Pelletheizungen sind beliebt. Laut Branchenangaben hat sich ihre Zahl in Deutschland seit 2013 etwa verdoppelt. Fast 650.000 sollen heuer deutsche Haushalte wärmen, auch dank guter Fördersätze.
Diese Förderung wurde jedoch im Sommer gesenkt. Auch andere Bedingungen könnten sich im kommenden Jahr ändern, zum Nachteil für an Pelletheizungen Interessierte. Für Ofenbesitzer gibt es aber gute Nachrichten.
Pelletheizung: Das wird aktuell gefördert
Wer sich eine Pelletheizung einbauen lassen möchte, kann einen Teil der Kosten vom Bund bezahlen lassen. Diese Unterstützung nennt sich Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Die Fördersätze für Einzelmaßnahmen hat der Bund zum 15. August geändert. Seitdem kann man für eine Pelletheizung nur noch zwischen 10 und 35 Prozent Zuschuss zu den förderfähigen Kosten bekommen statt wie zuvor bis zu 55 Prozent.
Die Höhe hängt davon ab, wie emissionsarm das ausgesuchte Modell ist und ob zum Beispiel eine alte Ölheizung ersetzt wird. Auch die Kombination mit Solarthermie bringt einen höheren Fördersatz.
Was der Bund im Sommer noch nicht angepasst hat, sind die Bedingungen für eine Förderung. Aber auch sie sollen sich ändern, vermutlich zum 1. Januar 2023. Zurzeit wird noch diskutiert, nichts ist entschieden. Doch der aktuelle Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums lässt erahnen, dass die Bedingungen strenger werden könnten.
Pellets: Das könnte sich bei der Förderung ändern
So könnte es sein, dass Pelletheizungen ab Januar nur noch in Kombination mit einer Solarthermie-Anlage gefördert werden. Oder, dass sie unter Teil- und Volllast effizienter sein müssen als bisher, unabhängig von der Größe der Heizung. Und dass sie alle einen Staub-Grenzwert von 2,5 Milligramm pro Kubikmeter Abgas einhalten müssen. Diese emissionsarmen Modelle werden aktuell mit fünf Prozent mehr gefördert (Innovationsbonus), allgemein gilt ein Grenzwert von 15 Milligramm pro Kubikmeter.
Laut Jens Dörschel, Fachreferent Politik und Umwelt beim Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV), würde damit zum einen der Innovationsbonus wegfallen. Zum anderen würden auf einen Schlag die meisten Anlagen aus der Förderung fallen. "Bei wasserführenden Pellet-Kaminöfen zum Beispiel gibt es nur einen Hersteller mit diesen Grenzwerten", so Dörschel. Es bestünde dann die Gefahr, dass sich ein Monopol bilde. Und das wiederum sei schlecht für die Verbraucherinnen und Verbraucher.
Ob die Änderungen so oder anders kommen, weiß außerhalb der Ministerien keiner, auch Dörschel nicht. Er ist sich aber sicher, dass die Förderbedingungen für Pelletheizungen nicht besser werden. Er rät daher: "Jemand, der jetzt darüber nachdenkt, sich eine Pelletheizung installieren zu lassen, sollte auf jeden Fall bis zum 31. Dezember einen Förderantrag stellen."
Preise für Pellets sind gesunken
Unabhängig davon brauchen die jetzigen Besitzer von Pelletheizungen aber Pellets, um ihre Wohnungen im Winter zu heizen. Viele von ihnen haben ihre Lager im Sommer gefüllt, stellenweise wurde dreimal so viel nachgefragt wie im Sommer 2021. Das wirkte sich auch auf den Preis aus: Bis zu 800 oder gar 1000 Euro kostete eine Tonne Pellets, drei- bis viermal so viel wie noch ein Jahr zuvor.
Die Lage auf dem Markt hat sich mittlerweile etwas beruhigt. Laut dem Deutschen Pelletinstitut (DEPI) kostet eine Tonne Holzpellets bei einer Abnahmemenge von sechs Tonnen in Süddeutschland aktuell 661 Euro. Im September zahlte man dafür noch etwa 80 Euro mehr. Auch in Unterfranken sind die Preise gesunken.
Wenig Nachfrage und kurze Lieferzeiten bei Pellets
"Die Nachfrage ist gering", sagt Christoph Kolb, Juniorchef von Kolb Bau & Brennstoffe aus Oberelsbach (Lkr. Rhön-Grabfeld). "Die Haushalte haben sich im Sommer eingedeckt." Hinzu komme, dass sich die Lager der Hersteller füllten, es also recht viel Angebot gebe. Denn diese könnten die Produktion aus technischen Gründen nicht stoppen. "Deswegen gehen die Preise zurzeit steil nach unten", so Kolb.
In Mainfranken sind die Preise teilweise sogar niedriger als das DEPI für Süddeutschland berechnet hat. Bei Kolb zahlt ein Privathaushalt, der vier Tonnen kauft, etwas mehr als 500 Euro je Tonne. Ähnliche Werte spuckt der Online-Rechner von Jürgen Dorst aus Werneck (Lkr. Schweinfurt) aus (beides Stand 21. November).
Entsprechend kurz sind zurzeit auch die Lieferzeiten. Bei Kolb dauert es etwa ein bis zwei Wochen, bis die Pellets ankommen. Ähnlich fix geht es laut Frank Konrad bei Schöpper & Knoll aus Rothenburg ob der Tauber, die unter anderem ein Büro in Waldbüttelbrunn (Lkr. Würzburg) haben. Thomas Müller, der bei Jürgen Dorst für den Vertrieb von Pellets zuständig ist, sagt, die Lieferzeit liege bei etwa drei Wochen.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/holzpellets-geschaeft-europa-waelder-wald-100.html
Gehören denn Sie zur Generation .."Strom kommt aus Steckdose"??
Wir werden die fossilen Brennstoffe wohl noch Jahrzehnte nutzen müssen...oder Atomkraft.
(Für 1 Liter Diesel/Benzin braucht man 1.6 kWh Strom in der Herstellung. Heizöl wird da nicht groß anders sein.)
https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/beheizungsstruktur-baugenehmigungen-aktuell/
Wenn die Preise weiter so steigen , wird die Zahl der Neubauten aber drastisch zurückgehen .
Und für ältere Häuser gibt es auch nicht immer die Möglichkeit der Fernwärme oder sind
Wärmepumpen nicht einsetzbar . Wenn also junge Familien sich entschließen alte Wohnflächen wieder zu renovieren oder benutzbar zu machen wird es mit der passenden
Heizung ziemlich eng .