Die Bagger rollen schon seit geraumer Zeit auf dem ehemaligen Grundstück der Frankonia-Filiale an der Ecke Randersackerer Straße und Felix-Dahn-Straße. Dort, wo in den letzten Jahrzehnten Trachtenmode und Waffen verkauft wurden, sollen, wie berichtet, bald Menschen wohnen.
"Wir stehen in enger Abstimmung mit der Stadt Würzburg für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan", sagt Otmar Fugmann, Geschäftsführer der Friedrich-Baur-Stiftung aus Burgkunstadt. Die Friedrich-Baur-GmbH, die das Projekt verwirklichen will, gehört zur Stiftung. Benannt sind beide nach dem Gründer des großen Versandhauses Baur am Obermain.
Wie steht es um die Planungen für mehr Wohnungen in der Sanderau?
Parallel seien die Häuser bereits in Planung, damit man direkt nach dem Inkrafttreten des Bebauungsplans den Bauantrag bei der Stadt einreichen könne, so Fugmann weiter. Wann das soweit sei, könne er derzeit aber nicht sagen. "Im Laufe des Jahres", sagt er. "Wir hoffen, dass wir dann mit dem Bau Mitte 2026 fertig sind."
Das Vorhaben befinde sich im sogenannten Bauleitplanverfahren, informiert Georg Wagenbrenner von der Pressestelle der Stadt auf Anfrage. Derzeit bereite das Baureferat mit dem Investor die Gutachten für die Auslegung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans vor, bestätigt er. Damit soll die Öffentlichkeit über die Planungen informiert werden und Einwendungen und Hinweise für das Verfahren schriftlich eingeben können.
Einen Termin für die Auslegung des Bebauungsplans stehe noch nicht fest, so Wagenbrenner weiter. Nach seiner Einschätzung könne dies noch im Frühjahr geschehen und der Plan so noch vor den Sommerferien vom Stadtrat verabschiedet werden. Danach könne der Bauantrag gestellt werden, erklärt er.
Die Frankonia-Niederlassung war bereits im vorigen Jahr nach Rottendorf umgezogen
Die Frankonia-Niederlassung war bereits im vorigen Jahr von der Randersackerer Straße in einen großen neuen sogenannten Flagship-Store im Rottendorfer Gewerbegebiet umgezogen. Das neue Geschäft war Ende September mit mehreren Hundert Gästen aus ganz Europa eröffnet worden.
Bereits im Frühjahr vorigen Jahres und dann noch einmal im Juli hatte die Friederich-Baur-GmbH ihre Pläne in der Stadtbildkommission im Rathaus vorgestellt und für die zweite Version fast ausnahmslos Lob eingeheimst. Demnach sollen auf den Grundstücken Randersackerer Straße 3, 5 und 11 insgesamt rund 70 Wohneinheiten entstehen, dazu Gewerbe, Gastronomie, eine Kindertagesstätte und eine Tiefgarage mit 50 Pkw- und zwölf Motorrad-Stellplätzen. Ein knappes Drittel der Wohnungen in der Größe von 50 bis 80 Quadratmetern wird sozial gefördert.
In der jetzt gültigen Planung war die Kita mit zwei Gruppen vom denkmalgeschützten Pavillon im Garten ins Erdgeschoss des fünfgeschossigen Gebäudes gewandert, das auf einer bisher für den Frankonia-Kundenparkplatz genutzten, rund tausend Quadratmeter großen Fläche in der Randersackerer Straße 11 gebaut wird. Über der Kita sollen unter einem Walmdach insgesamt acht Wohneinheiten entstehen, vor dem Haus ein kleiner Platz und dahinter ein Außengelände mit Spiel- und Grünflächen.
Das neue Wohngebäude wird entlang der Randersackerer und der Felix-Dahn-Straße stehen
Das zweite neue Wohngebäude wird entlang der Randersackerer und der Felix-Dahn-Straße stehen. Im Vergleich zum ersten Entwurf ist der Grundriss etwas kleiner geworden. So soll dahinter mehr Raum für einen großen begrünten Außenbereich mit Mietergärten und Gemeinschaftszonen bleiben.
Durch unterschiedliche Gestaltung der Fassaden soll das große Haus wie drei verschiedene Gebäude wirken. Zwei Teile davon werden nach aktuellem Stand fünf Geschosse, der Gebäudeteil direkt an der Kreuzung Felix-Dahn-Straße sechs Geschosse haben, jeweils mit begrünten Flachdächern. Im Erdgeschoss werden Gewerbe und Gastronomie untergebracht. Der historische Gartenpavillon und die Außenmauer im hinteren Teil des rund 3500 Quadratmeter großen Grundstücks bleiben erhalten.
Die künftige Nutzung des Gartenpavillons steht noch nicht fest
Auch ein Wunsch der Kommission wird erfüllt: Ein großer Durchgang ermöglicht eine Sichtachse von der Randersackerer Straße zum Gartenpavillon. Die künftige Nutzung dieses Schlösschens steht noch nicht fest. Es soll in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalschutz einen kleinen Anbau bekommen, in dem unter anderem sanitäre Einrichtungen untergebracht werden.