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Würzburg
Die Hebesätze zur Grundsteuer in Würzburg sind beschlossen: Womit Eigentümer und Mieter jetzt rechnen müssen
Der Grundsteuer-Hebesatz in Würzburg wurde jetzt im Stadtrat festgesetzt. Warum das ein 500.000 Euro großes Loch in den städtischen Haushalt reißen könnte.
Der neue Grundsteuer-Hebesatz ist in Würzburg beschlossen. Nötig wurde er durch die Grundsteuerreform 2025.
Foto: Jens Büttner/dpa (Symbolbild) | Der neue Grundsteuer-Hebesatz ist in Würzburg beschlossen. Nötig wurde er durch die Grundsteuerreform 2025.
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 24.10.2024 02:43 Uhr

Die Grundsteuer-Hebesätze in Würzburg werden deutlich angehoben. Aber nicht so deutlich, wie es die Stadt gern gehabt hätte: Der Hebesatz für die Grundsteuer B liegt in Würzburg jetzt bei 510 Prozent. Die Grundsteuer B gilt für alle Grundstücke, außer Forst- und Landwirtschaft. Der Entscheidung im Stadtrat war, wie schon zuvor im Ausschuss, eine hitzige Debatte vorausgegangen.

Zur Erinnerung: Die Höhe der Grundsteuer basiert auf zwei Werten. Der Grundsteuermessbetrag wird vom Finanzamt für jedes Grundstück bestimmt. Dieser wird mit einem in Prozent angegebenem Hebesatz, den jede Kommune selbst festlegt, multipliziert. Bisher lag der Hebesatz in Würzburg bei 475 Prozent. Der individuelle Grundsteuermessbetrag wurde also mal 4,75 gerechnet. Die Grundsteuer muss jeder Eigentümer zahlen. Über die Nebenkosten reichen Vermieter die Grundsteuer an ihre Mieter weiter.

Warum steigt der Grundsteuer-Hebesatz in Würzburg?

Wegen der bundesweiten Grundsteuerreform musste der Hebesatz jetzt neu beschlossen werden. Für die Kommunen ist die Grundsteuer eine wichtige Einnahmequelle. Sie sollen durch die Reform nicht mehr verdienen. "Wir wollen und müssen nach der Reform so viel Geld in der Kasse haben, wie vorher", fasste Stadtkämmerer, Robert Scheller, zusammen.

Dafür sei eine Anhebung des Hebesatzes auf 510 Prozent notwendig. Weil die Daten zur Reform aber noch nicht vollständig sind, schlug er einen Risikozuschlag von weiteren zehn Prozentpunkten vor. Als Gründe nannte Scheller fehlerhafte oder noch fehlende Messbeträge sowie möglicherweise erfolgreiche Einsprüche gegen zu hohe Steuerbescheide. Außerdem hätten Eigentümer, "die aufgrund der Reform unverhältnismäßig viel Grundsteuer zahlen müssen", die Möglichkeit, Erlassanträge zu stellen. Bis zu 500.000 Euro könnten im Haushalt der Stadt Würzburg dadurch fehlen.

Dennoch bestätigte der Stadtrat mit großer Mehrheit den niedrigeren Hebesatz von 510 Prozent, wie er im zuständigen Ausschuss bereits angenommen wurde. Das Hauptargument dafür war, dass das Risiko eher die Stadt als die Bürger tragen sollten.

