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Würzburg
Diese Tricks wenden Kriminelle in der Corona-Krise an
Enkeltrick-Betrüger ändern nun ihre Masche. Und Vorsicht vor angeblichen Coronavirus-Tests an der Wohnungstür. Diebe wollen mit diesen fiesen Tricks ins Haus.
Ob Enkeltrick-Betrug oder falsche Corona-Tester: Kriminelle machen auch in dieser Krise ihr Geschäft.
Foto: Martin Gerten, dpa | Ob Enkeltrick-Betrug oder falsche Corona-Tester: Kriminelle machen auch in dieser Krise ihr Geschäft.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 17.04.2020 12:58 Uhr

Selbst in der Corona-Krise kennen Gauner keine Gnade - im Gegenteil: sie machen mit der Verunsicherung der Menschen noch ihr Geschäft. Besonders schnell haben sich die Betrüger mit dem Enkeltrick angepasst:

Sie tun jetzt so, als wären sie mit dem Coronavirus infizierte Angehörige, die nun dringend finanzielle Unterstützung für die Behandlung und Medikamente gegen Coona benötigen. Sie bitten ihre Opfer um Geld und Wertgegenstände, die ein angeblicher Freund für sie abholen werde.

Einzelne Fälle für diese Betrugsmasche werden schon in der Region Tauberfranken gemeldet. In Unterfranken sind der Polizei noch keine bekannt, aber die Dunkelziffer ist bei disem Delikt traditionell hoch.

Falsche Virus-Tester an der Haustür

Das Landeskriminalamt warnt: „Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen." Auch Details über familiäre oder finanzielle Verhältnisse solle man unbekannten Anrufern nicht erzählen. Wer einen Betrug vermute, solle die Polizei unter 110 kontaktieren.

Eine andere Masche wird aus dem nahen Mittelfranken: Diebe klingeln an der Wohnungstür - angeblich, um die Anwohner plötzlich auf Corona zu testen. In Wahrheit wollen sie in die Wohnung, um zu stehlen, was greifbar ist. 

Zwar werden in Nordrhein-Westfalen in Städten wie in Köln und Leverkusen ttsächlich Viren-Tests an der Haustür und in Wohnungen durchgeführt, jedoch auh dort nie ohne vorherige Anmeldung. Die Mitarbeiter zeigen zudem stets ihren Ausweis vor. In Unterfranken wurden bisher keine Fälle bekannt.

llerdings weißdie Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Unterfranken von anderen Langfingern aus der Region in zusammenhang mit Coona: Aus einem Würzburger Krankenhaus wuden Schutzmasken gestohlen. Außerdem wurde der Polizi mitgeteilt, dass hier Shutzmasken zu völlig überteuerten Preisen angeboten wurden. 

Betrug im Internet

Auch im Internet machen sich Verbrecher die Verunsicherung der Menschen zunehmend zunutze, wie auch aus Unterfranken berichtet wird. Mimikama, ein Verein zur Aufklärung über Internet-Missbruch, warnt: Betrüger berufen sich auf seriöse Quellen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Sie setzen übers Internet vermeintliche Spendenaufrufe oder Angebote für Atemmasken in Umlauf, um Anwender auf Fake-Shops zu locken oder zu Zahlungen zu verleiten. Die Computer-Experten warnen: "Die Weltgesundheitsorganisation schreibt keine Privatpersonen an. Empfänger sollten die Mails direkt löschen und auf keinen Fall auf Dateianhänge oder Links klicken."

Weniger Einbrüche, wenige Schlägereien

Einen ungewollt positiven Effekt haben die Quarantäne-Maßnahmen auf die Kriminalstatistik: Die Zahl der Wohnungseinbrüche geht deutlich zurück, weil die Bewohner zuhause sind. Auch   Taschendiestähle und nächtliche Schlägereien nach Kneipenbesuchen werden erkennbar weniger - mangels Gelegenheiten.

Ein Ermittler prophezeit auch für Unterfranken: Die Corona-Krise werde wohl die Beschaffungsprobleme für schwer Drogensüchtige samt Begleitkriminalität verschärfen. Neue Zahlen zeigen: Bereits in den vergangenen zwei Jahren stieg die Zahl der Drogentoten in Deutschland jeweils um rund zehn Prozent.   

 
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