Anfang des Jahres kamen die ersten Gerüchte auf, im Mai dann die Gewissheit: Der Jugendtreff Café Domain in der Würzburger Ottostraße werde vorerst schließen, teilte das Bistum Würzburg mit. Jetzt lud die Diözese Würzburg zu einem Pressegespräch ein. Dabei ging es um die Gründe der Schließung der Würzburger Einrichtung, aber auch um die Zukunft der beiden anderen Jugendeinrichtungen der Diözese, des Schweinfurter kom,ma und der Katakombe in Aschaffenburg.
Das Café Dom@n war die am schwächsten besuchte der drei Einrichtungen
Es war keine Entscheidung von heute auf morgen. Der Gedanke habe sich langsam entwickelt, erläuterte Annika Herzog, die pädagogische Leiterin der kirchlichen Jugendarbeit. Bereits seit 2018 habe man bemerkt, dass Kinder und Jugendliche sich vermehrt anderen Freizeitaktivitäten zuwenden würden und weniger Betreuung benötigten. Zudem, so Herzog weiter, sei das Café Dom@n die am schwächsten besuchte der drei Einrichtungen gewesen.
Das größte Problem sei bei allen drei Standorten sei gewesen, Träger zu finden
Das größte Problem sei bei allen drei Standorten sei gewesen, Träger für die Jugendtreffs zu finden. Laut Pastoralreferent Bernhard Lutz, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, habe man bereits vor zehn Jahren versucht, offene Treffs an die Stadt Würzburg abzugeben. Doch habe bei Städten und Jugendämtern das Bewusstsein für die Leistung der Diözese gefehlt, bedauerte Herzog. Deswegen habe man die Treffs jahrelang selbst finanzieren müssen, erklärte Lutz. Doch dies sei nicht der Grund für die Schließung gewesen, versicherte er.
Während die Suche nach einem neuen Träger in Würzburg gescheitert sei, sei man an den anderen beiden Standorten noch in Gesprächen. Deren Ausgang sei ober noch völlig offen, sagte Herzog. Die Diözese möchte ihre Ressourcen künftig vermehrt nutzen, bestehende Einrichtungen zu unterstützen, erklärte sie. So sei man auch mit der Stadt Würzburg in Gesprächen über das Jugendzentrum Bechtolsheimer Hof.
Was wird aus den Räumen des Café Dom@in in Würzburg ?
Was mit dem Café Dom@in und dessen Räumlichkeiten geschehe, sei noch offen. Laut Herzog könnten die Räume zum Beispiel von Jugendgruppen genutzt werden. Da gebe es aber noch keine Beschlüsse.
Schweinfurter kom,ma soll zusammen mit der Stadt Schweinfurt erhalten werden
Das gemeinsame Anliegen der Stadt Schweinfurt und der Diözese sei es, das Angebot des kom,ma zu erhalten. Dies werde besser besucht und besonders das Angebot der Hausaufgabenbetreuung sei wichtig für die Jugendlichen, die in Schulen und offenen Ganztagsschulen nicht so gefördert werden können, wie sie es benötigten. Ob dieses Angebot auch nach den Sommerferien weiterbestehe, müsse noch mit der Stadt Schweinfurt geklärt werden. In Zukunft möchte man jedoch in der Region Main-Rhön einen stärkeren Fokus auf die ländlichen Gebiete wie Bad Kissingen legen und niedrigschwellige Angebote bereitstellen, hieß es.