Die Ochsenfurter Main-Klinik ist von Baustellen umgeben, obwohl die bevorstehende Generalsanierung noch lange nicht angefangen hat. Der Abbruch des ehemaligen Schwesternwohnheims, bis dato das höchste Wohngebäude der Stadt, dauert schon seit Herbst an. Nachdem Fenster, Installationen, Balkone und Fassadenverkleidung abgebaut sind, soll in zwei Wochen der finale Akt erfolgen, und das Gebäude dem Erdboden gleichgemacht werden.
An die Stelle des Hochhauses tritt dann eine kleine Halle mit 300 Quadratmetern Nutzfläche, in der die Main-Klinik und die Klinik Kitzinger Land künftig gemeinsam ein Zentrallager betreiben wollen. Aus Sicherheitsgründen musste während des Abrisses auch das angrenzende Gebäude mit Klinik-Cafeteria und Veranstaltungssaal geräumt werden. Die Cafeteria zog ins frühere Pflegeheim Curvita hinter der Main-Klinik um, das bereits seit drei Jahren leer steht. Während der Generalsanierung sollen dort übergangsweise Krankenzimmer eingerichtet werden.
Der Rohbau des Nierenzentrums steht
Wenige Meter davon entfernt ist der Rohbau des neuen Dialysezentrums bereits weiter gediehen. In diesen Tagen wird dort Richtfest gefeiert. Bauherr ist das Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation (KfH), das bereits seit 17 Jahren eine Dialysestation in unmittelbarer Nachbarschaft der Klinik betreibt. Der Neubau löst den bestehenden Containerbau ab. 32 statt bislang 22 Dialyseplätze und ausreichend Raum für die angegliederte Facharztpraxis stehen dann zur Verfügung. Wie das KfH mitteilt, ist der Umzug für November dieses Jahres geplant.
Bagger machen sich auch an den Resten des früheren Personalwohngebäudes nördlich der Klinik zu schaffen. Das Mehrfamilienhaus war bereits in den vergangenen Wochen abgerissen worden. Dort soll als Teil einer Ringerschließung eine neue Abfahrt Richtung Bärentalsiedlung gebaut werden. Der Landkreis hat in Aussicht gestellt, sich zu 90 Prozent an den Kosten von schätzungsweise 1,5 Millionen Euro zu beteiligen.
Stadtrat stellt Bedingungen
Der Stadtrat Ochsenfurt hat dem Vorschlag unter der Voraussetzung zugestimmt, dass zur Entlastung des Bärentals in den kommenden Jahren eine neue Haupterschließungsstraße zur Main-Klinik gebaut wird, und sich Landkreis und Freistaat Bayern ebenfalls in erheblichem Umfang an den Kosten beteiligen. Eine Entscheidung des Kreistags zu den Bedingungen der Stadt Ochsenfurt steht noch aus. Die Ringerschließung soll aber spätestens bis zum Beginn der Klinik-Generalsanierung fertig sein.
Nach dem derzeitigen Stand der Planungen soll diese umfassende Sanierung Ende 2019 mit dem Abriss des Westflügels der Klinik beginnen, so Klinik-Geschäftsführer Christian Schell. In zwei Bauabschnitten sollen bis zum Jahr 2025 zunächst die Pflegetrakte und im Anschluss daran die medizinischen Funktionsbereiche umgestaltet werden.
Für den ersten Bauabschnitt mit einem Kostenumfang von 52 Millionen Euro rechnet der Landkreis mit Zuschüssen von 38,6 Millionen Euro. Der Eigenanteil würde 13,4 Millionen Euro betragen.
Zweite Generalsanierung in der Geschichte der Main-Klinik
Der zweite Bauabschnitt schlägt nach heutigem Stand mit rund 37 Millionen Euro zu Buche. Dazu müsste der Landkreis zehn Millionen Euro an Eigenmitteln beisteuern. Im Jahr 2030 soll die zweite Generalsanierung in der über 50-jährigen Geschichte des Krankenhauses abgeschlossen sein.