
Vor allem höhere Energie- und Personalkosten werden an die Kunden weitergegeben: Die Tarife für den Öffentlichen Personennahverkehr im Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken (VVM) sollen zum 1. August erneut angehoben werden – dieses Mal um 5,5 Prozent. Für die Erhöhung ist die Zustimmung aller Gesellschafter erforderlich, der Stadtrat soll am 4. Mai darüber entscheiden. Im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) wurde die Erhöhung bei vier Gegenstimmen mit deutlicher Mehrheit befürwortet.
Im vergangenen Jahr hatte der Stadtrat der turnusmäßigen Tariferhöhung zum ersten Mal seine Zustimmung verweigert, so dass die Ticketpreise im VVM am 1. August 2022 nur um 2,9 Prozent angehoben werden konnten – vorgesehen waren eigentlich 3,7 Prozent. Als Ausgleich stiegen die Tarife zum 1. Januar 2023 außerplanmäßig noch einmal um 2,7 Prozent. Preiserhöhungen von weniger als drei Prozent kann der Verbund ohne Zustimmung seiner Gesellschafter durchführen.
Heilig: 5,5-Prozent-Erhöhung ist "notwendig"
Dieses Mal wurde von der Verwaltung die Zustimmung zur Erhöhung wieder empfohlen – unter anderem deshalb, um finanzielle Einbußen bei den Ausgleichszahlungen des Bundes für das 49-Euro-Ticket zu verhindern. Bürgermeister und Umweltreferent Martin Heilig bezeichnete die Erhöhung um 5,5 Prozent für alle Tickets von der Einzelfahrt über das Spar-Abo bis zur Monatskarte als "notwendig", die Anpassung bleibe deutlich unter der aktuellen Inflationsrate.
Für die Zukunft strebt der Stadtrat mehr Entscheidungsfreiheit, zumindest bei den Fahrpreisen der Stadt-Tochter WSB durch eine "Stadtwabe", an, zu der dann auch Gerbrunn und Höchberg gehören sollen – so lautete zumindest der Auftrag an die Verwaltung im vergangenen Jahr. Die Gespräche laufen noch: Im Rahmen der Verhandlungen zur anstehenden Erweiterung des VVM um Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie die Landkreise Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld "haben wir uns zusichern lassen, dass wir für die Stadt mehr Autonomie haben werden", berichtete Heilig im Puma.
Taktverdichtung bei allen fünf Straba-Linien ab dem neuen Schuljahr
Kurz nach der alljährlichen Tariferhöhung wartet auf die Fahrgäste der Würzburger Straßenbahnen immerhin eine deutliche Verbesserung des Angebots durch die vom Stadtrat im Oktober beschlossene Taktverdichtung. Mit Beginn des neuen Schuljahrs am 12. September werden alle fünf Straßenbahnlinien im 15-Minuten-Takt fahren, auch abends und an den Wochenenden. Zu den Hauptverkehrszeiten wird die Linie 3 auf der stark ausgelasteten Strecke zwischen Hauptbahnhof und Heuchelhof alle fünf Minuten unterwegs sein, die Linie 2 wird nach Grombühl verlängert.
Auch im Großraum Würzburg lohnt sich das 49€ ticket schon dann, wenn man ein paar mal den ÖPNV nutzt. Erst recht natürlich, wenn man dafür häufiger das Auto stehen lässt.
Die einzahlen sollte man soviel abnehmen bis die mit nicht Zahlern gleichgestellt sind.
> Gegen eine Preiserhöhung stimmen?
Das konnte Sie auch locker machen. Sitzt ja in der Opposition und den schwarzen Peter leicht auf die Mehrheit schieben.
A propos: Wie war das in der Vergangenheit mit dem Preiserhöhungen? Wer hatte da die Ratsmehrheit? Es gab nur eine Legislaturperiode, wo es einen Widerspruch zu einer Preiserhöhung gab: Unter Pia Beckmann. Da konnte die Stadt auch noch locker "Nein!" sagen, da Sie ein Vetorecht hatte. Das wurde nach dem Ende der Ära Beckmann im Vertrag des VVM "klammheimlich" abgeschafft ... Ach was!
BTW: Wer hat die (politischen) Mehrheiten (der anderen) für die Vergabe der "ÖDLA"-Aufgaben innerhalb des VVM, die ebenfalls diese "Preisanpassung" abgenickt haben?
Wer nur auf den Stadtrat schaut sollte seinen Blick dringend weiten.
Danke an die Grünen in der Bundesregierung, die das durchgesetzt haben.
Mein Schwester wohnt außerhalb und wird deshalb ihr Premium Abo behalten.
logisch: geht so lange, wie noch ein paar Dumme arbeiten und fleißig Steuern zahlen.
Preiserhöhungen: siehe Lohnabschlüsse!