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Würzburg
Dank Impfung: Reisebranche im Raum Würzburg boomt in den Sommerferien
Die Reiselust der Würzburgerinnen und Würzburger nimmt Fahrt auf. Wie Reisebüros der Region davon profitieren und welche Schwierigkeiten es bei der großen Nachfrage dennoch gibt.
Das Geschäft im Reisebüro Fröhlich in der Würzburger Juliuspromenade boomt – dank Corona-Imfpung.
Foto: Fabian Gebert | Das Geschäft im Reisebüro Fröhlich in der Würzburger Juliuspromenade boomt – dank Corona-Imfpung.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:12 Uhr

Folgt man einer nicht repräsentativen Umfrage auf mainpost.de, könnte man meinen, im Corona-Jahr 2021 liegt die Reisebranche am Boden. Nur ein Viertel der gut 1800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollen dieses Jahr ins Ausland reisen, 30 Prozent wollen auf Fernreisen verzichten und 45 Prozent verbringen die Sommerferien komplett daheim (Stand Donnerstag). Steht der Würzburger Reisebranche also eine erneute Katastrophe bevor? Nicht unbedingt.

"Wir wurden im Mai und im Juni überrannt mit Anfragen", freut sich Maximilian Albert, Geschäftsführer des Reisebüros Fröhlich in Würzburg. "Wir hatten bessere Umsätze als zu normalen Zeiten, das war wirklich bombastisch." Im Juli sei die Nachfrage dann kurzzeitig abgeflacht, nur um im August wieder richtig anzuziehen. "Man merkt, dass die Würzburger endlich weg wollen."

Preis spielt für Würzburger Reisende untergeordnete Rolle

Zwar gebe es ein starkes Informationsbedürfnis wegen der sich ständig verändernden Einreisebestimmungen, das tue der Aufbruchsstimmung jedoch keinen Abbruch. Besonders Kreuzfahrten seien dieses Jahr stark nachgefragt. "Die meisten Leute sind geimpft und freuen sich, endlich wieder unbeschwert Urlaub machen zu können."

Ähnliches berichtet auch Jürgen Balling vom Würzburger Reisebüro Traumreisen & Mehr: "Sehr viele Leute haben Nachholbedarf. Die Lust zu verreisen, ist ungebremst." Interessanterweise spiele bei vielen Entscheidungen dieses Jahr der Preis keine große Rolle. "Dafür dauert die Beratung wegen der komplexen Einreisebestimmungen deutlich länger und ist anstrengender."

Sei eine Reise dann erstmal gebucht, hielten die Kundinnen und Kunden daran auch fest – unabhängig von Inzidenzentwicklungen und neuen Beschränkungen: "Die meisten Leute sind zweifach geimpft, die juckt das dann nicht mehr."

Zufrieden zeigt sich auch Susanne Schmitt, Betreiberin des Würzburger Campingplatzes Kalte Quelle: "Der Platz ist fast durchgängig voll und wir haben auch wieder Touristen aus dem Ausland." Im Vergleich zum letzten Jahr sei die Stimmung sehr gelöst: "Man merkt, dass die Leute mit der Impfung deutlich entspannter sind als letztes Jahr."

Umsätze sind noch nicht ganz auf Niveau vor Pandemie angekommen

Von einer steigenden Nachfrage berichtet auch Günther Girster vom Veitshöchheimer Reisebüro am Hofgarten. Er schränkt jedoch ein: "Die aktuellen Anfragen sind unglaublich beratungsintensiv." Viele Leute würden gerne in den Urlaub fahren, seien jedoch verunsichert von den sich ständig ändernden Einreisebedingungen. "Bei uns wird viel gebucht, aber auch viel storniert", sagt Girster. Das Ergebnis sei ein extrem hoher Arbeitsaufwand bei nur leicht steigendem Umsatz. "Die Nachfrage ist da, aber der Ertrag ist durchwachsen."

Positiver, aber ebenfalls nur vorsichtig optimistisch, klingt Sabine Würzburger, Betreiberin des Reisebüros "Tilman Touristic" in der Ochensfurter Innenstadt. Sie sagt: "Die Leute wollen Geld ausgeben, sind aber sehr uniformiert." Dies führe oftmals zu Frustration. Gelöst sei die Stimmung jedoch bei den geimpften Reisenden: "Die Geimpften sind flexibel und wollen jetzt einfach mal raus." Geld spiele dieses Jahr bei ihren Kundinnen und Kunden eine untergeordnete Rolle.

Erfreulich sei, dass die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt in die richtige Richtung gehe: "Wir sind noch nicht ganz auf dem Niveau von 2019 angekommen, aber wir sind auf dem Weg."

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  • J. G.
    Der Reiselust in allen Ehren: Genau das ist die trügerische Sicherheit, in der man sich wähnt. Die Leute denken, sie sind geimpft und ihnen kann nichts mehr passieren. Dabei sollte gerade der Anstieg in einigen Ländern nicht außer Acht gelassen werden. Auch Geimpfte können sich anstecken und müssen dann in Quarantäne bzw. können das Virus weitergeben. Wir machen dieses Jahr Urlaub in Deutschland fernab von den Menschenmassen. Das Ausland läuft uns nicht davon.
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  • J. S.
    Geimpfte müssen eben nicht in Quarantäne! Und was eine seltene Ansteckung mit dem Coronavirus betrifft, so ist eine Ansteckung anderer sehr unwahrscheinlich. Schon gar nicht, wenn die oder der andere auch geimpft ist. Schon was vom Grünen Impfpass gehört? Die Wahrscheinlichkeit eines Ungeimpften von einem Geimpften angesteckt zu werden, ist verschwindend klein. Wehe aber der Ungeimpfte trifft auf einen mit dem Coronaviraus infizierten Ungeimpften. Übrigens die Nebenwirkungen bei der Impfung sind auch nicht anders als die "Nebenwirkungen" einer seltenen Ansteckung trotz Impfung. Die A-Karte zieht nur der oder die Ungeimpfte, "bildlich" gesprochen. Noch haben wir keine Impfpflicht, aber ein gewisser Impfdruck ist und bleibt unumgänglich. Beweis: Die Ansteckung mit der Delavariante ist so groß wie die mit Windpocken!
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