Mitte Mai hat der Bundesrat in einem Beschluss strengere Regeln für Motorradfahrer gefordert - unter anderem härtere Strafen, Grenzwerte bei der Lautstärke und Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen. Bundesweit fanden in den vergangenen Wochen deshalb etliche Demonstrationen statt, so auch in Aschaffenburg und zuletzt in Schweinfurt. Das Thema sorgt für reichlich Diskussionsstoff, die Standpunkte von Fahrern, Politik und unseren Lesern liegen zum Teil weit auseinander.
Bundesweite Motorrad-Demonstrationen
Sie sind ganz klar gegen strengere Regeln: Die rund 10 000 Motorradfahrer, die am Samstag in München gegen mögliche Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen protestiert haben. Obwohl das Kreisverwaltungsreferat die mit 8000 Teilnehmern angekündigte Großdemonstration verboten hatte, waren ab dem frühen Samstagmorgen Biker in die Landeshauptstadt geströmt. Mit Hupkonzerten, Jubelrufen und lauter Musik machten sie auf sich aufmerksam.
Auch in Schweinfurt sorgte am Samstagnachmittag eine Motorrad-Demonstration für Aufsehen. Eine Privatinitiative hatte im Vorfeld eine Demo mit rund 250 Teilnehmern angekündigt. Laut Polizei versammelten sich schließlich jedoch rund 5000 Motorradfahrer auf dem Volksfestplatz, um gegen die Pläne eines möglichen Sonntagsfahrverbotes zu demonstrieren. Die Teilnehmer der Demonstration vertraten dabei einen klaren Standpunkt: Man wolle sich das Motorrad fahren am Wochenende nicht verbieten lassen. Unter der Woche arbeite man und habe zum Fahren keine Zeit.
Heftige Debatte in den Kommentarspalten: Was unsere Leser sagen
"Zieht die Minderheit der Krawalltüten bei Autos und Motorrädern aus dem Verkehr und schlagt nicht auf die normalen Verkehsteilnehmer ein", schreibt ein Leser auf mainpost.de. Ein weiterer kommentiert, dass man sich nicht allein auf die Motorradfahrer einschießen solle, auch wenn es darunter einige schwarze Schafe gebe. Wenn neue Regeln kämen, so fordert er, dann müssten sie auch für getunte Autos gelten.
"Irrsinnig", findet ein Leser den Beschluss des Bundesrats. "Die Motorrad-, Motorroller- und Mopedfahrer würde man an den Pranger stellen und laute PKW und Trecker können weiterhin laut durch die Gegend prusten!" Ein anderer User unterstellt lärmenden Motorradfahrern zwar Rücksichtslosigkeit. Doch es reiche aus, wenn die bisherigen Regeln der Straßenverkehrsordnung besser eingehalten und kontrolliert werden würden.
Ein weiterer Kommentator auf mainpost.de ist der Überzeugung, dass jeder Strafe zahlen sollte, der am Sonntag Lärm verursacht. Ein nächster fordert dafür eine Lärmsteuer – die jedoch nicht nur für Motorräder, sondern auch für Rasenmäher, Quads oder Motorsägen gelten solle.
Schließlich wünschen sich viele genervte Leser gar die Ausgangsbeschränkung der vergangenen Monate zurück: "Wie angenehm war es - vom Lärmpegel her - während des Coronalockdowns", heißt es da. Und: "Manchmal sehnt man sich direkt nach dem Lockdown zurück. […] Kaum Fahrzeuge auf den Straßen."
Bayerisches Innenministerium ist gegen strengere Regeln
Der Freistaat befürworte aus technischer Sicht grundsätzlich leise Motorräder, um Anwohner zu schützen, erklärt Michael Siefener, stellvertretender Pressesprecher des bayerischen Innenministeriums. Der Freistaat hab dem Beschluss des Bundesrats allerdings nicht zugestimmt, weil er an vielen Stellen zu weit gehe.
