Bereits bei den Haushaltsberatungen im vergangenen Jahr hat der Stadtrat den jährlichen Zuschuss für das Tierheim am Elferweg auf 90.000 Euro erhöht und eine weitere Steigerung für das Jahr 2023 in die Finanzplanung eingestellt. Festgezurrt wird die finanzielle Unterstützung jetzt durch einen neuen Vertrag der Stadt mit dem Tierheim, dem der Stadtrat in seiner Sitzung am 17. November zustimmen soll.
Im Hauptausschuss wurde das Thema kürzlich bereits besprochen, die Debatte endete mit einem einstimmigen Beschluss für den neuen Vertrag, der am 1. Januar 2023 in Kraft treten soll. Darin wird als städtischer Zuschuss für das Jahr 2023 eine Summe von 100.000 Euro festgelegt. In den Folgejahren soll das Tierheim seine tatsächlichen Kostenentwicklungen nachweisen und der Stadtrat jedes Jahr neu über die Höhe des Zuschusses entscheiden.
Tierheim übernimmt kommunale Aufgabe
Hintergrund ist die Unterbringung von Fundtieren im Tierheim, das damit eine kommunale Aufgabe übernimmt. Als Fundtiere gelten laut Vertrag "entlaufene, verirrte oder verloren gegangene Tiere", die einen Eigentümer haben. Wild lebende oder herrenlose Tiere zählen nicht dazu. Der bisherige Vertrag zwischen Stadt und Tierheim läuft Ende des Jahres aus.
Zuletzt hatte das Tierheim nach dem Vorbild anderer Städte einen Zuschuss in Höhe von einem Euro pro Einwohnerin und Einwohner, in Würzburg also rund 130.000 Euro pro Jahr, ins Gespräch gebracht. Der im Vertrag geregelte Zuschuss für 2023 entspricht ungefähr 80 Cent pro Einwohner. Maxim Iochim, Pressesprecher des Tierheims, berichtete im Frühjahr im Gespräch mit dieser Redaktion von monatlichen Kosten in Höhe von rund 40.000 Euro und einer nachlassenden Spendenbereitschaft.
"Sehr wertschätzender" Austausch zwischen Stadt und Tierheim
Aus der Beschlussvorlage für den Stadtrat geht hervor, dass das Tierheim auch mit einem Zuschuss in Höhe von insgesamt 100.000 Euro vom Landkreis Würzburg und seinen 52 Gemeinden kalkuliert, wo rund 36.000 Menschen mehr leben als in der Stadt. Im Juli hatte der Kreistag beschlossen, den bisherigen Zuschuss des Landkreises von 20.000 Euro auf 50.000 Euro zu erhöhen. Außerdem sollen alle Gemeinden einen eigenen Vertrag über die Aufnahme von Fundtieren mit dem Tierheim abschließen und einen Zuschuss in Höhe von 31 Cent pro Einwohner bezahlen.
Bei den Gesprächen über den neuen Vertrag habe sich die Stadt mit dem Tierheim "sehr wertschätzend ausgetauscht", betonte der zuständige Kommunalreferent Wolfgang Kleiner im Hauptausschuss: "Wir wollten wissen, wie sich die Zahlen rein wirtschaftlich zusammensetzen, das ist inzwischen geklärt." Atmosphärische Störungen, wie von Grünen-Stadträtin Silke Trost in der Sitzung angesprochen, habe es nie gegeben.
Kommunen zahlen pro Tier einen Tagesbetrag oder Monatspauschale
Die Frage nach der Anzahl der im Tierheim am Elferweg untergebrachten Fundtiere konnte Kleiner im Ausschuss noch nicht beantworten, diese Information will er im Stadtrat nachreichen. Zusätzlich zum jährlichen Betriebskostenzuschuss zahlen die Kommunen pro aufgenommenem Fundtier einen Tagesbetrag oder eine Monatspauschale für die Unterbringung.
Auch diese Beträge wurden angehoben. Sie bewegen sich zwischen zehn Euro pro Tag oder 260 Euro pro Monat für kleine Vögel und 25 Euro pro Tag und 690 Euro pro Monat für einen großen Hund. Der höchste Betrag wird für Hunde mit besonderem Betreuungsbedarf fällig: 40 Euro pro Tag oder 1100 Euro als Monatspauschale.