hätte den Fastnacht-Trubel nicht mitmachen und wahrscheinlich auch kaum ertragen können."

Faschingsorden am Grab von Barbara Stamm

Am Morgen vor der Live-Sendung hatten die "Fastnacht in Franken"-Stars Volker Heißmann und Martin Rassau zusammen mit anderen Künstlern das Grab von Barbara Stamm besucht und dort einen Faschingsorden abgelegt. Für Tochter Sissi Stamm war auch das eine "schöne Geste". Dass in der "Bild"-Zeitung ein Foto des Ordens am Grabkreuz veröffentlicht wurde - das wiederum habe die Familie als weniger schön empfunden.    

 
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  • mppthi
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  • info@aekv-wuerzburg.de
    Ich hätte gedacht, dass es zur Zeit wichtigere, bewegendere Themen geben müsste, z.B. galoppierende Inflation und die Zukunftsängste der Menschen, stattdessen wird Fasching in Veitshöchheim rauf und runter genudelt - selbst Frau Stamm wäre das Zuviel geworden!
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  • Barbara ist Tod lang lebe Barbara
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  • forstnig
    Ich finde das Barbara Stamm eine besondere Frau und Politikerin war und dementsprechend auch öfters mal erwähnt werden kann. Trotz mancher Kommentare hier...
    Peter Forstnig
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  • schnuffelteddybaer@yahoo.de
    Ich fand es gut und richtig das ins der Sendung noch einmal Abschied von Barbara Stamm genommen wurde. Sie hat dazu gehört genauso wie die Künstler auch und es konnte leider nicht jeder persönlich Abschied von ihr nehmen. Es war sehr würdevoll gemacht und sie haben den Spagat zurück zur Sendung auch gut hinbekommen. Sie wird eh bei vielen immer im Gedächtnis bleiben wenn man die Sendung anschaut.
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  • Rosaroth
    Da sind jetzt drei Kommentare, die alles über Frau Stamm jetzt für genug geschrieben sehen, mag ja sein, aber dennoch muss man auch bedenken, dass, so glaube ich, Frau Stamm immer in der Veitshöchheimer Sitzung gerne gesehen wurde, sowohl von den Künstlern, als auch vom Publikum. Also was spricht dagegen, wenn man einen kürzlich verstorbenen Menschen nicht gleich in Vergessenheit geraten läßt?
    Außerdem hat sie sich auch sehr sozial engagiert, vieles weiß die Öffentlichkeit nicht.
    Sie war eine Politikerin mit großem Herz und es ist auch kein schlechter Journalismus von der Mainpost, das ganze ein paar Monate nach ihrem Tod durch einen Artikel noch zu würdigen.
    Mfg Carola Pohensky
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  • al-holler@t-online.de
    Na ja, welche drei halt! Ein Grüner, ein Roter - beide aus durchsichtigen Gründen - und der dritte liegt doch "leicht" daneben; denn die Anspielung auf Claudia Stamm ist völlig substanzlos: Selbst wenn die jemals auf einer CSU-Liste auftauchen sollte (was ich nicht glaube, da das Mitgliederproteste auslösen würde), dann sicher noch nicht zur nächsten Landagswahl
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  • Arcus
    Jetzt ist’s aber auch mal gut.
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  • al-holler@t-online.de
    O.k., da sieht ein Grüner rot😏 Mehr aber sehen schwarz, wenn sie an grün denken
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  • sigrid.biller@web.de
    Bei ebenso vielen wird es zappenduster, wenn sie an Schwarz denken. 😏
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  • al-holler@t-online.de
    daas glauch ich jetzt nicht - zumindest nicht in Bayern! - and see me smile -
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  • Ludwig_Bauer@gmx.de
    Ich glaube jetzt lasst es gut sein mit der Barbara und dem Fasching - oder soll dasThema noch weiterköcheln,bis die Landtagswahl gelaufen ist.Schleichwerbung die Tochter zu wählen??
    Und bitte nicht jedes Jahr zum "Fasching in Franken" das Thema immer wieder aufkochen. Das hätte Barbara sicher auch nicht gewollt. Danke!!
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  • heinrich.juestel
    Die Main-Post entwickelt sich immer mehr zur provinziellen "Bild der Frau- Neue Revue"- Blättchen.
    Wie immer nicht anonym, sondern mfG
    Heinrich Jüstel
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  • al-holler@t-online.de
    O.k., da sieht ein Roter natürlich rot. Viel mehr sehen aber schwarz, wenn sie an rot denken😏
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  • Jetes Jahr die Freikarten bekommen irgendwann is auch mal schluß damit.
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  • Martin.Heberlein@gmx.de
    Lieber Herr Jüstel, ich kenne Sie nicht persönlich, aber zwei Dinge haben wir gemeinsam: Wir unterzeichnen beide mit dem echten Namen und teilen die Kritik an der üblen Boulevardisierung der Mainpost. Ich kritisiere darüber hinaus auch noch die Neoliberalisierung, die MP liest sich ja inzwischen wie ein Parteiorgan der Lindner-Partei mit Rudi Wais als Co-Vorsitzendem. Sehr selten liest man noch von den guten, kritischen Mitarbeitern wie z.B. Folker Quack, die doch hoffentlich noch in Diensten der Mainpost sind.
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