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Würzburg
Vorgezogene Neuwahl in Würzburg: Sollte der Oberbürgermeister zeitgleich mit dem Bundestag gewählt werden?
Am 23. Februar wird voraussichtlich der Bundestag gewählt. Die Wahl zum Würzburger Oberbürgermeister könnte wohl gleichzeitig stattfinden. Die Gründe dafür und dagegen.
Wann wird der oder die neue OB von Würzburg gewählt? Die Argumente für und gegen eine Zusammenlegung mit der Bundestagswahl 2025.
Foto: Daniel Peter | Wann wird der oder die neue OB von Würzburg gewählt? Die Argumente für und gegen eine Zusammenlegung mit der Bundestagswahl 2025.
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 21.01.2025 15:12 Uhr

Nachdem Würzburgs Oberbürgermeister, Christian Schuchardt, seinen Rücktritt zum 1. Juli 2025 angekündigt hat, ist klar: Würzburg braucht Neuwahlen. Aber wann? Die Stadt sprach direkt nach der Ankündigung von einem Termin rund um Ostern, also Mitte April. Die Regierung von Unterfranken brachte dann eine Zusammenlegung mit der vermutlich am 23. Februar stattfindenden Bundestagswahl ins Spiel.

Jetzt haben sich Würzburger Parteien zu dem Thema positioniert. Die CSU fordert, beide Wahlen zusammenzulegen. Stadträte anderer Parteien fordern dagegen in einem offenen Brief an Innenminister Joachim Herrmann einen getrennten Wahltermin. Darunter sind Patrick Friedl (Grüne), Alexander Kolbow (SPD), Barbara Meyer (Die Linke), Jürgen Weber (WL) und Wolfgang Baumann (ZFL).

Möglicherweise höhere Wahlbeteiligung in Würzburg durch Zusammenlegung 

Neben dem geringeren Aufwand eines gemeinsamen Termins ist das Hauptargument der CSU die Wahlbeteiligung. Bei der vergangenen Kommunalwahl 2020 lag die Wahlbeteiligung in Würzburg bei 53,6 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 gingen 82,6 Prozent der Würzburgerinnen und Würzburger zur Wahl.

"Die Zusammenlegung der Wahlen bietet eine einmalige Gelegenheit, die Bürgerbeteiligung bei der wichtigen Wahl des Oberbürgermeisters signifikant zu steigern und somit die Demokratie zu stärken", erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU, Christine Bötsch, in einer Pressemitteilung.

Für eine Zusammenlegung der beiden Wahlen spricht sich auch der FW/FWG-Fraktionsvorsitzende, Josef Hofmann, aus. Seiner Meinung nach könne dadurch ein monatelanger und erschöpfender "Dauerwahlkampf" vermieden werden. Genau umgekehrt sieht es dagegen die Würzburger ÖDP. Sie lehnen eine Zusammenlegung unter anderem wegen einer befürchteten Überflutung an Wahlwerbung, Plakaten und Informationen ab. 

Zusammenlegung mit Bundestagswahl könnte OB-Wahl in den Hintergrund rücken

Die Unterzeichner des oben genannten offenen Briefs haben zudem rechtliche Zweifel an einer Zusammenlegung. Artikel 10 des Gemeinde- und Landkreiswahlgesetzes besagt: "Am Tag einer (…) Bundestagswahl (…) dürfen keine Gemeinde- oder Landkreiswahlen oder sonstige Abstimmungen stattfinden." Ausnahmen muss das Innenministerium zustimmen. Diese Ausnahmen seien wiederum nur zulässig, wenn "eine Beeinflussung der Wahl oder der Abstimmung nicht zu befürchten ist."

Genau das fürchten aber die Unterzeichner des offenen Briefs, nämlich "eine Überlagerung der OB-Wahl durch Bundestagswahl-Themen". Weiter heißt es: "Ein separater Wahltermin ermöglicht es, die OB-Wahl als eigenständige und wichtige Entscheidung zu positionieren."

Ähnlich äußert sich auch die Würzburger FDP in einer Pressemitteilung: "Ein späterer und unabhängiger Wahltermin ermöglicht allen Bürgerinnen und Bürgern, sich voll auf kommunale Themen zu konzentrieren", sagt der Vorsitzende der FDP/Bürgerforum-Fraktion Joachim Spatz.

Terminliche Einschränkungen bei OB-Wahl in Würzburg durch Fasching und Ostern

Gegen die OB-Wahl am 23. Februar spreche außerdem, dass der Wahlkampf vor einem möglichen Stichwahltermin mitten in den Würzburger Fasching falle. Stichwahlen finden in der Regel zwei Wochen nach dem eigentlichen Wahltermin statt. Zudem sollten Wahl- und Stichwahl nicht in den Osterferien – 14. bis 25. April 2025 – liegen. Die Unterzeichner fordern daher, die OB-Wahl in Würzburg erst am 4. oder 11. Mai stattfinden zu lassen.

