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Würzburg
Die Zukunft der Würzburger Posthalle im Kulturausschuss: Wie und wo es nun weitergehen könnte
Nachdem die Posthalle am Bahnhof zuletzt in den Haushaltsberatungen des Stadtrats ein heiß diskutiertes Thema war, beriet nun der Kulturausschuss. Was das Ergebnis ist.
Die Posthalle Würzburg. Um ihre Zukunft wird derzeit gerungen.
Foto: Johannes Kiefer | Die Posthalle Würzburg. Um ihre Zukunft wird derzeit gerungen.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:42 Uhr

Das ging ziemlich fix: Nachdem der Stadtrat bei den Haushaltsberatungen Ende vergangener Woche 100.000 Euro zur Verfügung gestellt hatte, tauchte das Thema Posthalle bereits am Montag als Beschlussvorlage im Kulturausschuss wieder auf. Um eine Verlängerung des Mietvertrags der Posthalle zu erreichen, soll die Verwaltung weitere Gespräche mit dem Vermieter führen und gleichzeitig die Rahmenbedingungen für eine mögliche neue Spielstätte an den Standorten Aumühle und Gattinger Straße klären.

Wie mehrfach berichtet, endet der Mietvertrag der Posthalle am Hauptbahnhof nach aktuellem Stand Ende Juni 2023. Vermieter ist die Beethoven Gruppe, die bisher nicht bereit war, ohne neuen Mietvertrag für eine Anschlussspielstätte den Vertrag zu verlängern. Nach Ansicht von Kulturreferat und Stadtrat könnte sich das ändern, wenn es durch einen neuen Standort eine realistische zeitliche Perspektive für die Verlängerung gibt.

Nach dem Glaskeil- Gelände kommt nun ein weiterer Standort ins Spiel

Bis zur vergangenen Woche waren als einzige mögliche Alternative ab 2024 die Hallen der Firma Glaskeil in der Aumühle im Gespräch. Kurz vor den Haushaltsberatungen meldete sich dann mit Frank Knüpfing der Betreiber der Diskothek Airport bei verschiedenen Fraktionen mit dem Vorhaben, in der Gattinger Straße eine Veranstaltungshalle bauen und als Zwischenlösung bis zur Fertigstellung Veranstaltungen im ehemaligen Soundpark Ost durchführen zu wollen.

Bis zum Kulturausschuss waren Details dieser Pläne dem Kulturreferat und den meisten Fraktionen nicht bekannt. Bisher am besten informiert erscheint die FDP, deren Stadtrat Joachim Spatz sich wie schon bei den Haushaltsberatungen für die Lösung in der Gattinger Straße stark machte: Dort bestehe im Gegensatz zum Glaskeil-Gelände eine Übergangsmöglichkeit für den Fall, dass der Mietvertrag der Posthalle nicht über Mitte 2023 hinaus verlängert wird: "Es wurde angedeutet, dass bereits im ersten Quartal 2023 Pläne vorgelegt werden können", sagte Spatz.

Andere Mitglieder des Ausschusses  äußerten sich deutlich skeptischer

Andere Mitglieder des Ausschusses wie Barbara Meyer (Linke) und Sandra Vorlova (Grüne) äußerten sich deutlich skeptischer über das Vorhaben von Frank Knüpfing. Auch Kulturreferent Achim Könneke warnte davor, Glaskeil als mögliche Alternative frühzeitig zu beerdigen. Bei Knüpfings Vorhaben "müssen wir gelassen abwarten, bis man weiß, worüber man sprechen kann", so Könneke.

Die Verwaltung wolle daher nicht nur weitere Vermittlungsgespräche mit dem Posthallen-Vermieter über eine Verlängerung des Mietvertrags führen, sondern auch mit der Firma Glaskeil und mit Frank Knüpfing sprechen, um den Stadtrat möglichst bald über mögliche Konzepte und Nutzungsmöglichkeiten informieren zu können. Das hat der Kulturausschuss als Gutachten für die kommende Sitzung des Gesamt-Stadtrats am 15. Dezember einstimmig beschlossen.

Der Dachverband Freier Würzburger Kulturträger zeigt sich "irritiert"

Zuvor hatte sich der Vorstand des Dachverbands Freier Würzburger Kulturträger mit einem "Zwischenruf" zu Wort gemeldet. Man sei "irritiert" über die neue Entwicklung, schreibt der Vorsitzende Ralf Duggen in einer Mail an den Kulturreferenten.

Der Dachverband fordert darin, weiterhin alle möglichen Alternativen zu prüfen und die Auszahlung der im Haushalt 2023 vorgesehenen 100.000 Euro an Bedingungen zu knüpfen. Unter anderem müsse es auch bei einem möglichen Posthallen-Nachfolger einen festen Anteil von Veranstaltungen mit fairen Konditionen für Künstler und Bands aus der Region sowie kostenfreie Nutzungsmöglichkeiten für Benefizaktionen von Vereinen und Institutionen geben.

 
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  • letsgo101
    Irgendwie kommt mir Herr Spatz (FDP) schon komisch vor. So einen intensiven persönlichen Einsatz erlebt man ja von Ihm selten. Könnte es sein das da sehr persönliche Interessen dahinter stecken ? Er weiß über den Plan von H. Knüpfung mehr als der ganze übrige Stadtrat ! Anstatt man alle Stadträte auf einen einheitlichen Wissens-Stand bringt versucht H. Spatz sein Wissen gewaltig auszunutzen ! Das Ganze hat irgendwie einen komischen Beigeschmack !
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