Im siebten Teil der "Dadord Würzburch"-Reihe 'Todsünder', schnellt die Todesrate auf ihren bisher höchsten Stand: Sechs Leichen wird es in dem 90-minütigen Film von Hauptdarsteller und Produzent Christian Kelle und Regisseurin Franziska Greulich geben. Weil die beiden immer wieder Anfragen von Menschen bekommen, die im unterfränkischen Krimi gerne als Leiche mitspielen möchten, habe das Duo beschlossen, dem Publikum zu geben, wonach es ihm verlangt, erklärt Kelle: "Die Leute wollen Leichen? Dann kriegen sie welche."
Das Drehbuch hatten Greulich und er bereits während des ersten Lockdowns 2020 gemeinsam geschrieben. Nachdem sein Filmteam aufgrund der Corona-Einschränkungen erst später als geplant mit den Dreharbeiten beginnen konnte, ging es im Oktober vergangenen Jahres endlich los. Rund ein Jahr später sind 16 Drehtage abgehakt und bereits 50 Minuten Film im Kasten. Etwa zehn weitere Drehtage benötigt es noch. Kelle geht davon aus, dass der Film im Sommer 2023 fertig und im Herbst im Cineworld in Dettelbach zu sehen sein wird.
Siebter Teil ist womöglich der Letzte in "dieser Größenordnung"
Im neuen Film werden sechs stadtbekannte Würzburgerinnen und Würzburger, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, einer grausamen Mordserie zum Opfer fallen. Zum genauen Inhalt will Kelle noch keine Auskunft geben. Der Filmemacher gibt aber einen Hinweis, der Raum für Spekulationen bietet: "Der Film heißt 'Todsünder'. Es gibt sechs Leichen, aber sieben Todsünden." Und: Neben des Büros von Landrat Thomas Eberth, fiel die Wahl der Drehorte auf viele öffentliche Plätze in Würzburg, wie etwa den Marktplatz oder den Mainkai: "Man wird die Stadt auf jeden Fall wiedererkennen", sagt Kelle.
Sämtliche Drehorte, sowie Kostüme und Drehpläne zu organisieren, bereite Kelle inzwischen "sehr viel mehr Mühe, als früher." Warum das so ist, kann er sich selbst nicht genau erklären. Vielleicht, so vermutet er, liegt es auch daran, dass die Zeit "ihren Tribut fordert": "Viele im Team sind über 50, ich werde nächstes Jahr auch 60. Ich fühle mich nicht alt, aber der Zahn der Zeit nagt da schon", sagt er. Vielleicht liegt es auch am schieren Umfang des Projekts: "In dieser Größenordnung, in der wir jetzt den siebten Tatort gemacht haben, wird es danach keinen mehr geben. Das ist einfach nicht mehr machbar."
Auch notwendige Umbesetzungen erschweren die Planung für den Produzenten. Niemand aus seinem Filmteam wird finanziell entlohnt. Alle Schauspieler, Kamera- und Tonleute sowie Cutter beteiligen sich freiwillig an dem Projekt – teilweise schon seit Jahren. Die Laienschauspieler und "Semi-Profis" gehen fast ausschließlich noch ihren Berufen nach: "Manche entwickeln sich persönlich weiter, denken anders über gewisse Dinge nach und möchten nicht mehr. Das habe ich zu akzeptieren und das akzeptiere ich auch", sagt Kelle.
Neue Vermarktungswege werden aktuell geprüft
Dennoch, wenn er und sein Team dann vor der Kamera stehen, bereite es ihnen nach wie vor großen Spaß. Wie es nach der Veröffentlichung des siebten Teils weiter geht, kann Christian Kelle noch nicht sagen. Die Figuren würden aber noch "viel hergeben", sagt er. So denke er etwa darüber nach, in Zukunft kürzere Episoden zu drehen, als bisher.
Der Film "Todsünder" von Christian Kelle und Franziska Greulich wird voraussichtlich im Herbst 2023 im Cineworld in Dettelbach anlaufen. Erst nach der Premiere wird der Film auch im Handel erhältlich sein. In welcher Form, steht noch nicht fest. Aktuell prüfe Kelle, ob sich ein Streaming-Angebot bei Amazon lohnen könnte. Doch das verursacht Kosten: "Ich muss den Film nicht auf Teufel komm raus bei Amazon platzieren und dann nur drauflegen. Da gibt es auch günstigere Alternativen. Aber da sind wir dran."