
Weiße Karosserie, riesige Fenster und eine geknickte Schnauze mit verglaster Fahrerkabine: Sehr futuristisch sieht die nigelnagelneue Straßenbahn für Würzburg aus. Die WVV hat die neuen Bahnen der Reihe GT-F im Leipziger Werk der Firma HeiterBlick Straßenbahnen GmbH an diesem Mittwoch erstmals öffentlich vorgestellt. Das erste neue Fahrzeug soll laut Bernd Karl, Geschäftsführer der WVV-Tochter Würzburger Straßenbahn (WSB), zum Jahresende per Tieflader nach Würzburg gebracht werden.
Bis dahin wird die Bahn beim Hersteller in Leipzig noch "auf Herz und Nieren" geprüft, sagt HeiterBlick-Projektleiter Sebastian Louca in der Fertigungshalle. Zum Beispiel werde in den nächsten Wochen die Software aufgespielt und alle Leitungen werden geprüft.
Freistaat übernimmt 25 Prozent der 99 Millionen Euro Investition
Gebaut werden die 18 GT-F-Bahnen in den Werkhallen der HeiterBlick GmbH seit Sommer 2023. Geplant wird ihre Anschaffung bereits seit 2018, damals wurden 65 Millionen Euro für ihre Anschaffung veranschlagt. Laut Geschäftsführer Karl beläuft sich die Investition jetzt auf 99 Millionen Euro. 25 Prozent davon übernimmt der Freistaat. Zuletzt hat Würzburg vor 28 Jahren mit der GT-N-Reihe neue Straßenbahnen bekommen. Die neuen werden sukzessive alle bis Ende 2026 in Würzburg auf die Schiene kommen.
Beim Besuch des Werkgeländes der Leipziger Firma HeiterBlick konnte die Redaktion in die neuen Niederflurwagen einsteigen und schon mal Probe sitzen. Was die Würzburger Fahrgäste an neuen Komfort erwartet und welche technischen Details der GT-F-Bahnen besonders sind, wird in einem ausführlichen Folgebericht beschrieben.

Wann werden die neuen Strabas in Betrieb genommen?
Bis die Würzburger mit der neuen Straßenbahn fahren, wird es allerdings noch ein bisschen dauern: Denn die beiden neuen Fahrzeuge müssen zunächst umfangreich getestet und überprüft werden. Dazu werden sie voraussichtlich ab Januar zuerst nachts und dann tagsüber unterwegs sein, um Bremsen und An- oder Bergfahren auszuprobieren. Frühestens im Herbst 2025 können Fahrgäste einsteigen.
Wer schon vorher neugierig ist: Die WSB wird - vermutlich im Februar - dazu einladen, die Fahrzeuge an ihrem Abstellbetriebshof am Heuchelhof in der Delpstraße zu besichtigen.
Dort würden sie bald nicht mehr weiß und schön sein.
Und das ist eine belegbare Tatsache, liebe MP Redaktion, ich nutze sehr oft den ÖPNV unserer Hauptstadt!
Übrigens : Das Land Baden-Württemberg unterstützt solche Projekte derzeit mit 35 bis 40 Prozent.
Also auch eine Frage der politischen Prioritäten auf Landesebene.
Hans Sartoris
Ich freue mich auf die neue Bahnen. Der ÖPNV in Würzburg wird wieder ein bisschen attraktiver.
Vorallem hätte ich die Strabas nie in solch einem weiß gemacht. Da gibt es viel zu putzen!!
Aber klar, meckern geht immer.
Es ist schlicht Fakt, daß durch die alten Bahnen der Betrieb aufrecht erhalten werden konnte. Sonst wäre keine einzige (!) Straßenbahn mehr verkehrt.
Und daß nur ein Bauteil betroffen ist, ist bei einem Totalausfall wenig tröstlich.
Wenn man sich die Preissteigerungen bei anderem Projekten ansieht sind die 50% Aufschlag ja fast noch Peanuts. Auch wenn jetzt hier wieder welche unken daß das alles ja viel zu teuer ist ...
Als Vergleich: die 2. S-Bahn-Stammstrecke kosten wohl 250% der ursprünglich vorgesehenen Baukosten ...
Was fehlt ist eine ordentliche Finanzierung des ÖP(N)Vs wie das in anderen Ländern Europas üblich ist aus Haushaltsmitteln oder gezielten Nahverkehrsabgaben (Frankreich) und kein derartiges "Herumgeeiere" wie bei uns in Deutschland mit seiner "roten Laterne-Politik" ...
PS: Treibt Steuern endlich konsequent ein dann wäre das als "Abfallprodukt" "nebenbei" zu bezahlen. So tragen es wieder "die Kleinen".