
Wie die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs- GmbH (WVV) am Dienstagvormittag erklärt hat, ist der Straßenbahnhersteller HeiterBlick in Leipzig insolvent. "Die Heiterblick GmbH hat mitgeteilt, dass das Amtsgericht Leipzig auf Antrag der Geschäftsführung ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angeordnet hat", heißt es in der Pressemitteilung der WVV. Laut Angaben von Heiterblick sieht das Amtsgericht gute Chancen für eine Sanierung des Straßenbahnbauers.
Seit Sommer 2023 werden im Leipziger Werk für die WVV-Tochter Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) 18 neue Straßenbahnen der Baureihe GT-F für rund 99 Millionen Euro gebaut. "Ob und welche Auswirkungen der Insolvenzantrag auf die weitere Produktion und Auslieferung der bestellten Straßenbahnen hat, ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar", teilt die WVV mit. Bislang ist erst eine der 18 neuen Bahnen ausgeliefert worden.
Am 7. April hat die HeiterBlick GmbH bekannt gegeben, einen Antrag auf Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens gestellt zu haben. Grund dafür sind laut Pressemitteilung des mittelständischen Unternehmens die aktuelle Situation aufgrund der Nachwirkungen der Corona-Krise sowie geringerer Rohstoffverfügbarkeiten und gestörter Lieferketten in Folge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Die frühzeitige Eröffnung des Insolvenzantrags in Eigenverwaltung soll eine Sanierung des Unternehmens ermöglichen.
2019 hatte die WSB die 18 neuen Straßenbahnen der Baureihe GT-F bei HeiterBlick in Auftrag gegeben. Die erste Straßenbahn war im vergangenen Dezember per Sattelschlepper nach Würzburg gekommen, der Zulassungsprozess für dieses Fahrzeug läuft. Die zweite Straßenbahn soll laut WVV Ende April geliefert werden. Weitere derzeit im Bau befindliche Fahrzeuge sollen in den kommenden Monaten folgen.
Wie sich die Insolvenz von Heiterblick auf diesen Zeitplan auswirkt, ist laut WVV "nach aktueller Sachlage noch nicht abschätzbar". Dies sei abhängig vom weiteren Verlauf des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Die bereits geleisteten Anzahlungen seien durch Anzahlungs- und Vertragserfüllungsbürgschaften gesichert.
"Die WSB ist mit HeiterBlick in engem Austausch, um weitere Schritte so effizient wie möglich zu gestalten und damit einen etwaigen Schaden so gering wie möglich zu halten. Oberstes Ziel wird zunächst sein, die Lieferung des zweiten Fahrzeuges sicherzustellen, um den Zulassungsprozess weiter vorantreiben zu können", heißt es abschließend in der WVV-Pressemitteilung.
Dass so eine Firma kaum kreditwürdig ist, wenn das Geschäftsumfeld mal schwierig wird, ist nicht verwunderlich.
Wer will kann alle Informationen bei www.handelsregister.de nachlesen
Einmal die Linie 6, die jetzt doch nicht kommt, oder? Und die Verlängerung in Grombühl, das ist einfach nur noch lächerlich.
Jetzt wird aber der Vogel abgeschossen. Es gibt so viele Firmen die Straßenbahnen bauen, aber da ist wahrscheinlich der billigste Anbieter genommen worden. Jetzt haben wir den Salat.
Hauptsache immer schön die Preise erhöhen.
https://www.so-geht-saechsisch.de/gruenden-unternehmen/sachsens-unternehmerin-des-jahres-2025/heiterblick-gmbh
ist nach allem was ich weiß bei öffentlichen Aufträgen in der Regel derjenige, der den Job bekommt (einzige reelle Ausnahmemöglichkeit: er hat sich dafür vorher mit einer einschlägigen Fehlleistung selber disqualifiziert). Es wurde mir von einem Mitarbeiter eines öffentlich-rechtlichen Betriebes glaubhaft versichert, dass dann auch das Argument (evtl. sogar weit) geringerer Folgekosten hinten runterfällt. Die Info ist schon "ein paar Jahre" alt, kann also sein, dass sie - so - nicht mehr stimmt, aber bei der Änderungs"geschwindigkeit", die bei uns in solchen Fällen angesagt ist, würde es mich wundern.
Ah ja, apropos Preiserhöhung/ "just for fun": wenn Sie wissen wollen, was "claim management" ist, recherchieren Sie das einfach mal. Habe mir erzählen lassen, die wirklich großen Betriebe unterhalten dafür (mindestens) eine eigene Abteilung.
Und schenken Sie Leuten, die meinen, die EU mache Politik für den Mittelstand, ein Lächeln.
Ärgerlich ist eine dadurch entstehende Verzögerung und im schlimmsten Fall eine neue Auftragsvergabe. Mit wahrscheinlichen Preissteigerungen.
Bei Bauverträgen wird seitens des Auftraggebers ab einer gewissen Auftragssumme eine Vertragserfüllungsbürgschaft gefordert, die Schäden durch Nichterfüllung abdecken kann.
Aber gut, wenn die Linie 6 nicht kommt, dann spielt das ja kaum eine Rolle. Für das Geld kann man viele Busse kaufen.
P.S.: die Linie 6 kommt. Finden Sie sich damit ab.
Wenn jetzt schon keine Ersatzfahrzeuge geliefert werden, womit soll dann die Linie 6 fahren?
Kann es sein, dass es wegen der Wasserstoffbahn, die dort entwickelt werden soll eine "Lenkung" in diese Richtung gab?
Somit sollte die Liquidität für das Unternehmen eigentlich gut planbar sein, da die Auftragslage vermutlich Jahre vorher bekannt ist.
Wie also kann ein solches Unternehmen den Schieflage kommen?
Das kann ja dann eigentlich nur an der schlechten Zahlungsmoral liegen, bzw. an der verzögerten Zahlung durch die Kommunen.
Hier kommt wieder das ganze Ausmaß des Bürokratiemonsters zum Vorschein: Bis die Rechnungsfreigabe und die Zahlung erfolgt, hat das Unternehmen, welches finanziell In Vorleistung gehen muss, längst Insolvenz angemeldet, auch wenn zwischenzeitlich ein paar Anzahlungen erfolgt sind.
Bürokratie ist und bleibt das größte Hindernis in unserem Land. Kein anderes Thema muss dringender angegangen werden.