Die Grundsteuer-Hebesätze in Würzburg werden deutlich angehoben. Aber nicht so deutlich, wie es die Stadt gern gehabt hätte: Der Hebesatz für die Grundsteuer B liegt in Würzburg jetzt bei 510 Prozent. Die Grundsteuer B gilt für alle Grundstücke, außer Forst- und Landwirtschaft. Der Entscheidung im Stadtrat war, wie schon zuvor im Ausschuss, eine hitzige Debatte vorausgegangen.
Zur Erinnerung: Die Höhe der Grundsteuer basiert auf zwei Werten. Der Grundsteuermessbetrag wird vom Finanzamt für jedes Grundstück bestimmt. Dieser wird mit einem in Prozent angegebenem Hebesatz, den jede Kommune selbst festlegt, multipliziert. Bisher lag der Hebesatz in Würzburg bei 475 Prozent. Der individuelle Grundsteuermessbetrag wurde also mal 4,75 gerechnet. Die Grundsteuer muss jeder Eigentümer zahlen. Über die Nebenkosten reichen Vermieter die Grundsteuer an ihre Mieter weiter.
Warum steigt der Grundsteuer-Hebesatz in Würzburg?
Wegen der bundesweiten Grundsteuerreform musste der Hebesatz jetzt neu beschlossen werden. Für die Kommunen ist die Grundsteuer eine wichtige Einnahmequelle. Sie sollen durch die Reform nicht mehr verdienen. "Wir wollen und müssen nach der Reform so viel Geld in der Kasse haben, wie vorher", fasste Stadtkämmerer, Robert Scheller, zusammen.
Dafür sei eine Anhebung des Hebesatzes auf 510 Prozent notwendig. Weil die Daten zur Reform aber noch nicht vollständig sind, schlug er einen Risikozuschlag von weiteren zehn Prozentpunkten vor. Als Gründe nannte Scheller fehlerhafte oder noch fehlende Messbeträge sowie möglicherweise erfolgreiche Einsprüche gegen zu hohe Steuerbescheide. Außerdem hätten Eigentümer, "die aufgrund der Reform unverhältnismäßig viel Grundsteuer zahlen müssen", die Möglichkeit, Erlassanträge zu stellen. Bis zu 500.000 Euro könnten im Haushalt der Stadt Würzburg dadurch fehlen.
Dennoch bestätigte der Stadtrat mit großer Mehrheit den niedrigeren Hebesatz von 510 Prozent, wie er im zuständigen Ausschuss bereits angenommen wurde. Das Hauptargument dafür war, dass das Risiko eher die Stadt als die Bürger tragen sollten.
Vielleicht sollten Sie nochmal die Berechnungsformel darstellen:
Grundstücksfläche x 0,04 € x 1 = Steuermessbetrag 1
Wohnfläche x 0,50 € x 0,7 = Steuermessbetrag 2
Messbetrag 1 + Messbetrag 2 = Grundsteuermessbetrag in EUR x 510% : 100 = Grundsteuer in EUR.
Nicht dargestellt sind hier Ausnahmen und Reduzierung durch Nutzflächen.
Einer, der ein Haus hat ist immer der Dümmere.
Diejenigen, die in Miete leben, zahlen ihre Miete und gut isses.
Die Grhöfte werden kräftig zur Kasse gebeten und die städtischen Grundstücke profitieren und Zahlen einfach weniger!
Vom ursprünglichen Gedanken, dass es nicht teurer werden soll entfernt man sich! Die Gier auf Kosten älterer Menschen und auf Kosten der Gehöften schlägt zu!
Sind in ihren Augen 710 qm in der Rhön ein "Gehöft";
Im Vergleich zum Wert ein DG-Wohnung in Downtown Würzburg mit 120 qm Wohnfläche und Festungs-/Käppele- und Steinburgblick?
In Bayern sind aber 710 qm Fläche mehr wert als 120 qm in bester Innenstadtlage, gerecht?
Ist 1 qm der Fläche eines Grundstückes in der Rhön genauso viel wert wie bei einem Seegrundstück am Starnberger See?
So ist es aber in Bayern, gerecht?
der Hebesatz für land- und forstwirtschaftliche Betriebe liegt weiter bei 340 % in Würzburg. Für Immobilien steigt er von 475 % auf 510 % ab nächstem Jahr.
Die Grundsteuer kommt ausschließlich den Kommunen zu Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Weißenseel
im Artikel ist die Rede vom "niedrigeren" Hebesatz. Also niedriger als der von der Stadt vorgeschlagene Hebesatz von 520 Prozent, der 10 Punkte Risikopauschale beinhaltet hätte - nicht absolut niedrig.
Mfg
Christoph Sommer
Redaktion