 
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  • Herbert Stapff
    @Autor Sommer:
    Vielleicht sollten Sie nochmal die Berechnungsformel darstellen:
    Grundstücksfläche x 0,04 € x 1 = Steuermessbetrag 1
    Wohnfläche x 0,50 € x 0,7 = Steuermessbetrag 2
    Messbetrag 1 + Messbetrag 2 = Grundsteuermessbetrag in EUR x 510% : 100 = Grundsteuer in EUR.
    Nicht dargestellt sind hier Ausnahmen und Reduzierung durch Nutzflächen.
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  • Klaus Fiederling
    gerecht ist bei Grundsteuerreform meines erachtens nach gar nichts.
    Einer, der ein Haus hat ist immer der Dümmere.
    Diejenigen, die in Miete leben, zahlen ihre Miete und gut isses.
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  • Emilie Krenner
    Nein, die Grundsteuer betrifft auch Mieter. Sie wird über die Nebenkosten 1:1 durchgereicht.
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  • Ralf Eberhardt
    Die Grundsteuer war vorher schon ein Freifahrtschein für jede Gemeinde je nach Gusto Hebesätze festzusetzen. Dieses schwankten zwischen 80 und fast 1000 Prozent. Jetzt geht diese Freifahrt weiter. Kein Anlass, dem öffentlichem Steuerwesen an dieser Stelle zu vertrauen. Hier wird schlicht willkürlich festgelegt, WIEVIEL die Kommune einnehmen will.
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  • Detlef Kammermeier
    Wenn eine Anhebung des Hebesatzes von 475 auf 510 % einnahmeneutral für die Stadt ist und ich 22 % mehr bezahle, dann würde ich gerne wissen, wer dann in der Stadt weniger bezahlt.
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  • Klaus Fiederling
    ich weiß ja nicht, hat das evtl. mit der Multifunktionsarena zu tun?
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  • Hiltrud Erhard
    Das sorgt dafür, dass das Land und die alten Gehöfte "abkacken"!
    Die Grhöfte werden kräftig zur Kasse gebeten und die städtischen Grundstücke profitieren und Zahlen einfach weniger!

    Vom ursprünglichen Gedanken, dass es nicht teurer werden soll entfernt man sich! Die Gier auf Kosten älterer Menschen und auf Kosten der Gehöften schlägt zu!
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  • Ulrich Wilhelm Kretzer
    Hallo Frau Erhard,
    Sind in ihren Augen 710 qm in der Rhön ein "Gehöft";
    Im Vergleich zum Wert ein DG-Wohnung in Downtown Würzburg mit 120 qm Wohnfläche und Festungs-/Käppele- und Steinburgblick?
    In Bayern sind aber 710 qm Fläche mehr wert als 120 qm in bester Innenstadtlage, gerecht?
    Ist 1 qm der Fläche eines Grundstückes in der Rhön genauso viel wert wie bei einem Seegrundstück am Starnberger See?
    So ist es aber in Bayern, gerecht?
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  • Christian Weißenseel
    Sehr geehrte Frau Erhard,
    der Hebesatz für land- und forstwirtschaftliche Betriebe liegt weiter bei 340 % in Würzburg. Für Immobilien steigt er von 475 % auf 510 % ab nächstem Jahr.
    Die Grundsteuer kommt ausschließlich den Kommunen zu Gute.
    Mit freundlichen Grüßen
    Christian Weißenseel
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  • Detlef Kammermeier
    Ich kann das nicht nachvollziehen, ich habe ein EFH in Würzburg und zahle 22 % mehr.
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  • Christian Papay
    Ich verstehe das Wort „niedrig“ nicht, wenn der Hebesatz um 35 Punkte gesteigert wird.
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  • Christoph Sommer
    Hallo Christian Papay,
    im Artikel ist die Rede vom "niedrigeren" Hebesatz. Also niedriger als der von der Stadt vorgeschlagene Hebesatz von 520 Prozent, der 10 Punkte Risikopauschale beinhaltet hätte - nicht absolut niedrig.
    Mfg
    Christoph Sommer
    Redaktion
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  • Herbert Stapff
    Die Steigerung von 475 auf 510 Prozentpunkte beträgt lediglich 7,37%. Es wäre schön, wenn auch anderes nur so wenig teurer würde.
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  • Georg Ries
    Die Grundsteuerreform weckte natürlich Begehrlichkeiten in vielen Kommunen 💰💰💰! Oft werden die relevanten Grundlagen nicht genannt sondern nur die vermeintlich erforderlichen geänderten Hebesätze. Nachvollziehen könnte man die, wenn auch die zu Grunde liegenden Summen genannt würden. Aber die werden oft verschwiegen.... Die Bürger werden schon glauben, was ihnen erzählt wird ☹️
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