zurück
Würzburg
Wohnen statt Waffen und Trachtenmode? Großprojekt mit Gastro und neuer Kita in Würzburg geplant
Die Nachricht kommt überraschend: Die Frankonia-Filiale in der Randersackerer Straße soll im Herbst umziehen. Was dann Großes auf dem Gelände entstehen soll.
Frankonia Jagd in der Randersackerer Straße in Würzburg, rechts am Bildrand der Parkplatz, der ebenfalls bebaut werden soll. Wo es derzeit noch Waffen und Trachtenmode gibt, will die Friedrich-Baur-Stiftung aus Burgkunstadt eine Wohnanlage mit insgesamt knapp 70 Wohnungen, Gewerbe, Gastronomie und einer Kita bauen.
Foto: Thomas Obermeier | Frankonia Jagd in der Randersackerer Straße in Würzburg, rechts am Bildrand der Parkplatz, der ebenfalls bebaut werden soll.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:40 Uhr

Wohnraum in der Stadt ist ein großes Thema. Und als solches steht es auch auf der Tagesordnung des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschusses (PUMA) des Stadtrates am kommenden Dienstag. Denn laut Vorlage will die Friedrich Baur GmbH aus Burgkunstadt auf der Fläche der Frankonia-Filiale in der Randersackerer Straße 3 bis 5 und auf dem bisherigen Frankonia Parkplatz auf der Nummer 11 unter anderem Wohnungen bauen. Die Filiale von Frankonia werde im Herbst 2023 ihren Betrieb auf dem Areal einstellen, so die Vorlage.

Auf den beiden Grundstücken sollen knapp 70 Mietwohnungen entstehen

Entstehen sollen dort knapp 70 Mietwohnungen, Gewerbeflächen, eine Gastro und eine Kindertagesstätte samt Stellplätzen in den Untergeschossen. Über 30 Prozent der gesamten neuen Wohnfläche sollen als sozial geförderter Wohnungsbau erstellt werden, so die Vorlage.

Die Friedrich Baur GmbH gehört zur gleichnamigen Stiftung aus Burgkunstadt im Landkreis Lichtenfels. Beide tragen den Namen des Gründers des Versandhauses Baur. 

"Das ist jetzt erst einmal ein erster Aufschlag."
Otmar Fugmann - Friedrich-Baur-Stiftung

Geplant ist laut Vorlage im Ausschuss, auf dem Grundstück Randersackerer Straße 3 bis 5 an der Ecke zur Felix-Dahn-Straße die vorhandenen Gebäude abzureißen und durch einen Neubau mit einem Untergeschoss und fünf oberirdischen Geschossen zu ersetzen. Auf dem etwa 3500 Quadratmeter großen Grundstück sollen in den vier Obergeschossen Mietwohnungen mit etwa 4100 Quadratmetern Wohnfläche entstehen. Im Erdgeschoss sind circa 250 Quadratmeter Gewerbeflächen und 70 Quadratmeter Gastronomiefläche geplant.

Der bisherige Parkplatz von Frankonia Jagd in der Randersacker Straße 11. Hier soll ein Gebäude mit 15 sozial geförderten Wohnungen mit zusammen rund 940 Quadratmetern Wohnfläche entstehen.
Foto: Thomas Obermeier | Der bisherige Parkplatz von Frankonia Jagd in der Randersacker Straße 11. Hier soll ein Gebäude mit 15 sozial geförderten Wohnungen mit zusammen rund 940 Quadratmetern Wohnfläche entstehen.

Auch Tiefgaragenstellplätze sind für die Mieter vorgesehen

Das oberste Stockwerk ist als zurückgesetztes Staffelgeschoss samt begrüntem Flachdach vorgesehen, so die Planungen. Entstehen sollten dort etwa 52 barrierefreie Wohnungen, neun davon sozial gefördert. Die Erschließung des Gebäudes soll über vier Treppenhäuser mit je einem Aufzug erfolgen. Im Untergeschoss sind PKW-, Motorrad- und Fahrradstellplätze sowie Nebenräume vorgesehen.

Die Wärmeversorgung des Gebäudes soll über den vorhandenen Fernwärmeanschluss erfolgen. Auf dem Flachdach sollen Photovoltaikanlagen platziert werden. Dach- und Außenbereiche, welche nicht für die Nutzung vorgesehen sind, sollen in großen Teilen extensiv begrünt werden, heißt es weiter.

Im sogenannten Neumann-Pavillon ist eine Kindertagesstätte geplant

Das etwa 1000 Quadratmeter große Grundstück in der Randersackerer Straße 11, wo sich derzeit die Parkplätze der Frankonia-Filiale befinden, wird ebenfalls bebaut. Das dort geplante Mehrfamilienhaus soll auf der Straßenseite die Bebauungskanten der benachbarten Gebäude aufnehmen und sich mit seinem Walmdach in diese einfügen, heißt es in der Vorlage. Das Gebäude verfügt ebenfalls über ein Untergeschoss, in dem Stellplätze, Technikflächen und Mieterkeller vorgesehen sind. Insgesamt sollen 15 sozial geförderte Wohnungen mit rund 940 Quadratmetern Wohnfläche entstehen, die über Balkone oder Loggien verfügen.

Frankonia-Kunden kennen es: Im rückwärtigen Bereich des Eck-Grundstücks Randersackerer/Felix-Dahn-Straße befindet sich ein denkmalgeschütztes Gartenhaus mit etwa 50 Quadratmetern Grundfläche. Es wird auch Neumann-Pavillon genannt, weil vermutet wird, es könnte um 1720 von Balthasar Neumann erbaut worden sein. Dieses Gartenhaus soll in die neue Entwicklung integriert werden.

