Wohnraum in der Stadt ist ein großes Thema. Und als solches steht es auch auf der Tagesordnung des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschusses (PUMA) des Stadtrates am kommenden Dienstag. Denn laut Vorlage will die Friedrich Baur GmbH aus Burgkunstadt auf der Fläche der Frankonia-Filiale in der Randersackerer Straße 3 bis 5 und auf dem bisherigen Frankonia Parkplatz auf der Nummer 11 unter anderem Wohnungen bauen. Die Filiale von Frankonia werde im Herbst 2023 ihren Betrieb auf dem Areal einstellen, so die Vorlage.
Auf den beiden Grundstücken sollen knapp 70 Mietwohnungen entstehen
Entstehen sollen dort knapp 70 Mietwohnungen, Gewerbeflächen, eine Gastro und eine Kindertagesstätte samt Stellplätzen in den Untergeschossen. Über 30 Prozent der gesamten neuen Wohnfläche sollen als sozial geförderter Wohnungsbau erstellt werden, so die Vorlage.
Die Friedrich Baur GmbH gehört zur gleichnamigen Stiftung aus Burgkunstadt im Landkreis Lichtenfels. Beide tragen den Namen des Gründers des Versandhauses Baur.
Geplant ist laut Vorlage im Ausschuss, auf dem Grundstück Randersackerer Straße 3 bis 5 an der Ecke zur Felix-Dahn-Straße die vorhandenen Gebäude abzureißen und durch einen Neubau mit einem Untergeschoss und fünf oberirdischen Geschossen zu ersetzen. Auf dem etwa 3500 Quadratmeter großen Grundstück sollen in den vier Obergeschossen Mietwohnungen mit etwa 4100 Quadratmetern Wohnfläche entstehen. Im Erdgeschoss sind circa 250 Quadratmeter Gewerbeflächen und 70 Quadratmeter Gastronomiefläche geplant.
Auch Tiefgaragenstellplätze sind für die Mieter vorgesehen
Das oberste Stockwerk ist als zurückgesetztes Staffelgeschoss samt begrüntem Flachdach vorgesehen, so die Planungen. Entstehen sollten dort etwa 52 barrierefreie Wohnungen, neun davon sozial gefördert. Die Erschließung des Gebäudes soll über vier Treppenhäuser mit je einem Aufzug erfolgen. Im Untergeschoss sind PKW-, Motorrad- und Fahrradstellplätze sowie Nebenräume vorgesehen.
Die Wärmeversorgung des Gebäudes soll über den vorhandenen Fernwärmeanschluss erfolgen. Auf dem Flachdach sollen Photovoltaikanlagen platziert werden. Dach- und Außenbereiche, welche nicht für die Nutzung vorgesehen sind, sollen in großen Teilen extensiv begrünt werden, heißt es weiter.
Im sogenannten Neumann-Pavillon ist eine Kindertagesstätte geplant
Das etwa 1000 Quadratmeter große Grundstück in der Randersackerer Straße 11, wo sich derzeit die Parkplätze der Frankonia-Filiale befinden, wird ebenfalls bebaut. Das dort geplante Mehrfamilienhaus soll auf der Straßenseite die Bebauungskanten der benachbarten Gebäude aufnehmen und sich mit seinem Walmdach in diese einfügen, heißt es in der Vorlage. Das Gebäude verfügt ebenfalls über ein Untergeschoss, in dem Stellplätze, Technikflächen und Mieterkeller vorgesehen sind. Insgesamt sollen 15 sozial geförderte Wohnungen mit rund 940 Quadratmetern Wohnfläche entstehen, die über Balkone oder Loggien verfügen.
Frankonia-Kunden kennen es: Im rückwärtigen Bereich des Eck-Grundstücks Randersackerer/Felix-Dahn-Straße befindet sich ein denkmalgeschütztes Gartenhaus mit etwa 50 Quadratmetern Grundfläche. Es wird auch Neumann-Pavillon genannt, weil vermutet wird, es könnte um 1720 von Balthasar Neumann erbaut worden sein. Dieses Gartenhaus soll in die neue Entwicklung integriert werden.
Das Gartenhaus ist nach der Zerstörung im Krieg wiederhergestellt worden und aktuell von der bestehenden Bebauung eingeschlossen, so die Vorlage. Das Gebäude mit Freitreppe und plastischem Schmuck im Barockstil des 18. Jahrhunderts soll frei gestellt und nutzbar gemacht werden. Hierfür wird ein Anbau vorgesehen, welcher auf gut 250 Quadratmetern Raum für eine Kindertagesstätte mit zwei Gruppen samt Außenbereich bieten soll. Die Bedarfsplanung samt Raumprogramm seien mit der Stadt Würzburg abgestimmt worden, so die Vorlage für den PUMA. Die aktuelle Planung soll ermöglichen, dass das Gartenhaus für die Bürger der Stadt wieder sichtbar wird.
Bis zur Verwirklichung des Projekts können noch zwei Jahre ins Land gehen
"Wenn es nach uns geht, so bald wie möglich", antwortet Otmar Fugmann, Geschäftsführer der Friedrich-Baur-Stiftung in Burgkunstadt, auf die Frage nach dem möglichen Baubeginn. Aber zum einen bleibe Frankonia ja noch bis zum Herbst auf dem Areal, zum anderen müsse erst noch ein vorhabenbezogener Bebauungsplan für das Projekt erstellt werden, gibt er am Telefon zu bedenken. Er bestätigte, dass nach derzeitigem Stand ausschließlich Mietwohnungen geplant seien. "Die Vorstellung der Pläne ist jetzt aber erst einmal ein erster Aufschlag, bis zur Verwirklichung des Projekts können bestimmt noch zwei Jahre ins Land gehen", schätzt Fugmann.
Hinweis: In einer ersten Version des Artikels hieß es fälschlich, Frankonia und Baur seien beides Otto-Konzerngesellschaften. Dies ist nicht korrekt.
Die Friedrich-Baur-GmbH gehört zur Friedrich-Baur-Stiftung. Die Stiftung hält 51 Prozent der Anteile an der Baur Versand KG, und dort besitzt die Otto Group die restlichen 49 Prozent. Das Bauvorhaben wird alleine von der Friedrich-Baur-GmbH realisiert. Otto ist hier nicht eingebunden.
Kindertagesstätte
Geht`s vielleicht weniger reisserrisch?
Wer soll da arbeiten?
In den vier bestehenden Sanderauer Kitas gibt er gerade noch so eben Personal ...
Wie man hört, entsteht in Rottendorf ein richtig großer Laden für Jagdbedarf mit Schießstand!
Und nein - ich bin kein Jäger.