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REGION WÜRZBURG
Die Heimat der Narren
Unterfranken: Warum wohl kommen die Spaßmacher bei der „Fastnacht in Franken“ meist aus der Region Mainfranken?
503398498       -  Ehemalige und aktuelle Humoristen und Spaßmacher aus Unterfranken bei der „Fastnacht in Franken“ (oben von links): Werner Hofmann & Gerlinde Hessler (Karlstadt), Ines Procter (Erlabrunn), Wolfgang Düringer (Gochsheim). Mitte von links: Oti Schmelzer (Oberschwappach), Peter Kuhn (Oberwerrn), Michl Müller (Garitz), Jonas Paul (Schweinfurt). Vorne von links: Sebastian Reich (Höchberg), Fredi Breunig (Salz) und die Parodis (Karlstadt).
Foto: Hermann & Hermine, Ehehalt, Kamm, Gralla, Eichler, Krapf, Schloer, Testov, Großpietsch, Schwarzott, Thinkstock, Montage: Klante | Ehemalige und aktuelle Humoristen und Spaßmacher aus Unterfranken bei der „Fastnacht in Franken“ (oben von links): Werner Hofmann & Gerlinde Hessler (Karlstadt), Ines Procter (Erlabrunn), Wolfgang ...
Achim Muth
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:55 Uhr

Es ist schon auffällig, dass bei der „Fastnacht in Franken“ aus Veitshöchheim, der traditionellen Live-Fernsehsitzung des Fastnacht-Verbandes Franken (FVF), die Unterfranken auf der Bühne den Ton angeben: Ob die Parodis aus Karlstadt, Bauchredner Sebastian Reich aus Höchberg, Büttenredner Peter Kuhn aus Oberwerrn oder Witze-Irrwisch Michl Müller aus Garitz – mit Abstand die meisten Protagonisten bei Bayerns erfolgreichster Fernsehsendung werden auch in diesem Jahr wieder aus Mainfranken kommen.

Für Bernhard Schlereth, den Präsidenten des FVF, hat das mehrere Gründe. Zum einen ist da die Tradition: Im mehrheitlich katholisch geprägten Unterfranken hat die Fastnacht tiefere Wurzeln. Das spiegelt sich auch in Zahlen wider. 320 Faschingsvereine mit insgesamt 70 000 Mitgliedern gibt es in den drei fränkischen Bezirken, über die Hälfte davon kommt aus Unterfranken.

Die drei Regierungspräsidenten im Humor-Verhör:

Die Dominanz auf der Bühne begründet der Veitshöchheimer Schlereth auch damit, „dass bei uns auf den Prunksitzungen alle Facetten geboten werden, woanders stehen oft mehr die Tänze im Vordergrund.“ Gerade die Kultur des Büttenredners sei in Mainfranken besonders ausgeprägt.

Für den Rhöner Kabarettisten Fredi Breunig aus Salz bei Bad Neustadt ist auch die Vereinskultur in Unterfranken ein Grund für den Erfolg auf der Bühne. Gerade Mittelfranken mit seiner Metropolregion Nürnberg, Fürth und Erlangen sei städtischer geprägt als der unterfränkische Raum, „wo das Vereinsleben und der dörfliche Zusammenhalt vielleicht noch mehr funktionieren als anderswo“. Der Fasching, so Breunig, gehöre da dazu und sei ein wichtiger Bestandteil im Dorfleben.

Schließlich ist da noch der Heimvorteil. Die Premiere von „Fastnacht in Franken“ ging 1987 zwar im oberfränkischen Lichtenfels über die Bühne, doch seit 1988 ist nun schon Veitshöchheim Heimat der Narren. „Der Gemeindename ist zu einer Marke und einem Synonym für die fränkische Fastnacht geworden“, sagt Bernhard Schlereth. Und Regierungspräsident Paul Beinhofer, ebenfalls Veitshöchheimer, sagt: „Der Ort verbindet südliches Flair mit fränkischer Bodenständigkeit“ – offenbar ein Humus, auf dem Humor prächtig gedeiht.

Wehe wenn wir losgelassen: Sitzung des fränkischen Narrennachwuchses, Sonntag, 7. Februar, 19 Uhr im BR.

Frech & Frei: In dieser Programmreihe blickt der BR auf vergangene Höhepunkte. Sendetermine sind vom 25. bis 28. Januar sowie vom 1. bis 5. Februar jeweils ab 17 Uhr.

 
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