Obwohl die CSU eine Zusammenlegung mit der Bundestagswahl bevorzuge, zeigt sie sich mit Blick auf andere Termine selbstbewusst. In ihrer Pressemitteilung heißt es: "Aufgrund der derzeitigen Umfragen kann die CSU mit jedem Wahltermin sehr gut leben!"

 
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  • Matthias Braun
    Alles in einem Termin ist am günstigsten
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  • Klaus Grohs
    Der OB Wahl sollte ein eigener Stellenwert beigemessen werden und nicht in der BT Wahl untergehen. Also: Eigener Termin, zumal bis Ende Juni ausreichend Zeit ist.
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  • Johannes Metzger
    Der Bundestagswahlkampf wird hart und hässlich. Das zeigen ja schon alleine die Posts und Tweets vom obersten Food Blogger Bayerns, der sich als Trump Imitator versucht und laut Experten, die Ursache für die aktuelle Wirtschaftskrise noch nicht einmal im Ansatz begriffen hat.
    So sehr ich Verständnis für die Zusammenlegung der BTW und der OB Wahl auf einen Termin habe, sollte gerade unter diesen Vorzeichen beide Wahlen getrennt werden.
    Auch damit sich das Wahlkampfmütchen etwas abkühlen kann.
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  • Matthias Rothkegel
    In Zeiten knapper Kassen sollte sich die Stadt auf jeden Fall die 300.000€* die so eine Wahl wohl kostet sparen und die OB-Wahl auf die Bundestagswahl legen!

    Auch für die ehrenamtlichen Wahlhelfer wäre alles andere eine Zumutung!

    Eine hohe Wahlbeteiligung die bei zeitgleicher Ausführung mit der Bundestagswahl zu erwarten ist stärkt die Demokratie und Legitimation der Bundestagswahl, erspart uns evtl. noch die Stichwahl und es herrscht Klarheit!

    Was könnte die Stadt Würzburg mit den 300.000 € mehr alles für sinnvolle Projekte durchführen? Wieviele soziale Projekte müßte nicht beschnitten werden, wieviele Fahrradwege könnten gebaut werden, wieviele Schulzimmer saniert werden?

    * = https://www.br.de/nachrichten/bayern/termin-und-kandidatensuche-wahlkampf-in-wuerzburg-beginnt,UW61dap
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  • Matthias Rothkegel
    Kommentar auf Wunsch des Verfassers entfernt.
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  • Robert Hippeli
    Um Steuergelder zu sparen wäre dies ein MUSS. Durchziehen und Frieden in den Reihen!

    Die Kandidaten der Clans stehen doch eh schon fest :-)
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  • Sebastian Hansen
    Im Schnitt aller Umfragen seit dem Ende der Koalition 1,9 %p nach oben 😉 (nachzulesen bei ZEIT online).
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  • Herbert Stapff
    Warum muss bei uns immer alles so lange dauern? OB-Wahl am 9. 2. 25 und Stichwahl am 23.2.25
    Bis dahin haben alle genügend Zeit, ihren Kandidaten zu platzieren. Und die Logistik kann funktionieren, wenn alle auf ihre freien Tage zwischen den Jahren und bis Drei-König verzichten.
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  • Klaus B. Fiederling
    o Herr hansen, warum schon wieder dagegen meckern. Man kann doch froh sein, wenn man nur 1x zur Wahl gehen muß.
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  • Alfred Holler
    Muß???
    Klaus, Du DARFST!!!!!!!
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  • Klaus B. Fiederling
    nä ich darf net - bin ke würzburcher!
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  • Felix Habermann
    Die Wahlen zusammenzulegen wäre nur von Vorteil.
    Es werden jede Menge Kosten gespart.
    Noch dazu gibt es ja jedesmal Probleme
    Wahlhelfer zu finden.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Alfred Holler
    Alles vernünftig, aber dass ist denen, die dagegen sind sicher egal, sie müssen das ja nicht zahlen
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  • Fabian König
    Wieso benutzen Sie eigentlich immer so viele Ausrufezeichen hinter der Angabe Ihres Namens und Ihres Wohnorts?
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  • Karl Turba
    Zur Info! In Ingolstadt - größer als Würzburg - hat man auch kein Problem mit der Wahl des Oberbürgermeisters am 23.02.2025. Man spart Kosten und zusätzliche Ausgaben für die vielen Wahlhelfer!
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  • Karl Turba
    PS.: Ingolstadt wählt sogar schon am 09.02.2025 ihren OB. Eine Stichwahl wäre dann in Ingolstadt bereits am 23.02.2023. Also es geht, wenn man will!
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  • Fabian König
    Wieso sagen Sie mir das? Mir ist das doch völlig wurscht, wann der OB gewählt wird. Mich würde nur interessieren, warum Hr. Habermann immer so inflationär mit Ausrufezeichen umgehen. :D
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  • Felix Habermann
    Hallo Herr König ! ! !
    Und hier wieder viele Ausrufezeichen.
    Eigentlich kann es Ihnen ja egal sein.
    Jetzt können sie sich wieder aufregen.
    Haben sie keine andere Probleme.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Jo Schmitt
    Bitte aus Stadtangelegenheiten raushalten!
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