"Verkehrsverbote können schon jetzt auf Grundlage der Straßenverkehrsordnung unter bestimmten Voraussetzungen angeordnet werden", erläutert Siefener. Für den Ausschluss einer gesamten Gruppe von Verkehrsteilnehmern, aus der nur ein Teil für Lärmbelästigungen verantwortlich sei, würden hohe Anforderungen gelten. Schließlich werde das grundrechtlich geschützte Recht, eine Straße im Rahmen des Gemeingebrauchs mit dem Motorrad zu nutzen, sonst eingeschränkt, so Siefener. Erst wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft seien, könnten Verkehrsverbote das letzte Mittel sein: "Wir lehnen pauschale Verkehrsverbote für Motorradfahrer an Sonn- und Feiertagen daher ab."
Scheuer stellt sich hinter die Motorradfahrer
Beschwerden über Motorradlärm seien indes nachvollziehbar, heißt es aus dem Ministerium. Daher gebe es bereits spezielle Kontrollgruppen der Polizei, die vor allem auf manipulierte, laute Motorräder achten. Auch das Beschlagnahmen von Fahrzeugen sei grundsätzlich schon jetzt möglich. "Entscheidend ist aber die Verhältnismäßigkeit", so der stellvertretende Pressesprecher. Diese müsse bei jedem Einzelfall genau geprüft werden.
Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist gegen strengere Regeln für Motorradfahrer. "Ich will keine weiteren Verbote und Verschärfungen für Motorradfahrer", sagte Scheuer der "Passauer Neuen Presse". Die Idee dazu stamme nicht aus seinem Ministerium. "Das ist ein Beschluss des Bundesrates. Ich habe eine andere fachliche Sichtweise", so Scheuer. Die bestehenden Regeln seien ausreichend, er werde die Empfehlungen der Bundesländer nicht umsetzen. "Die Biker zeigen bei den Protesten ihre Haltung gegen Verschärfungen und Verbote. Das ist auch meine Haltung."
Mit Informationen der dpa
Allerdings musste dort die Polizei feststellen dass sie selbst von dem Fahrverbot betroffen ist, da sie zu laute Motorräder in ihrem Fuhrpark hat.
Bitte unterstützen und teilen auch SIE diese bundesweite Petition gegen den unnötigen Lärm von Motorrädern! Jeder, den dieser Krach (nicht nur Sonntags) auch nervt, soll sich bitte eintragen, denn sonst passiert wieder nix:
https://www.openpetition.de/petition/online/silent-rider-die-bundesweite-initiative-gegen-unnoetigen-motorradlaerm
Bitte unterstützen und teilen auch SIE diese bundesweite Petition gegen den unnötigen Lärm von Motorrädern! Jeder, den dieser Krach (nicht nur Sonntags) auch nervt, soll sich bitte eintragen, denn sonst passiert wieder nix:
https://www.openpetition.de/petition/online/silent-rider-die-bundesweite-initiative-gegen-unnoetigen-motorradlaer
Ich habe gehört, dass es Hersteller (BMW?) gibt, die ihre Fahrzeuge akustisch so designen, dass der Fahrer einen angenehm satten Sound erhält - der Umwelt allerdings mit maximalem Gebläse auf den S*** gegangen wird. Unglaublich!
Er zahlt massig Steuern, er hat die Kohle für das Fahrzeug, (die du zu 99,9 nicht hast oder bereit bist auszugeben) lebt eine Vision und gehört nicht zur Kinderschänderszene. Er arbeitet die Woche über hart, führt zuweilen eine Firma mit mehreren bis vielen Brot- und Lonempfängern und bietet soziale Fürsorge. Da braucht es keine Proleten, die das nicht mal ansatzweise verstehen. (Wollen) Schlimmer sind die Joghurtbecher (Japaner, die einen wesentlich aggresiveren Auspuffklang, schon werksseitig, versprühen.
Es schreibt dir ein Zeitgenosse, der in der Familie drei Motorradfahrer hat. Ich fahre einen V8 mit einem Hammersound, es vermittelt einem das Gefühl von Freiheit, Abnormalität von den 3 Schichtmalochern, die abends nach hause gehen und ihre Familie terroriesieren und sich die Birne aus dem Hirn saufen. Mein Fuhrpark steht 6stellig, rechne mal aus, was das steuertechnisch bringt.
An Sonn- und Feiertagen gehören sie verboten.