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Schweinfurt
Wie 5000 Motorradfahrer Schweinfurt lahmlegten
In Schweinfurt trafen sich am Samstag tausende Motorradfahrer, um gegen ein mögliches Sonntagsfahrverbot zu demonstrieren. Dabei waren nur 250 Teilnehmer angekündigt.
Bei einer Demo gegen das Sonntagsfahrverbot fuhren tausende Motorräder durch die Schweinfurter Innenstadt.
Foto: Grätsch | Bei einer Demo gegen das Sonntagsfahrverbot fuhren tausende Motorräder durch die Schweinfurter Innenstadt.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:37 Uhr

Das hat es in Schweinfurt wohl noch nie gegeben. Am Samstagnachmittag sorgte eine Motorrad-Demonstration für Aufsehen. Laut Polizei versammelten sich rund 5000 Motorradfahrer auf dem Volksfestplatz, um gegen die Pläne eines möglichen Sonntagsfahrverbotes zu demonstrieren. Eine Privatinitiative hatte die Demo ursprünglich mit 250 Teilnehmern angekündigt. Dass es dann so viele wurden, überraschte auch die Polizei.

Treffpunkt war der Volksfestplatz in Schweinfurt, wo sich 5000 Biker aus der Region trafen.
Foto: Grätsch | Treffpunkt war der Volksfestplatz in Schweinfurt, wo sich 5000 Biker aus der Region trafen.

"An der angemeldeten Zahl von 250 hatten wir schon im Vorfeld unsere Zweifel. Aber mit so einer Menge an Teilnehmern hätten auch wir nicht gerechnet", sagte der Leiter der Einsatzzentrale auf Nachfrage der Redaktion. Jedoch sei man nicht überrumpelt gewesen und habe die Veranstaltung trotzdem sicher begleiten können. Vom Startpunkt am Volksfestplatz aus ging es für die Demonstranten, die mit ihren Maschinen aus ganz Unterfranken gekommen waren, auf einen Rundkurs durch die Stadt Schweinfurt. Dabei versammelten sich zahlreiche Schaulustige am Straßenrand und verfolgten die imposante und lärmgewaltige Veranstaltung, die mit einem Hupkonzert begleitet wurde.

  • Lesen Sie auch: Scheuer gegen Motorradfahrverbote an Sonn- und Feiertagen

Allgemeiner Tenor der Teilnehmer in Schweinfurt: Man wolle sich das Motorradfahren am Wochenende nicht verbieten lassen, nachdem man unter der Woche gearbeitet und zum Fahren keine Zeit habe. Auch wenn das geplante Fahrverbot nicht für Bayern gelten sollte, zeige man sich dennoch solidarisch. Schließlich führten viele Motorradtouren auch über die Landesgrenzen hinaus.

Über 9 Kilometer langer Motorradkorso durch die Stadt

Zwar sei die Demonstration auf der 9,3 Kilometer langen Strecke friedlich und ohne Vorfälle verlaufen. "Für die Dauer der Demo war die Schweinfurter Innenstadt aber lahmgelegt", so die Polizei. Die große Anzahl der Teilnehmer sei auch daran deutlich geworden, dass die vordersten Fahrer der Demonstration bereits von ihrem Rundkurs auf den Volksfestplatz zurückkehrten, als zahlreiche Teilnehmer dort noch gar nicht losgefahren waren. Gegen 14 Uhr startete die Rundfahrt durch die Innenstadt, vorbei an der Fachhochschule, dem zentralen Busbahnhof Roßmarkt und zurück zum Schweinfuter Volksfestplatz.

Mit brummenden Motoren und lautem Hupkonzert machten die Biker auf sich aufmerksam.
Foto: Grätsch | Mit brummenden Motoren und lautem Hupkonzert machten die Biker auf sich aufmerksam.

Eine private achtköpfige Organisation aus der Region hatte zu der Demonstration über das Internet aufgerufen. Der Hintergrund: Die Motorradfahrer wollten mit der Veranstaltung gegen eine Initiative des Bundesrates demonstrieren, wonach der Motorradlärm reduziert werden soll. Der Bundesrat will dabei etwa Fahrverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen leichter ermöglichen. Die Pläne hatten bereits in den vergangen Tage deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. "Wir haben jetzt alle einen tierischen Sonnenbrand aber die Veranstaltung war einfach nur super", sagte Mitorganisatorin Silvana Guck, die sich von dem riesigen Zuspruch überwältigt zeigte. Die Resonanz sei so groß gewesen, dass die Polizei die Route kurzfristig sogar ändern musste, um die Strecke zu verlängern.

Alle Teilnehmer, so Guck, hielten sich an die Abstands- und Coronaregeln. "Wir hatten ein paar Hitzeopfer, ansonsten ist alles unfallfrei abgelaufen und es herrschte eine unglaublich tolle Stimmung." In Schweinfurt habe man sogar Biker aus Ingolstadt oder der Lüneburger Heide begrüßen können. Besonders stolz sei das Organosationsteam aber auf eine Spendenaktion, die man mit der Demo verbinden konnte. Die Getränkeeinnahmen und Spenden der Teilnehmer sollen nun der "Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg e.V." zugute kommen.

Mit so vielen Teilnehmern hatte weder die Polizei, noch das Organisationsteam gerechnet.
Foto: Grätsch | Mit so vielen Teilnehmern hatte weder die Polizei, noch das Organisationsteam gerechnet.
 
