Das hat es in Schweinfurt wohl noch nie gegeben. Am Samstagnachmittag sorgte eine Motorrad-Demonstration für Aufsehen. Laut Polizei versammelten sich rund 5000 Motorradfahrer auf dem Volksfestplatz, um gegen die Pläne eines möglichen Sonntagsfahrverbotes zu demonstrieren. Eine Privatinitiative hatte die Demo ursprünglich mit 250 Teilnehmern angekündigt. Dass es dann so viele wurden, überraschte auch die Polizei.
"An der angemeldeten Zahl von 250 hatten wir schon im Vorfeld unsere Zweifel. Aber mit so einer Menge an Teilnehmern hätten auch wir nicht gerechnet", sagte der Leiter der Einsatzzentrale auf Nachfrage der Redaktion. Jedoch sei man nicht überrumpelt gewesen und habe die Veranstaltung trotzdem sicher begleiten können. Vom Startpunkt am Volksfestplatz aus ging es für die Demonstranten, die mit ihren Maschinen aus ganz Unterfranken gekommen waren, auf einen Rundkurs durch die Stadt Schweinfurt. Dabei versammelten sich zahlreiche Schaulustige am Straßenrand und verfolgten die imposante und lärmgewaltige Veranstaltung, die mit einem Hupkonzert begleitet wurde.
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Allgemeiner Tenor der Teilnehmer in Schweinfurt: Man wolle sich das Motorradfahren am Wochenende nicht verbieten lassen, nachdem man unter der Woche gearbeitet und zum Fahren keine Zeit habe. Auch wenn das geplante Fahrverbot nicht für Bayern gelten sollte, zeige man sich dennoch solidarisch. Schließlich führten viele Motorradtouren auch über die Landesgrenzen hinaus.
Über 9 Kilometer langer Motorradkorso durch die Stadt
Zwar sei die Demonstration auf der 9,3 Kilometer langen Strecke friedlich und ohne Vorfälle verlaufen. "Für die Dauer der Demo war die Schweinfurter Innenstadt aber lahmgelegt", so die Polizei. Die große Anzahl der Teilnehmer sei auch daran deutlich geworden, dass die vordersten Fahrer der Demonstration bereits von ihrem Rundkurs auf den Volksfestplatz zurückkehrten, als zahlreiche Teilnehmer dort noch gar nicht losgefahren waren. Gegen 14 Uhr startete die Rundfahrt durch die Innenstadt, vorbei an der Fachhochschule, dem zentralen Busbahnhof Roßmarkt und zurück zum Schweinfuter Volksfestplatz.
Eine private achtköpfige Organisation aus der Region hatte zu der Demonstration über das Internet aufgerufen. Der Hintergrund: Die Motorradfahrer wollten mit der Veranstaltung gegen eine Initiative des Bundesrates demonstrieren, wonach der Motorradlärm reduziert werden soll. Der Bundesrat will dabei etwa Fahrverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen leichter ermöglichen. Die Pläne hatten bereits in den vergangen Tage deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. "Wir haben jetzt alle einen tierischen Sonnenbrand aber die Veranstaltung war einfach nur super", sagte Mitorganisatorin Silvana Guck, die sich von dem riesigen Zuspruch überwältigt zeigte. Die Resonanz sei so groß gewesen, dass die Polizei die Route kurzfristig sogar ändern musste, um die Strecke zu verlängern.
Alle Teilnehmer, so Guck, hielten sich an die Abstands- und Coronaregeln. "Wir hatten ein paar Hitzeopfer, ansonsten ist alles unfallfrei abgelaufen und es herrschte eine unglaublich tolle Stimmung." In Schweinfurt habe man sogar Biker aus Ingolstadt oder der Lüneburger Heide begrüßen können. Besonders stolz sei das Organosationsteam aber auf eine Spendenaktion, die man mit der Demo verbinden konnte. Die Getränkeeinnahmen und Spenden der Teilnehmer sollen nun der "Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg e.V." zugute kommen.
Das eine begleitet uns durchs Leben mit ihrem gebimmel und der Krach der Kinder ist das Leben. Wenn Sie dann mal ein Stockwerk tiefer liegen, dann haben Sie ihre gewünschte Ruhe!
Kirchengebimmel und Kindergeschrei gab es schon bevor Sie auf der Welt waren und wird es auch noch geben wenn Sie nicht mehr sind. Haben Sie ihre Kindheit und Jugend stumm verbracht, dann tun Sie mir leid.
Um das zu verhindern brauchen wir allerdings kein Fahrverbot, sondern lediglich eine Umsetzung der bestehenden Straßenverkehrsordnung. Eine Kontrolle ist natürlich technisch schwierig. Da ist es eher Gevatter Hein, der dem Sportsfreund in Lederkombi seine Grenzen aufweist. Schade.
Kaum einer stört sich doch an einer Harley, die mal eben durchs Dorf blubbert…
Ich habe mich auch gefragt, ob das wohl die vielen besonnen Biker waren, die niemanden stören wollen und von nur wenigen schwarzen Schafen in Mißkredit gebracht werden. Oder ob das die wenigen schwarzen Schafe waren ...
(Um mal auf dem gleichen Niveau zu antworten.)
Tradizionell macht man das zu Fuß. Nur weil die Landwirte mit ihrem "meiner ist lä äh größer" angefangen haben, muß man das nicht unbedingt nachmachen.
Niemand pöbelte, niemand jammerte, Jeder nahm Rücksicht. So viel Vernunft wie in diesen wenigen Wochen wird es wohl nicht wieder geben.