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Würzburg
Der Kämmerer prophezeit: 10,9 Millionen Euro neue Schulden für die Stadt Würzburg
Die Stadt muss in den kommenden zwei Jahren ihre Rücklagen aufbrauchen, um ihre Investitionen schultern zu können. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
In einer Pressekonferenz am Donnerstag stellte der Würzburger Stadtkämmerer Robert Scheller die Haushaltsplanaufstellung 2024 vor.
Foto: Silvia Gralla | In einer Pressekonferenz am Donnerstag stellte der Würzburger Stadtkämmerer Robert Scheller die Haushaltsplanaufstellung 2024 vor.
Autorenköpfe Volos       -  Julia Rüther
Julia Rüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:50 Uhr

In der Pressekonferenz über die Haushaltsplanaufstellung 2024 am Donnerstag verkündete der Stadtkämmerer Robert Scheller eine wesentliche Botschaft: Die Stadt Würzburg wird im kommenden Jahr nicht genügend Geld erwirtschaften, um ihre Investitionen in gesunder Art und Weise schultern zu können.

Das heißt, sie muss an ihre Rücklagen gehen und mehr Schulden machen. "Wir müssen unsere Rücklagen in den nächsten zwei Jahren aufbrauchen müssen, um unsere Investitionen auch schultern zu können", erklärte Scheller. In den kommenden beiden Jahren geht er von einer Neuverschuldung von insgesamt 10,9 Millionen Euro aus, davon 9,2 Millionen Euro im kommenden Jahr. Grund dafür seien unter anderem einige "wesentliche Ausgabepositionen".

Dazu zählen ein gesteigerter Betriebskostenzuschuss für das Mainfrankentheater von circa 2,1 Millionen Euro, eine Steigerung der Bezirksumlage um 4,7 Millionen Euro sowie eine zusätzliche Belastung von einer Million Euro durch die Taktverdichtung der Straßenbahnen. Hinzu komme die Finanzierung des Sonderprojekts "Lengfeld-Nord", das ein neues Baugebiet erschließen soll.

Mit 19,1 Millionen Euro sind jedoch die Personalausgaben am meisten gestiegen. Grund dafür seien die Tariferhöhungen der etwa 2000 Tarifbeschäftigten, für die circa 12,6 Millionen Euro aufgewendet werden müssen. Knapp 5,9 Millionen Euro werden für die Tariferhöhungen für Beamtinnen und Beamte im kommenden Jahr einkalkuliert. Eine Million Euro seien für die etwa 50 neu geplanten Stellen in der Verwaltung, die im Laufe des kommenden Jahres besetzt werden sollen, einkalkuliert.

Für nächstes Jahr sind hohe Bauinvestitionen geplant

Dennoch konnte Scheller auch einige gute Nachrichten vermelden: "Es ist erfreulich, dass wir von den hohen Energiekosten, die auch den Haushalt 2023 geprägt haben, wieder wegkommen, da sich die Märkte beruhigt haben." Außerdem seien weiterhin hohe Bauinvestitionen zum Beispiel für das Hubland oder das Sonderprojekt "Lengfeld-Nord" möglich. Während es 2023 rund 43,7 Millionen Euro waren, werden es im kommenden Jahr circa 51,7 Millionen Euro werden.

"Jetzt sind wir mal gespannt, was die Stadträtinnen und Stadträte noch für eigene Schwerpunkte in den unterschiedlichsten Bereichen setzen wollen", sagte Scheller und beendete damit die Konferenz. Am 23. und 24. November kommt der Stadtrat zu einer zweitägigen Haushaltsberatung für das kommende Jahr zusammen.

