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Würzburg/Schweinfurt
Die Heizperiode läuft: Sparen Verbraucher in Würzburg und Schweinfurt jetzt Energie?
Strom und Gas sind so teuer wie nie. Dazu kommt die Angst um die Energiesicherheit. Haben die Menschen ihren Verbrauch deshalb eingeschränkt? Das sagen die Energieversorger.
Wird in der Energiekrise weniger geheizt? Die Energieversorger in Würzburg und Schweinfurt sehen in den Verbrauchszahlen eine erste Antwort. 
Foto: Marcus Brandt, dpa | Wird in der Energiekrise weniger geheizt? Die Energieversorger in Würzburg und Schweinfurt sehen in den Verbrauchszahlen eine erste Antwort. 
Benjamin Stahl
 und  Lara Meißner
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:42 Uhr

Strom- und Heizkosten sind angesichts der Energiekrise so hoch wie nie. In den vergangenen Monaten wurde überall zur Sparsamkeit beim Gasverbrauch aufgerufen, dazu kam die große Angst vor einem Blackout, also einem langanhaltenden, großflächigen Stromausfall in Deutschland. Aber heizen Verbraucherinnen und Verbraucher in der Region jetzt weniger? Oder sparen sie am Strom?

"Aktuell erkennen wir bei den Endverbrauchern, also Privathaushalten, keinerlei Verhaltensänderung", sagt Jürgen Söbbing, Geschäftsführer der Mainfranken Netz GmbH (MFN). Privatkunden der MFN, die in und um Würzburg das Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmenetzes betreibt, hätten zwar in den vergangenen Wochen weniger Gas verbraucht. Das hänge aber vor allem mit den milden Temperaturen zusammen, sagt Söbbing.

Corona-Pandemie hat den Stromverbrauch gesenkt

Cornelia Wagner, Sprecherin der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) bestätigt: "Im Gasverbrauch sehen wir derzeit hauptsächlich Einsparungen, die mit den wärmeren Temperaturen im Oktober und Anfang November zu begründen sind, weniger mit dem Sparverhalten der Haushaltskundinnen und -kunden."

Im Stromsektor kann die WVV "derzeit keine belegbaren Verbrauchsvergleiche ziehen". Hier habe man "über mehrere Jahre eine Abnahme des Netzabsatzes beobachtet", auch bedingt durch die Corona-Pandemie. Das habe "sich in diesem Jahr wieder umgekehrt", so Wagner. "Was wir dabei aktuell beobachten, ist eine deutliche Zunahme im Zubau von Photovoltaikanlagen."

Thema Heizen "ist angekommen, runtergedreht wird aber nicht"

Aktuelle Verbrauchsdaten können auch die Stadtwerke Schweinfurt nicht liefern. Man gehe aber ebenfalls davon aus, dass "witterungsbedingt" im Herbst "eine Reduzierung des Gasverbrauches stattgefunden hat". Die Stadtwerke hätten zudem "in den vergangenen Monaten eine gestiegene Nachfrage nach Fernwärmeanschlüssen" festgestellt, was perspektivisch den Gasabsatz senken könnte.

MFN-Geschäftsführer Söbbing wundert sich über eine andere Beobachtung: "Wir sind im engen Kontakt mit vielen Installateuren. Und die melden uns zurück, dass sie so viele Heizungs- und Thermen-Wartungen haben wie noch nie." Das Thema scheine also durchaus bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern angekommen zu sein – "nur runtergedreht wird die Heizung noch nicht".

Bei Verbrauchszahlen kein Wille zum Energiesparen erkennbar

Den Willen, Energie zu sparen, könne man anhand der Verbrauchszahlen derzeit noch nicht erkennen, bilanziert Söbbing. "Deswegen ist unser dringender Appell: Nicht nur große Industriekunden können dazu beitragen, dass die Energieversorgung sicher bleibt. Es braucht auch die Mithilfe eines jeden einzelnen, am Ende schont das ja auch den eigenen Geldbeutel." 

Auch die Stadtwerke Schweinfurt motivieren ihre Kundschaft aktiv zum Energiesparen, etwa durch den Energiesparwettbewerb "Werden Sie ein Top-Spar-Schwein-furter". Außerdem biete man Informationsangebote und konkrete Tipps zum Energiesparen, wie Sprecher Dirk Wapki erklärt.

 
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Kommentare
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  • P. K.
    "Aktuelle Verbrauchsdaten können auch die Stadtwerke Schweinfurt nicht liefern."
    Und auch die WVV weiss nichts genaues zum Thema.
    Nur der Herr Söbbing meint zu wissen, dass er was weiss.
    Was soll diese Spekuliererei eigentlich bringen?
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  • D. P.
    Strom, Gas und Wasser kommt halt unendlich aus der Dose und dem Hahn. Jeder nimmt sich so viel wie nur geht. Das nennt man dann wohl Eigenverantwortung in einer Gesellschaft, die sich als solidarisch bezeichnet.
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  • D. K.
    Deswegen muss Alles seinen Preis haben.

    Was nichts kostet ist nichts wert.

    Und so wird dann auch damit umgegangen.
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  • D. P.
    Traurig, aber wahr.
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