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Würzburg
Der Landkreis Würzburg plant den Neubau des Landratsamtes der Zukunft, aber im Kreistag gibt es Gegenwind
Wie geht es weiter mit wichtigen Bauprojekten im Landkreis Würzburg? Im Kreistag wurde über zwei Neubauten diskutiert. Kontrovers wird eine Erweiterung des Landratsamtes gesehen.
Ob sich der Erweiterungsbau für das Würzburger Landratsamt so durchsetzen wird, wie es die Steimle Architekten skizziert haben, soll sich im weiteren Planungsverfahren zeigen. Auch die Modelle der dritten Sieger haben noch eine Chance.
Foto: Thomas Obermeier | Ob sich der Erweiterungsbau für das Würzburger Landratsamt so durchsetzen wird, wie es die Steimle Architekten skizziert haben, soll sich im weiteren Planungsverfahren zeigen.
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:48 Uhr

Im Hof des Landratsamtes in der Würzburger Zeppelinstraße soll das Landratsamt der Zukunft entstehen: Ein Neubau mit Tiefgarage ist geplant, um das Platzproblem im bestehenden Blauen Bau zu lösen. Denn dort ist es mittlerweile zu eng geworden. Beschäftigte haben ihre Schreibtische in den Fluren, arbeiten in Containern oder in angemieteten Büros außerhalb des Amtes. Ziel ist es, möglichst vielen wieder einen adäquaten Arbeitsplatz im Mutterhaus zu bieten.

Die einzige Möglichkeit für einen Erweiterungsbau auf dem dicht bebauten Grundstück in der Zeppelinstraße ist der Personal-Parkplatz. Rund 220 zusätzliche Arbeitsplätze könnten hier entstehen. Und es gibt auch schon eine grobe Vorstellung, wie dieser Neubau aussehen soll. In einem Planungswettbewerb setzte sich das Modell von Steimle Architekten Stuttgart, das zusammen mit Koeber Landschaftsarchitektur entworfen wurde, durch.

ÖDP und FDP wollen die weiteren Planungen für das Landratsamt der Zukunft auf Eis legen

Ob diese Pläne auch realisiert werden, steht allerdings noch nicht fest. Zwar habe der erste Preisträger den Vorteil, dass die Meinung des Preisgerichts in das Vergabeverfahren zu 50 Prozent einfließt, aber auch die anderen beiden Preisträger sind durchaus noch im Rennen. Die drei Entwürfe werden jetzt weiter  optimiert, in Verhandlungsgesprächen Detailfragen geklärt, Honorarangebote eingeholt und am Ende dieser Generalplaner-Vergabe stehen dann auch Kosten für den Erweiterungsbau fest, die dem Kreistag zur Entscheidung präsentiert werden können. Darauf sollte sich der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung verständigen.

Auf dem bisherigen Personal-Parkplatz soll auf dem Grundstück des Landratsamtes in der Würzburger Zeppelinstraße ein Neubau entstehen. Bei einem Planungswettbewerb setzte sich das Modell der Steimle Architekten und der Landschaftsarchitektur Koeber aus Stuttgart durch.
Foto: Thomas Obermeier | Auf dem bisherigen Personal-Parkplatz soll auf dem Grundstück des Landratsamtes in der Würzburger Zeppelinstraße ein Neubau entstehen.

Doch es gab Gegenwind. "Wir halten den Zeitpunkt für diese Beauftragung für extrem ungünstig", sagte Kreisrat Matthias Henneberger (ÖDP). Die Baukonjunktur sei überhitzt, der Kreishaushalt mit dem Neu- und Umbau der Förderschulen, sowie der Ochsenfurter Main-Klinik extrem belastet. Dazu befürchtet Henneberger auch, dass durch Kriseneffekte wie dem Krieg in der Ukraine und der Corona-Pandemie die Umlagekraft dramatisch sinken werden.

Für den Neubau der Förderschule in Gaukönigshofen wird jetzt das beste Angebot ausgewählt

Wolfang Kuhl (FDP) sprach sich dafür aus, das Verfahren bis zum Ende des Ukraine-Kriegs auszusetzen. Denn, "wir wissen nicht, wie diese Wirtschaftskrise ausgeht, was die Gemeinden noch an Kreisumlage leisten können", argumentierte er.

