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Würzburg
Tierheim Würzburg ruft wegen Geldproblemen um Hilfe und braucht dringend Spenden
40.000 Euro kostet der Betrieb des Würzburger Tierheims monatlich. Wofür wird das Geld gebraucht und warum brauchen die Tierschützer mehr Spenden und Förderung?
Maxim Iochim, Tierpfleger und Pressesprecher des Tierheims Würzburg, mit zwei Hundewelpen.
Foto: Johannes Kiefer | Maxim Iochim, Tierpfleger und Pressesprecher des Tierheims Würzburg, mit zwei Hundewelpen.
Moritz Hanl
 |  aktualisiert: 10.02.2024 19:51 Uhr

Tag und Nacht sorgen sich ehrenamtliche Helfer des Tierschutzvereins und die Mitarbeiter im Würzburger Tierheims um ihre Schützlinge. Das Tierheim ist eine Anlaufstelle für Notfälle, wie beispielsweise gefundene Vierbeiner oder verletzte Wildtiere und beherbergt teilweise sehr lange dort abgegebene Tiere. Doch aktuell fehlt es dem Würzburger Tierheim an Geld, um diese Aufgaben zu erfüllen. 

Im Würzburger Tierhim gibt es aktuell auch Katzenbabys.
Foto: Johannes Kiefer | Im Würzburger Tierhim gibt es aktuell auch Katzenbabys.

"Wir brauchen mehr Spenden, die Bereitschaft ist durch Corona, die Urlaubszeit und den Krieg gegen die Ukraine zurück gegangen", sagt der gelernte Tierpfleger und Pressesprecher des Würzburger Tierheims Maxim Iochim. In der Pandemie konnte der Tierschutzverein keine Veranstaltungen organisieren. Diese waren sonst eine Möglichkeit um auf die Arbeit und Herausforderungen aufmerksam zu machen. 

40.000 Euro kostet der Betrieb des Würzburger Tierheims monatlich

"Als eingetragener Verein finanzieren wir uns größtenteils durch Spenden", sagt der Pressesprecher des Würzburger Tierheims. Für den Betrieb sind sowohl Finanzspenden als auch Sachspenden, wie Futter und Kratzbäume, essenziell. "Wir haben monatliche Ausgaben von etwa 40.000 Euro", sagt Iochim, "sie setzen sich aus Kosten für Personal, Futter und Tierarzt zusammen, also alles was in einem Tierheim so anfällt." Bisher könnten die Kosten gerade noch gedeckt werden.

Ein frisch operierter Hund im Würzburger Tierheim.
Foto: Johannes Kiefer | Ein frisch operierter Hund im Würzburger Tierheim.

Eine Privatperson kann das Tierheim durch Sach- und Finanzspenden unterstützen. Dauerhafte Einnahmen wie eine Tierpatenschaft oder Vereinsmitgliedschaft seien laut Iochim besonders wichtig für die Planung. "Damit können wir zum Beispiel Snob, Frodo, Janosch und Urmel die notwendige Versorgung gewährleisten", sagt der Pressesprecher. Die vier Welpen wurden illegal nach Deutschland gebracht. 

Stadt Würzburg soll das Tierheim besser unterstützen

Auch um solche Fälle kümmert sich das Tierheim. Zur Versorgung gehören Impfungen, eine Quarantäne von mehreren Wochen und im Fall von Snob auch Operationen. "Wie häufig bei illegalem Welpenhandel wurde er viel zu früh von seiner Mutter getrennt und bekam zu wenig Bewegung, was dann zu Knochenverformungen geführt hat", erklärt der gelernte Tierpfleger.

Bei aller Hoffnung, die Iochim in Privatpersonen setzt, richtet er eine klare Forderung an die Stadt Würzburg. "Momentan werden wir von der Stadt jährlich zirka 70 Cent pro Einwohnerin und Einwohner gefördert, was aber zu wenig ist", sagt der Pressesprecher, "wie der Deutsche Tierschutzverband fordern wir den Betrag auf einen Euro pro Einwohnerin und Einwohner aufzustocken".

"Soll der Bürgermeister die Tiere mit ins Rathaus nehmen?"
Tierheim-Sprecher Maxim Iochim

Die bisherigen Verhandlungen mit der Stadt Würzburg hätten nur kleine Erfolge bewirkt. So steigt die Unterstützung bis 2023 immerhin auf 80 Cent. Aber den 30 000 Euro teuren Neubau eines Vogelhauses habe die Stadt trotz Anfrage nicht unterstützt. Die Frage, warum die Stadt die Funktion des Tierheim ernster nehmen sollte, antwortet Iochim mit einer Gegenfrage: "Wo sollen die Tiere denn sonst hin? Soll der Bürgermeister die Tiere mit ins Rathaus nehmen?"

Trotz aller Herausforderungen schaut der Tierpfleger und Pressesprecher optimistisch in die Zukunft. Er freue sich, dass endlich wieder Veranstaltungen stattfinden können und ist dankbar für das Engagement und die Unterstützung vieler Mitglieder, Spendenden und Ehrenamtlichen.

 
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  • M. K.
    Wenn alle die hier über die Ausgaben des Staates schimpfen eine Dauerspende ans Tierheim machen, beteiligt sich der Staat über ihre Steuerersparnis bei der Einkommensteuer😊
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  • K. K.
    Erst muss mal das Theater fertig werden.
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  • H. M.
    wenn die Stadt pro Einwohner 1 Euro pro Jahr übrig hätte, wäre schon viel geholfen.
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  • A. B.
    Mmmhhh für Krieg sind Milliarden da und für die armen Tiere?!?….überall wird Geld verteilt ob’s kein Morgen geben würde….aber für unsere hilfsbedürftige Bürger oder Tiere mal wieder ned…..langsam sehr bedenklich!!!!
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  • T. D.
    Da könnte sich die Stadt auch einmal ein wenig großzügiger zeigen .
    Wenn man bedenkt wieviel Gel für das Theater , die Umbennung von Straßen
    oder teilweise unnötige Fahrradwege ausgegeben wird !
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  • U. A.
    Vielleicht hätte man Herrn Dessloch doch nicht vergraulen sollen?
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  • S. T.
    mal ehrlich.das Würzburger Tierheim ist eines der gut ausgestatteten im Vergleich zu vielen anderen die ich kenne. Und die Stadt ist fuer Fundtiere zustaendig nicht aber fuer Tiere die ueber Tierschutzorgas aus anderen Ländern hierhergebracht werden. da waeren im Artikel mal Zahlen interessant gewesen um zu sehen ob und wie viel die Stadt bezahlt und wofür genau.Und ob es tatsaechlich eine Unterfinanzierung gibt.
    Herr Jochim nimmt ja derzeit an vielen TV-Tiershows Teil, was ich gut finde, da kommt doch sicher auch was rein oder?
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  • R. D.
    Man kann halt nicht mehr ausgeben als man einnimmt. Fraglich ist ob das alles sein muss was man glaubt sich leisten zu müssen.
    Außerdem sollte man verstärkt diejenigen zur Kasse bitten, die diese Fülle an Tieren in den Tierheimen generieren.
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  • U. S.
    Warum müssen Tierheime immer um Geld betteln? Für alles ist ruckzuck Geld da nur Tierheime sind ständig am Existenzminimum und kämpfen ums überleben.

    Die willkürlich erhobene Hundesteuer könnte an die jeweiligen Tierheime gegeben werden. Da wäre sie angebracht!
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  • U. B.
    Naja, welcher gemeinnützige Verein sagt nicht von sich dass er mehr Geld braucht?
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