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Würzburg
Angebot der Bahn fehlt noch: Sind die Tickets für den neuen Verkehrsverbund Mainfranken in der DB-App zu kaufen?
Mit einem einzigen Busticket vom Taubertal in die Rhön: Ab Januar 2025 geht das! Einen Online-Fahrschein zu bekommen, wird aber nicht ganz so leicht sein. Die Gründe.
Die App 'DB-Navigator' wird gern genutzt, um ÖPNV -Tickets zu buchen. Ob es dort auch Fahrscheine für den neuen Verkehrsverbund NVM gibt, ist allerdings noch offen.
Foto: Daniel Biscan | Die App "DB-Navigator" wird gern genutzt, um ÖPNV -Tickets zu buchen. Ob es dort auch Fahrscheine für den neuen Verkehrsverbund NVM gibt, ist allerdings noch offen.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 16.08.2024 02:43 Uhr

Nach einigem politischen Gerangel steht fest: Der neue Verkehrsverbund Nahverkehr Mainfranken (NVM) kann im Januar 2025 an den Start gehen. Von Röttingen im Taubertal bis zum Kreuzberg in der Rhön gilt in Bussen und Bahn dann ein einheitliches Tarifsystem. Offen ist jedoch die Frage, wo überall die Fahrscheine erhältlich sein werden. 

Zuletzt hatte es Debatten um eine "Preisfalle" im Verkehrsverbund Mainfranken (VVM) gegeben, der noch bis Ende 2024 den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Großraum Würzburg sowie den Landkreisen Kitzingen und Main-Spessart organisiert. Ein Leser hatte gegenüber dieser Redaktion beklagt: Wenn er mit der App der Deutschen Bahn oder auf "bahn.de" einen Einzelfahrschein für die Strecke Würzburg-Retzbach kaufen wolle, werde ihm das 29 Euro teure Bayern-Ticket als günstigster Fahrschein angeboten.

An VVM-Automaten dagegen kostet die kurze Verbindung lediglich 4,90 Euro. Bahn-Verantwortliche erklärten die "Preisfalle" damit, dass es noch nicht gelungen sei, alle Verkehrsverbünde in Deutschland in den DB-Navigator zu integrieren. Man arbeite aber daran.

Nun gehen im Januar die Städte Würzburg und Schweinfurt sowie die Landkreise Würzburg, Schweinfurt, Main-Spessart, Kitzingen, Kreise Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge mit dem NVM an den Start. Gute Gelegenheit eigentlich, den neuen Verbund gleich in die DB-App einzubinden. Gerade gelegentliche Bus- und Bahnfahrer buchen darüber gerne ihre Fahrscheine.

Neuer Verkehrsverbund wartet auf ein Angebot seitens der Deutschen Bahn

Aber so einfach ist es nicht. Ob man beim Ticket-Verkauf mit der Deutschen Bahn zusammenarbeite, habe die Gesellschafterversammlung der beteiligten Städte und Kreise noch nicht entschieden, sagt NVM-Geschäftsführer Christopher Alm. Aktuell warte man auf ein neues Angebot der Bahn. Eine frühe erste Anfrage dazu habe die DB vor anderthalb Jahren zurückgewiesen, sagt Alm. Sämtliche Programmier-Ressourcen seien da für die Einführung des Deutschland-Tickets gebraucht worden. 

Quer durch die weite Region mit einem Ticket: Ab Januar 2025 gilt für den ÖPNV in Mainfranken ein einheitliches Tarifsystem.
Foto: Thomas Obermeier | Quer durch die weite Region mit einem Ticket: Ab Januar 2025 gilt für den ÖPNV in Mainfranken ein einheitliches Tarifsystem.

Jetzt wolle man geklärt haben, bis wann die Programmierung der NVM-Tarife in den DB-Navigator möglich wäre. Außerdem geht es um Kosten, sagt der NVM-Geschäftsführer. Die Deutsche Bahn verlange für jedes in ihrer App gebuchte NVM-Ticket eine Provision. Die Pressestelle der Bahn bestätigt Gespräche mit dem neuen Verkehrsverbund. Einige man sich, könnten NVM-Tickets demnach "frühestens ab Sommer 2025" in der Bahn-App buchbar sein. 

Eigene NVM-App für Besonderheiten und Extras

Es gibt aber eine Alternative: Ausflügler, die von Würzburg aus in die Rhön fahren möchten, sollen ab Januar die Möglichkeit erhalten, Online-Tickets über eine eigene NVM-App zu buchen. Die werde es geben, gleich wie die Verhandlungen mit der Bahn ausgehen, sagt Geschäftsführer Alm.

Die NVM-App sei schon deshalb notwendig, um lokale Besonderheiten innerhalb des mainfränkischen Verkehrsverbunds abzubilden. Über diese App könnten beispielsweise alle Varianten des Deutschland-Tickets wie Job-Tickets oder ein erweitertes Semesterticket für Studierende angeboten werden.

Integriert werden könnten dort auch Monatskarten für die Würzburger Straßenbahn, die am Wochenende von weiteren Personen genutzt werden können, Straba-Kurztickets und Straba-Sechserkarten oder das gerade erst eingeführte Ticketsystem "SWeasy" in Schweinfurt. Auch  Spezialangebote, die die Fahrt im ÖPNV mit einem vergünstigten Eintritt in Tierpark oder Museum kombinieren, wird es laut NVM geben.  

Angebot im neuen NVM: Tageskarte solo für neun Euro

Ein "Sonderangebot" aus der neuen NVM-App verrät Geschäftsführer Alm schon mal. In den ersten neun Monaten soll es dort "Tageskarten" geben: "solo" für neun Euro, für Gruppen bis zu fünf Personen für 27 Euro. Gültig sind beide Tageskarten im gesamten Tarifgebiet, vom Spessart bis zum Steigerwald, vom Taubertal bis in die Rhön.  

 
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