Landrat Thomas Eberth entgegnete: "Wir bauen noch nicht. Wir schauen, ob wir Baurecht schaffen können." Das große Ganze werde dann wieder im Kreistag entschieden, so Eberth. Und so wird es auch sein. Bei fünf Gegenstimmen (zwei ÖDP, zwei FDP, eine AfD) stimmten die Kreisrätinnen und Kreisräte dafür, die nächsten Planungsschritte zu gehen.

Ähnlich sieht das weitere Verfahren nun auch für den Neubau der Rupert-Egenberger-Schule für den südlichen Landkreis in Gaukönigshofen aus. Allerdings gab es hierfür keinen Planungswettbewerb, um Zeit zu sparen. Aus sieben Bewerbungen soll ein Gremium jetzt drei davon auswählen. Mit ihnen werden Vergabegespräche geführt, um dem Kreistag schließlich ein Angebot, das die bestmögliche Leistung erwarten lässt, zu empfehlen. Dieser Beschluss fiel einstimmig.

 
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  • rasputin32
    Das Staatsarchiv wird aus der Universitätsstadt Würzburg aufs Land nach Kitzingen umgelagert.

    Wieso geht das Landratsamt nicht auch aufs Land ?
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Wie wär's mit mehr Homeoffice? Dann bräuchte man den teuren Protzbau nicht!
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  • Oldtimer51
    protzig und unverhalsmäßig muß nicht sein , einfach und günstig normales Gebäude ohne Marmor mit Ziegeldach , Beamte wollen immer das teuerste , Landratsamt und Gerichtsgebäute können auch wie normale Häuser aussehen normale Arbeiter schaffen fur unseren Luxsus und Behörden schmeißen das GELD raus, jeder Politiger will sich ein Denkmal setzen er muß es nicht Zahlen
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  • klafie
    protzig und unverhältnismäßig dieser geplante neubau. einzig positive dabei, dass über 200 neue arbeitsplätze entstehen. frage aber: wieviel soll das ding denn kosten und hat die stadt überhaupt noch s viel geld? wie heißts in einem lied: "wer soll das bezahlen, wer hat soviel geld...."
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  • chris.buchholz@gmx.de
    Über die Optik lässt sich streiten. Ein Zweckbau wäre wohl sicherlich ausreichend. Aber noch ein Paar Anmerkungen: Ob die Stadt noch soviel Geld hat ist hier irrelevant. Das ist ein Bauvorhaben des Landkreises und hat mit der Stadt nichts zu tun. Und es entstehen nicht 200 neue Arbeitsplätze, sondern das Gebäude bietet Platz für 200 Arbeitsplätze. Diese dienen nur der Zusammenführung von dezentralen Standorten in der Zeppelinstraße. Somit nicht neu, sondern nur umverlagert.
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  • am-Mee
    Warum investiert der Landkreis Würzburg in einen Neubau in der Stadt Würzburg?

    Wieso wird nicht im Landkreis Würzburg der Neubau errichtet, so dass man auch das Kommunalunternehmen und weitere ausgelagerte Bereiche integrieren kann?

    In Giebelstadt gibt es viele Leerstandsgebäude der ehemaligen US Liegenschaft, in anderen großen Landkreisgemeinden gibt es auch Leerstände oder Grundstücke die dafür in Frage kommen.

    Das wichtigste sollte doch sein, alle Funktionen des Landratsamtes, wo möglich, an einen Standort zusammen zu führen, damit die öffentliche Verwaltung effizient arbeiten kann.
    Und dieser Standort sollte gut erreichbar erreichbar sein, egal ob per ÖPNV (Bus, Bahn, …) oder im Individualverkehr (Auto, Fahrrad, …)!
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  • Arcus
    Die Planungsentwürfe der Architekten finde ich ja allesamt gar nicht so schlecht. Aber wollen wir ernsthaft in Bausteine und Beton investieren. Und dann auch noch mit Tiefgarage. Müssten wir nicht eher über digitale Lösungen nachdenken? Warum denn die Geschäfte nicht online abwickeln. In der Coronapandemie haben wir alle über webex, zoom &Co abgewickelt. Dafür brauchen wir keine teueren Neubauten. Wir brauchen flixible Büros im Bestand, weil ein Großteil der Arbeiten im homeoffice erledigt werden kann.
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