 
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  • Ralf Eberhardt
    Bei einem Privatmann und einer Privatfrau würde man schlicht formulieren, dass er/sie über seine/ihre Verhältnisse lebt. Bezogen auf die jeweiligen Ebenen - Staat, Länder, Gemeinden - stoßen wir offensichtlich an unsere Grenzen, denn auf Dauer ist diese Verschuldung nicht zu finanzieren......
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  • Felix Habermann
    @Reinhard Opel ! ! !
    Wie kommen Sie darauf daß bei Erbschaften
    keine Abzüge anfallen.
    Habe als Neffe von meinem Onkel ein
    kleines über 70 Jahr altes Haus und
    ein paar tausend Euro geerbt.
    Da ich nur 20.000 Euro Freibetrag
    hatte fielen dann fast
    40.000.-- Euro Erbschaftssteuer an.
    Soviel hierzu.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Reinhard Opel
    im näheren Bekanntenkreis wurden vererbte Bauplätze verkauft, 1x für 100.000 und 1x für 300.000 Eu. ich habe bei beiden nachgefragt wie hoch die Belastung durch Steuer oder Sozialabgaben war, beides mal die selbe Antwort: 0,00. die Erben hatten die Grundstücke leistungslos vererbt bekommen.
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  • Felix Habermann
    Es kommt auf den Verwandschaftsgrad an.
    Verwandschaft wie z.B. Kinder haben ja
    500.000.-- € erbschaftssteuer frei.
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  • Gerhard Lenz
    Die Mainpost betont immer wieder, dass sie mir als Abonnent bei der richtigen Einordnung komplizierter Vorgänge helfen will. Dann sollte sie hier aber ganz schnell nachbessern und Eckdaten liefern. Hat der Stadtkämmerer wirklich nur über den Griff in Haushaltsrücklagen und die unvermeidliche Neuverschuldung gesprochen? Darf er sich nicht auch über beträchtliche Steuereinnahmen freuen? Wie hoch ist das Haushaltsvolumen insgesamt? Ohne diesen Bezugsrahmen bin ich beim besten Willen nicht in der Lage, meine eigenen, ganz persönlichen Fehlschlüsse zu ziehen.
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  • Gaby Segert
    Theater ist Ihrer Meinung nach ein "sinnloses Ding"? Besuchen oder besuchten Sie das Theater jemals? Würzburg als Universitätstadt braucht ein Theater! Zum Glück kenne ich sehr viele Menschen, die der gleichen Meinung sind.
    Und auch die Taktverdichtung finde ich gut. Ich wünschte, die Busverbindung von dem Stadtteil, in dem ich wohne und dem, in dem ich arbeite, würde auch ausgebaut, damit ich das Auto häufiger stehen lassen könnte.
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  • katharina pfennig-Hauke
    Das mit dem Theater ist so eine Sache. Die hohen Baukosten durch die durchschnittlichen Besucher die nächsten 20 Jahre ergibt bestimmt pro Sitzplatz 20 Euro Subvention. Diese enormen Kosten hätte man auch in den sozialen Wohnungsbau stecken können. Da hätten die Bürger was davon die an keiner Kultur teilnehmen können aufgrund ihres geringen Einkommens.
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  • Reinhard Opel
    hallo Frau Segert, es ist nicht nur das Theater für über 100 Millionen, sondern dann kommen auch noch die Festung und die neue Autobahnbrücke Marktbreit mit jeweils 300 Millionen dazu. dann sind es schon über 700 Millionen. Ja ja, ich weis, dafür sind andere Finanztöpfe zuständig. Aber woher kommt denn das Geld ?? in erster Linie aus Steuermitteln der abhängig Beschäftigten. als abhängig Beschäftigter habe ich mit den Sozialabgaben über 40% Lohnabzug. bei Aktiendividenten und anderen Kapitalerträgen gibt es einen Deckel bei 25 % und bei Erbschaften fallen überhaupt keine Abzüge an. unsere Regierung müßte erst einmal ein sozial Gerechtes Steuersystem einführen, das ALLE Einkommensarten gleich besteuert.
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  • Eugen Endres
    1/2Die Taktverdichtung ist einen gute Sache, und ja eine Stadt wie Würzburg braucht ein Theater. Man muss sich aber auch Fragen, ob im Fall des MainfrankenTheaters die Kosten wirklich noch in einer zur Bevölkerung vertretbaren Grössenordnung sind. Eine Steigerung beim Betriebskostenzuschuss um weiter 2,1 Mio bedeutet, das die Stadt im nächsten Jahr gut 13 Mio alleine für den Betrieb des Theaters ausgibt. Dazu noch Tilgungszuschüsse und Baukosten!
    Pro Kopf, vom Baby bis zum betlägrigen Greis, also gut 100 Euro im nächsten Jahr. In Zukunft wird der Freistaat diesen Betrag noch verdoppeln. Nein! Die Stadt spart bei der Umstellung zum Staatstheater nichts, die hat sich nämlich verpflichtet ihre Zuschüsse in gleicher Höhe fortzusetzen. Dann also gut 200€ Zuschuss pro Jahr und Einwohner! Die Würzburger werden sich fragen müssen, ob das in dieser Grössenordnung gerechtfertigt ist? Man sollte mal versuchen ob die Theaterliebhaber bereit sind einen grössren Anteil an den Kosten zu tragen!
    ->
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  • Eugen Endres
    2/2 Inkl. Baukosten wird adann wohl jedes einzelne Ticket mit wohl gut 130€ bezuschusst. Ja, jeder Theaterbesucher kostet dem Steuerzahler dann gut 130€, und das bei Eintrittspreisen, die weit unter den Preisen anderer, privat organisierter Kulturveranstaltungen und Konzerte liegen.

    hier mal ein alter Beitrag zum Thema vom Theater selbst.
    https://www.mainfrankentheater.de/blog/mainfranken-theater-auf-dem-weg-zum-staatstheater/
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  • Roland Rösch
    Ob ein Theater gebraucht wird weil Uni da is würde ein Bürgerentscheid verneinen.
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  • Dominik Temming
    Dass sie Geld für sinnlose Dinge (zB Theater, Taktverdichtung) ausgeben ist schon schlimm genug. Aber dass sie Geld für sinnlose Dinge ausgeben, dass sie nicht mal haben, ist die Krönung. Denkt dran Leute, die Suppe müssen wir alle auslöffeln, nicht sie!
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