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Würzburg
Demo zu drei Jahre Krieg in der Ukraine: "Nur wir haben das Recht, über unsere eigene Zukunft zu bestimmen"
Rund 500 Menschen sind in Würzburg am dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine auf die Straße gegangen. Sie fordern: Keine Friedensverhandlungen ohne Europa und die Ukraine.
Mit einer Demonstration wollte die 'Würzburg – Ukrainische Initiative' auf den anhaltenden Krieg und die ungebrochene Widerstandskraft der ukrainischen Bevölkerung aufmerksam machen.
Foto: Silvia Gralla | Mit einer Demonstration wollte die "Würzburg – Ukrainische Initiative" auf den anhaltenden Krieg und die ungebrochene Widerstandskraft der ukrainischen Bevölkerung aufmerksam machen.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 01.03.2025 02:49 Uhr

Keine Friedensverhandlungen ohne Europa und die Ukraine: Das war die zentrale Forderung bei einer Demonstration von rund 500 Menschen am dritten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine am Montag in Würzburg. Ein Gedenkmarsch mit großen ukrainischen Flaggen startete am späten Nachmittag am Hauptbahnhof und führte einmal rund um die Innenstadt zum Marktplatz. Auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt nahm daran teil und sprach anschließend bei der Abschlusskundgebung.

Seit mehr als 1100 Tagen verteidigt sich die Ukraine gegen den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands, zehntausende Soldaten und Zivilisten sind getötet worden. An einige von ihnen erinnerte eine Fotowand neben der kleinen Rednerbühne am Oberen Markt, auch mit Kerzen wurde der Opfer gedacht. "Tatsächlich dauert dieser Krieg aber bereits seit elf Jahren an, seit der Besetzung der Krim und eines Teils des Donbass", sagten Dasha Hladun und Wladimir Kleydmann als Sprecherin und Sprecher der Würzburg-Ukrainischen Initiative, die die Demo mit Gedenkmarsch organisiert hatte.

Fotoserie
Der Gedenkmarsch startete am Hauptbahnhof und führte einmal rund um die Innenstadt zum Marktplatz.
Foto: Silvia Gralla | Der Gedenkmarsch startete am Hauptbahnhof und führte einmal rund um die Innenstadt zum Marktplatz.

Dank an die Menschen in Würzburg für ihre Unterstützung

Nach Zählungen der Polizei waren es rund 500 Menschen, die meisten von ihnen Frauen, Kinder und Jugendliche, die dem Aufruf folgten und zunächst am Platz vor dem Hauptbahnhof gemeinsam die ukrainische Nationalhymne sangen. Mit lautstarken Sprechchören wie "Stoppt Russland. Stoppt Putin. Stoppt Terror" ging es danach Richtung Innenstadt. Dabei bedankten sich die in Würzburg lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer auch immer wieder bei der Stadt und ihren Menschen für die Hilfe und Unterstützung in den vergangenen drei Jahren.

Die Soldatinnen und Soldaten der Ukraine kämpfen seit dem 24. Februar 2022 "für Frieden, Gerechtigkeit, Demokratie und unsere Zukunft", betonten Hladun und Kleydmann bei der Abschlusskundgebung vor dem Falkenhaus: "Sie kämpfen aber nicht nur für die Ukraine, sondern auch für die Sicherheit Europas." Dafür brauche das Land weiterhin die Unterstützung der ganzen Welt. Die jüngsten Gespräche der USA mit Russland ohne Beteiligung der Ukraine und ihrer europäischen Partner seien inakzeptabel: "Nur wir haben das Recht, über unsere eigene Zukunft zu bestimmen, nicht Diktatoren oder andere Staaten. Das verstößt gegen das Völkerrecht und die Prinzipien der Solidarität."

Abschlusskundgebung vor dem Falkenhaus. Im Bild: Dasha Hladun und Christian Schuchardt.
Foto: Silvia Gralla | Abschlusskundgebung vor dem Falkenhaus. Im Bild: Dasha Hladun und Christian Schuchardt.

Schuchardt ruft zu mehr Geschlossenheit in Europa auf

Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der sich dem Gedenkmarsch auf der Juliuspromenade angeschlossen hatte, sprach in seiner Rede von einem Tag des Gedenkens, aber auch des Widerstands gegen den "völkerrechtswidrigen Angriff der russischen Armee im Auftrag von Waldimir Putin". Schuchardt hat die Ukraine und in den vergangenen drei Jahren mehrfach besucht und zog Parallelen zur Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945: Genauso wie vor 80 Jahren die Würzburger Innenstadt "sehen im Süden und Osten der Ukraine die Städte aus", so Schuchardt.

