Eine Tafel am Marktplatz in Aub erinnert seit dem 7. April 2021: "Hier starb Alfred Eck, geboren am 17. August 1910, hingerichtet am Galgen am 7. April 1945. Er bewahrte sein Heimatdorf Baldersheim vor der Zerstörung." Dass mit dieser ehrenhaften Inschrift nach jahrzehntelangen Diskussionen in Aub nun an Alfred Eck erinnert wird, ist nicht selbstverständlich.
Alfred Eck hat kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges sein Heimatdorf vor der Zerstörung bewahrt
Es ist das Verdienst der Geschichtswerkstatt Aub, dass 76 Jahre nach Ecks Hinrichtung auf dem Auber Marktplatz nun an den mutigen Mann aus Baldersheim erinnert wird, der kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges auf amerikanische Soldaten zugegangen war, weil er Blutvergießen vermeiden und sein Heimatdorf friedlich übergeben wollte. Ihm ist es zu verdanken, dass Baldersheim friedlich eingenommen wurde.
Am gleichen Tag wurde der damals 34-Jährige von einem unrechtmäßigen Standgericht der Wehrmacht wegen Kriegsverrat und Sabotage zum Tode verurteilt. Noch Jahrzehnte später stand der Marinesoldat Alfred Eck im Ruf, ein Deserteur zu sein – befeuert vom damaligen Schulamtsdirektor, der so verhindert hat, dass 1986 die Auber Schule nach Alfred Eck benannt worden ist. Eine Stimmung, die im Auber Ratssaal noch im Jahr 2015 vorherrschend war: Die Schule in Aub soll nicht den Namen Alfred Ecks tragen, entschied der Stadtrat im zweiten Anlauf.
Friedenspreis-Komitee würdigt beispielhafte Arbeit der Geschichtswerkstatt Aub
Es ist das Verdienst der Geschichtswerkstatt Aub, die sich noch im gleichen Jahr auf Anregung von Frank Stößel aus Zell am Main gründete, dass Eck heute als Retter angesehen wird. Eine Arbeit, die mit dem mit 3000 Euro dotierten Würzburger Friedenspreis ausgezeichnet wird. "Der Geschichtswerkstatt ist es gelungen, einen wertschätzenden, an historischen Fakten orientierten Dialog in der Stadt Aub zu diesem Thema zu fördern", würdigt das Preis-Komitee in einer Pressemitteilung. Die Arbeit der Geschichtswerkstatt in Aub und Baldersheim sei beispielhaft für die Bearbeitung schwieriger historischer Themen, die auch für heutige Fragestellungen Bedeutung haben.
Die Preisverleihung findet am Sonntag, 24. Juli um 11 Uhr in der Aula des Friedrich König Gymnasiums in Würzburg statt.
Der Friedenspreis für die Geschichtswerkstatt ist mehr als gerechtfertigt. Es wäre mal interessant zu wissen was der CSU Abgeordnete Lehrieder, der ja im nahen Gaukönigshofen über die Verschleppung der Ehrerweisung für Alfred ECK denkt.