Das Gartenhaus ist nach der Zerstörung im Krieg wiederhergestellt worden und aktuell von der bestehenden Bebauung eingeschlossen, so die Vorlage. Das Gebäude mit Freitreppe und plastischem Schmuck im Barockstil des 18. Jahrhunderts soll frei gestellt und nutzbar gemacht werden. Hierfür wird ein Anbau vorgesehen, welcher auf gut 250 Quadratmetern Raum für eine Kindertagesstätte mit zwei Gruppen samt Außenbereich bieten soll. Die Bedarfsplanung samt Raumprogramm seien mit der Stadt Würzburg abgestimmt worden, so die Vorlage für den PUMA. Die aktuelle Planung soll ermöglichen, dass das Gartenhaus für die Bürger der Stadt wieder sichtbar wird.

Bis zur Verwirklichung des Projekts können noch zwei Jahre ins Land gehen

"Wenn es nach uns geht, so bald wie möglich", antwortet Otmar Fugmann, Geschäftsführer der Friedrich-Baur-Stiftung in Burgkunstadt, auf die Frage nach dem möglichen Baubeginn. Aber zum einen bleibe Frankonia ja noch bis zum Herbst auf dem Areal, zum anderen müsse erst noch ein vorhabenbezogener Bebauungsplan für das Projekt erstellt werden, gibt er am Telefon zu bedenken. Er bestätigte, dass nach derzeitigem Stand ausschließlich Mietwohnungen geplant seien. "Die Vorstellung der Pläne ist jetzt aber erst einmal ein erster Aufschlag, bis zur Verwirklichung des Projekts können bestimmt noch zwei Jahre ins Land gehen", schätzt Fugmann.

Hinweis: In einer ersten Version des Artikels hieß es fälschlich, Frankonia und Baur seien beides Otto-Konzerngesellschaften. Dies ist nicht korrekt.
Die Friedrich-Baur-GmbH gehört zur Friedrich-Baur-Stiftung. Die Stiftung hält 51 Prozent der Anteile an der Baur Versand KG, und dort besitzt die Otto Group die restlichen 49 Prozent. Das Bauvorhaben wird alleine von der Friedrich-Baur-GmbH realisiert. Otto ist hier nicht eingebunden.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Ernst Lauterbach
Balthasar Neumann
Filialen
Herbst
Mietwohnungen und Mietshäuser
Otto Group
Stadt Würzburg
Wohnfläche
Wohnungsbau
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • rolandroesch@web.de
    Gastro und
    Kindertagesstätte
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • conmex@aol.com
    Tolle Überschrift
    Geht`s vielleicht weniger reisserrisch?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hery.Mennig@web.de
    Was soll an der Überschrift "reisserisch" sein?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • freihold
    Unabhängig der Kommentar-Zuspitzung auf Jagd und Waffen ist es wünschenswert zu erfahren, wie und wo es mit Frankonia weitergeht. Immerhin gab es dort über Jahrzehnte elegant-hochwertige Trachtenmode zu kaufen wie sonst nirgends in Würzburg und Mainfranken. Derart guter Geschmack ist neben der Förderung von dringend notwendigem Wohnraum - hoffentlich zu allgemein erschwinglichen Preisen - und Kitas auch von Nutzen. Es geht nicht nur um Jagdwaffen und Patronen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • otmar-faber@t-online.de
    Frankonia baut gerade in Rottendorf....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • glaser.rudolf@t-online.de
    schade ich werde frankonia vermissen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • lisbeth128@gmx.de
    Kita klingt super, auch auf dem Areal Königsberger Str soll eine entstehen. Nur:
    Wer soll da arbeiten?
    In den vier bestehenden Sanderauer Kitas gibt er gerade noch so eben Personal ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • gilchrist@gmx.de
    Ich denke es geht hier nicht um den Sinn oder Unsinn der Jagd sondern um Wohnungen die ja in WÜ händeringend gesucht werden. Zudem engagiert sich mal jemand von außerhalb und nicht die üblichen Local Player. Wie matthiasr schon geschrieben hat ohne Bürgerinitiative und ohne "Besser leben im Bischofshut" aber die Randersackerer Straße gehört ja Gottseidank nicht dazu.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    70 Mietwohnungen in der Stadt, das klingt gut.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • matthiasr
    Weiß man schon ob sich schon eine BI dagegen gegründet hat?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • FairPlay
    Herr Mack von den Grünen waere da prädestiniert .
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • martina.biedermann@stadtbau-wuerzburg.de
    Gute Sache
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • info@softrie.de
    Ich habe die Pläne gesehen, die sehen gut aus
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Mainkommentar
    Das klingt doch sehr sehr gut. Statt Waffen um arme unschuldige Bambis zu erlegen jetzt Wohnungen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • friedrich.angene@t-online.de
    @mainkommentar, die Fa. Frankonia zieht um und verkauft das Jagt-Zubehör jetzt halt in Rottendorf.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mponline
    Und auf Ihre geliebten "Bambis" wird weiterhin nicht geschossen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • georg-ries@web.de
    Mainkommentar, sag das mal den Förstern und Waldbesitzern. Bambis werden ohnehin nicht erlegt. Eher Böcke, Schmalrehe und Geißen. Und gut schmecken die auch noch grinsen
    Wie man hört, entsteht in Rottendorf ein richtig großer Laden für Jagdbedarf mit Schießstand!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • delago
    Mainkommentar, offenbar haben Sie Sinn, Zweck und Nutzen der Jagd nicht verstanden. Abgesehen davon, dass Wild hervorragend schmeckt, wäre es verheerend, die Jagd einzustellen. Der Jäger wirkt regulierend auf das Wild.

    Und nein - ich bin kein Jäger.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • j-hollenbach@t-online.de
    Irgendwie was falsch verstanden grinsen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten