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Würzburg
Wie das neue Landratsamt der Zukunft in Würzburg einmal aussehen soll
Tiefe Einblicke in ein Amtsgebäude: Das kann spannend werden und wird vielleicht der Hingucker in der Würzburger Zeppelinstraße, wo das Landratsamt mehr Platz braucht.
Ein Preisgericht hat sich mit 14 Modellen für einen Anbau ans Würzburger Landratsamt beschäftigt und einen Sieger ermittelt: Thomas Steimle und Joachim Köber aus Stuttgart.
Foto: Thomas Obermeier | Ein Preisgericht hat sich mit 14 Modellen für einen Anbau ans Würzburger Landratsamt beschäftigt und einen Sieger ermittelt: Thomas Steimle und Joachim Köber aus Stuttgart.
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 11.02.2024 16:07 Uhr

Container im Hof, Verwaltungsangestellte arbeiten in den Fluren und im Stadtgebiet sind weitere Räume angemietet: Das Landratsamt in der Würzburger Zeppelinstraße, vielen auch als der Blaue Bau bekannt, ist für die rund 600 Beschäftigten längst viel zu klein geworden. Die einzig noch freie Fläche auf dem Grundstück in der Zeppelinstraße ist der Parkplatz für das Personal. Hier soll eine Tiefgarage gebaut werden und darüber das "Landratsamt der Zukunft" entstehen.

Wie dieser Neubau einmal aussehen soll, das hat jetzt ein Preisgericht entschieden. 14 Modelle und Skizzen verschiedener Architekturbüros und Landschaftsplaner lagen vor, überzeugt hat schließich der Vorschlag der Steimle Architekten und Koeber Landschaftsarchitektur aus Stuttgart.

Das Würzburger Landratsamt soll ein offenes Gebäude mit tiefen Einblicken werden

Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Gebäude offen ist. "Es bietet nicht nur tiefe Einblicke, sondern teilweise sogar Durchblicke", beschreiben die Architekten den Neubau. Es soll ein "warmes, einladendes und nachhaltiges Haus" werden, mit hellen Betonelementen, die den Baukörper gliedern. Auf eine Fassadengestaltung wurde bewusst verzichtet, um dem Gebäude ein Gesicht nach allen vier Seiten zu verleihen, heißt es in der Erläuterung zum Modellentwurf.

Und was ist nun das Landratsamt der Zukunft genau? Ein Blick in den geplanten Innenraum macht deutlich, was hiermit gemeint ist. Denn er ist konzipiert, dass er größtmögliche Flexibilität für alle aktuellen und zukünftigen Büroformen ermöglicht und sich flexibel als Gruppen-,Team-, Einzel- und Doppelbüronutzung gestalten lässt. Es gibt also nicht mehr die starren, typischen Amtszimmer mit geschlossener Tür, sondern die Arbeitsmöglichkeiten sind an die Bedürfnisse anpassbar. Dazu kommt im Erdgeschoß ein lichtdurchfluteter Bereich. Hier ist der Bürgerservice geplant.

Was sind nun die nächsten Schritte in der Planung?

Im ersten Stock befinden sich ein Schulungsbereich und Platz für Arbeitsgruppen, den es auch in den oberen Geschossen gibt. Die modernen Teeküchen an den Giebelseiten sollen eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Alle Bereiche sind barrierefrei erschlossen.

Landrat Thomas Eberth ist zufrieden mit der Entscheidung des Preisgerichts: "Wir haben nun einen tollen Entwurf vorliegen, der städtebaulich interessant ist, aber auch die Lebenswirklichkeit unserer Kunden widerspiegelt." Als nächstes wird jetzt der Kreistag informiert.

Das Landratsamt der Zukunft soll auf dem momentanen Personal-Parkplatz in der Würzburger Zeppelinstraße entstehen. Die Beschäftigten bekommen Parkplätze in einer Tiefgarage unter dem Neubau.
Foto: Thomas Obermeier | Das Landratsamt der Zukunft soll auf dem momentanen Personal-Parkplatz in der Würzburger Zeppelinstraße entstehen. Die Beschäftigten bekommen Parkplätze in einer Tiefgarage unter dem Neubau.

Denn über Eines wurde bislang noch nicht gesprochen: die Kosten. Diese spielten bei der Entscheidung für das Siegermodell auch noch gar keine Rolle. Deswegen ist auch gar nicht klar, ob das Landratsamt der Zukunft am Ende eins zu eins so aussehen wird wie das Siegermodell und alle Ideen der Architekten so umgesetzt werden. Bis Mitte Mai 2022 sind die Verhandlungen angesetzt und soll auch feststehen, was sich der Landkreis Würzburg sein Landratsamt der Zukunft kosten lassen will.