Gegen den Angriff eines nicht-demokratischen Staates auf sein Nachbarland müsse Europa weiterhin solidarisch zusammenstehen und wieder mehr Geschlossenheit und Einigkeit entwickeln. "Wer es Putin gestattet, in der Ukraine die Grenzen zu verschieben, dem muss bewusst sein, dass die nächsten Länder Finnland, Estland, Litauen, Lettland oder auch Polen heißen", betonte der OB. Die kommende Bundesregierung forderte der CDU-Politiker auf, in den nächsten Monaten weiter militärische und finanzielle Hilfe zu leisten: "Denn die Menschen in der Ukraine kämpfen auch für unsere Freiheit hier in Deutschland und in Europa."

 
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  • Barbara Fersch
    .....ob die Ukraine alleine das Recht hat über seine Zukunft zu entscheiden??? Ohne Hilfe von anderen Ländern, wäre dieser Krieg wohl verloren.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Warum stellen Sie denn das Recht der Ukraine in Frage, ein souveräner und unabhängiger Staat zu sein
    (seit 24.August 1991) ?
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  • Christoph Bauer
    Könnten Sie bitte angeben, wo im Dokument S/RES/2774 (2025), auf das Sie sich offenbar beziehen, steht, dass "Russland nicht als Aggressor bezeichnet werden darf"? Vielen Dank!
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  • Roland Rösch
    Gestern ntv Nachrichten .
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  • Norbert Meyer
    Bitte geben Sie eine Quelle an.
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  • Dietmar Eberth
    In der Resolution wird nur ein rasches Ende des Krieges angemahnt. Wo haben sie in der Resolution gelesen, das man zu Russland nicht mehr Aggressor sagen darf? Und welche Anwälte wollen gegen Benennung Russlands als Aggressor zur Anzeige bringen?

    "Resolutionen des Sicherheitsrats sind völkerrechtlich bindend, doch nicht alle Länder halten sich immer daran. In der Praxis habe die gestrige Entscheidung daher "keine große Bedeutung", bilanziert UN-Experte Richard Gowan von der Denkfabrik Crisis Group im Gespräch mit ZDFheute. "Hier ging es um politisches Theater."
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/un-resolution-trump-ukraine-krieg-russland-100.html

    Der gleiche Papiertiger wie
    "Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen den israelischen Premier Netanjahu, Ex-Verteidigungsminister Gallant und den Hamas-Anführer Deif erlassen. Es geht unter anderem um mutmaßliche Kriegsverbrechen."
    https://www.tagesschau.de/ausland/asien/haftbefehl-netanjahu-100.html
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  • Gaby Sillmann
    Der Kommentar wurde doppelt abgegeben.
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  • Gaby Sillmann
    Das größte Gremium der Vereinten Nationen verhinderte aber die kremlfreundliche Resolution: Mehrere Änderungsanträge von EU-Staaten, der Ukraine sowie Großbritanniens bekamen die notwendige Mehrheit der 193 UN-Mitglieder, sodass der US-Text in der Folge Russland klar als Aggressor benannte und an entscheidenden Stellen im ukrainischen Sinne umgedeutet wurde. @Herr Meyer: Welche Nachrichten haben Sie verfolgt? RT?
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  • Norbert Meyer
    Lesen Sie doch einfach mal hier :
    UN-Sicherheitsrat stimmt für russlandfreundliche Ukraineresolution
    Die USA haben eine Ukraineresolution in den UN-Sicherheitsrat eingebracht, die Russland nicht als Aggressor benennt. Der Text erhielt die erforderliche Mehrheit.
    -- Quelle:
    https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-02/un-sicherheitsrat-stimmt-fuer-russlandfreundliche-ukraine-resolution
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  • Christoph Bauer
    Die Resolution 2774 macht überhaupt keine Aussage dazu, wer im Russland-Ukraine-Krieg der Angreifer/Aggressor war. Die Behauptung, dass aufgrund dieser Resolution Russland nicht mehr als Aggressor bezeichnet werden dürfe, ist allein schon deshalb abwegig.
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  • Dietmar Eberth
    Nur weil es "Russland ist Aggressor" nicht in die Resolution geschafft hat, darf man Russland nicht mehr als Aggressor bezeichnen? Was für eine Quere Logik ist das?

    Natürlich darf/kann und muß die Welt und die Medien Russland als Aggressor bezeichnen dürfen.

    Ihr vorhergesagtes "Geschäft" für Rechtsanwälte wird nicht kommen. Höchstens vielleicht (eher sicher) in Russland wird man gegen Menschen und Medien vorgehen die Russland als Aggressor bezeichnen.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Dann war das garnicht die Russische Föderation, die vor drei Jahren in die Ukraine einmarschiert ist und 2014 das ukrainische Staatsgebiet Krim annektiert hat?
    Ja wer wars denn dann, @Norbert_Meyer ?
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