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  • wwietschorke@freenet.de
    @Mementomori
    Das eine begleitet uns durchs Leben mit ihrem gebimmel und der Krach der Kinder ist das Leben. Wenn Sie dann mal ein Stockwerk tiefer liegen, dann haben Sie ihre gewünschte Ruhe!
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  • flyarcus@gmx.de
    @ persi....nach ihnen
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  • wwietschorke@freenet.de
    @Mementomori
    Kirchengebimmel und Kindergeschrei gab es schon bevor Sie auf der Welt waren und wird es auch noch geben wenn Sie nicht mehr sind. Haben Sie ihre Kindheit und Jugend stumm verbracht, dann tun Sie mir leid.
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  • flyarcus@gmx.de
    @persy...und weil der Krach schon immer da war, ist er besser?
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Silence is Golden!
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  • emulave
    Immer wieder beeindruckend, wie man so einen Bock zwischen zwei Dörfern mal eben auf 200 km/h und mehr hochzerren kann. Der sich dabei entwickelnde infernalische Lärm ist den Protagonisten natürlich völlig Wurscht.
    Um das zu verhindern brauchen wir allerdings kein Fahrverbot, sondern lediglich eine Umsetzung der bestehenden Straßenverkehrsordnung. Eine Kontrolle ist natürlich technisch schwierig. Da ist es eher Gevatter Hein, der dem Sportsfreund in Lederkombi seine Grenzen aufweist. Schade.
    Kaum einer stört sich doch an einer Harley, die mal eben durchs Dorf blubbert…
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  • flyarcus@gmx.de
    200 ist nur was für Anfänger grinsen
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  • Pedoe@web.de
    Mit demonstrativer Besonnenheit hätten die Biker deutlich mehr Eindruck hinterlassen als ausgerechnet mit Getöse auf ihre Position aufmerksam zu machen ("auf den Busch zu klopfen"). Ganz eingängig war mir diese Aktion nicht, obwohl ich selbst und bevorzugt nur an Sonntagen "Mopped" fahre, aber so rum war es bloß diskreditierend.
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  • engert.andreas@gmx.de
    Ich bin auch gegen Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen - aber wenn ich in dem Bericht lese, dass es eine „lärmgewaltige, von einem Hupkonzert begleitete“ Veranstaltung war, muss man halt leider objektiv feststellen, dass gerade wieder die Probleme eindrucksvoll gezeigt und vorgeführt worden sind, gegen die dich die Initiative des Bundesrates richtet. Also ist sie anscheinend dringend nötig, weil das Problem ja vorhanden ist!
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Genau!

    Ich habe mich auch gefragt, ob das wohl die vielen besonnen Biker waren, die niemanden stören wollen und von nur wenigen schwarzen Schafen in Mißkredit gebracht werden. Oder ob das die wenigen schwarzen Schafe waren ...
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  • flyarcus@gmx.de
    Herr wirf Hirn vom Himmel...... wie protestiert man denn sonst?
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Blöde Frage.
    (Um mal auf dem gleichen Niveau zu antworten.)

    Tradizionell macht man das zu Fuß. Nur weil die Landwirte mit ihrem "meiner ist lä äh größer" angefangen haben, muß man das nicht unbedingt nachmachen.
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  • ra.kellermann@gmx.de
    Ich glaube nicht, dass ein SO-Fahrverbot kommt. Am SO sollten ALLE Lärmverursacher (und nur diese) zur Kasse gebeten werden. Es gibt auch viele Autofahrer die SO, offenbar nur um Lärm zu machen, mit ihren aufgemotzten Karren die Runden drehen...
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  • flyarcus@gmx.de
    Der Sound von einem Moped ist mir immer noch lieber wie das Kirchengebimmel, Kinderspielplätze und die ach so umweltfreundlichen Güterzüge.....wer geht gegen diesen Lärm auf die Straße?
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  • fischle
    Wir sind auch Motorrad Fahrer aber gegen Kinder und Glocken läuten da gegen sein 🙄 Sorry nee, 1 wir waren alle mal Kinder, 2 wir leben halt mal in Bayern dazu noch zwei gegen Argumente, wir haben mehr Feiertage und das Glocken läuten ist viel weniger geworden und noch eines ( wegen Kinder) ich bin stolz das bei meinen Kindern die Diskussion ist wer meine alten Mädels mal bekommt 😊
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  • Klardenker
    ärsd mol lärnen teutdch tann schreibrn wos meinsz du überhaubd?
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Sound???? 😫
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  • jebusara@web.de
    Manchmal sehnt man sich direkt nach dem lockdown zurück. Ruhe, Rücksicht, Abstand, fast leere Geschäfte (Geschäfte, nicht Regale), kaum Fahrzeuge auf den Strassen....

    Niemand pöbelte, niemand jammerte, Jeder nahm Rücksicht. So viel Vernunft wie in diesen wenigen Wochen wird es wohl nicht wieder geben.
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  • Vbfuerlb
    Leisere Motorräder, wie auch Kfz, sind angenehm. Dies zu fördern, ist sinnvoll. Von Fahrverboten für Motorräder an Sonn- und Feiertagen halte ich hingegen nichts, denn dies würde auch besonnene Fahrer treffen. Lärm verursachen Kfz in ihrer Vielzahl ebenso. Wie angenehm war es - vom Lärmpegel her - während des Coronalockdowns.
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  • schwabayer
    Äh, welche besonnenen Fahrer, kann man an einer Hand abzählen?! Klar geht es nicht nur um die Motoradrowdies, sondern um alle Verrückten, die bis zum Trommelfellriss aufdrehen, auch die Quadsfahrer u.ä.
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