 
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Kommentare
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  • renitenti
    Zu viel Fensterfläche, klimamäßig und kostenmäßig bedenklich. Bei der Arbeit fühlt man sich beobachtet von außen. Das sind Architektenfantasien wie bei Kindern, die Lego_Häuser bauen, wo man von vorne nach hinten durchschauen kann. Konzentriertes und kompetentes Arbeiten geht da nicht. Wenn der Staat baut ist alles überteuert. Schon wegen der europaweiten Ausschreibungen etc. Kenne einen Landkreis, dem hat die örtliche Sparkasse das Jobcenter hingebaut mit Hilfe der damals unter Auftragsmangel leidenden örtlichen Handwerker (natürlich Sparkassenkunden). Dann ein paar Jahre Vermietung, dann hat es der Landkreis gekauft, eine Win-Win-Situation.
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  • Littlejoe
    Container langen, kann bei Bedarf erweitert oder abgebaut werden. Bauen können Stadt und Land sowieso nicht. Immer zu teuer und hinterher meistens an den Anforderungen vorbei.
    Die Kosten pro Container sind transparent und je nach Ausstattung fix. Wichtig ist die Leistung einer Behörde und nicht ihr Prachtbau.
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  • sepele
    Wirklich ein klasse Entwurf, Glückwunsch!

    Schön, wenn damit auch moderne Arbeitsformen und räumliche Flexibilität einziehen. Das wünschte ich mir auch in meinem Amt, da blickt man fast neidisch ans LRA 👍.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Im Sommer nicht zu kühlen und im Winter nur zu heizen wenn es keinen Winter mehr gibt.
    Keine Solarzellen auf dem Dach. Einfach nur blöd.
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  • clubfan2@gmx.de
    das hat dann im Sommer bestimmt Sauna Feeling im Gebäude
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  • Arcus
    Warum wird mit viel Geld ein LRA gebaut. Durch die Digitalisierung sollte doch das LRA zu den Menschen kommen.
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  • sepele
    Toller Spruch, aber was steckt dahinter? Wo arbeiten die behördenmitarbeiter zukünftig - alle weiterhin von zuhause vom Küchentisch aus?
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Gefällt mir auf Anhieb ganz gut

    aber was ich vermisse, sind Aussagen zu den "energetischen Eigenschaften" w.z.B. Heizung und Klimatisierung. Neubauten mit suboptimalen Werten, evtl. gar ohne Nutzung erneuerbarer Energien gehören mMn verboten, insbesondere wenn eine Behörde o.ä. Bauherr ist. Immer nur von den Bürger/innen Maßnahmen/ Disziplin zu fordern und sich selber "Extrawürste zu braten", geht da gar nicht (übrigens auch auf die Parkplätze/ Tiefgarage bezogen!).
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  • mail@marc-stuermer.de
    Mal ehrlich: wer mag während der Arbeit schon ständig von außen so angeklotzt werden können? Jede Wette: sollte dieser Entwurf so gebaut werden, dann sinkt die Produktivität ins Bodenlose!
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  • kontakt@hotel-brehm.de
    Bei den großen Fensterflächen braucht es sicherlich Beschattungsmöglichkeiten. Somit werden die Fenster einfach "dicht" gemacht, bei einfallenden Sonnenschein bestimmt sogar ein muss.
    Ob das optisch ein schönes Bild ergibt, wenn jede Fensterfläche nur teilweise oder ganz verschlossen wird?
    Die eingesparten Kosten für Innenwänden und Mauerfassade, wird wahrscheinlich für Klimatisierungstechnik und Betrieb um ein Mehrfaches ausgegeben. Dazu kommt, eine Wand kann nach Jahren einfach gestrichen werden, Fensterflächen können nach mehreren Jahren/Jahrzehnten innen anlaufen und brauchen eine regelmäßige Reinigung. Ob ein solches Gebäude allerdings so alt wird wie der jetzige Bau?
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  • kej0018@aol.com
    Der Entwurf ist phantasielos und klotzig, ob das wohl zum LRA passt?

    Und natürlich haben es die Beschäftigten dort besser als der Plebs, der sich mühsam einen Parkplatz suchen muß und ihn dann bezahlen darf...
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  • Ironic
    Kein Wunder, dass sich der Kreis mehr Geld von den Gemeinden holt.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    "Tiefe Einblicke" können für schlafende Beamte und Beamtinnen gefährlich werden! 🤣
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  • sepele
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • sepele
    Ein plattes Beamtenwitzchen im Jahr 2022. geht scheinbar immernoch.
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