Bei einer zweiten Reihentestung stieg die Zahl der positiv auf das Corona-Virus getesteten Bewohner des Seniorenzentrums Haus Fuchsenmühle auf 61. Das gab das Gesundheitsamt am Mittwochnachmittag bekannt. Ziel der Testung sei gewesen, die zweimal negativ getesteten Personen von den positiv getesteten Bewohnern zu trennen.
Außerdem wurden nach Angaben des Heims 31 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet, darunter der Einrichtungsleiter. Bislang hatte das Gesundheitsamt die Zahl der infizierten Mitarbeiter mit 26 angegeben, davon 21 Pflegekräfte. Das größte Problem für die Aufrechterhaltung des Betriebs ist gegenwärtig der Personalengpass, sagt Anke Sostmann, die Pressesprecherin der Curata-Unternehmensgruppe, zu der auch Haus Fuchsenmühle gehört.
Drei der Bewohner werden aktuell in der Ochsenfurter Main-Klinik stationär behandelt. "Allen, die vor Ort sind, geht es soweit gut", so Sostmann. Aufgrund der baulichen Situation sei es kein Problem, Infizierte und Nichtinfizierte zu trennen. Essen wird auf den Zimmern serviert. "Wir stehen da in engem Kontakt zum Gesundheitsamt und halten uns ganz an dessen Vorgaben", sagt die Sprecherin. Besonders schwierig sei die Situation für demenzkranke Bewohner.
Den personellen Engpass konnte die Einrichtung bislang mit Leiharbeitskräften überbrücken und mit Mitarbeitern, die aus dem Urlaub zurückgerufen wurden. "Wenn weitere Infizierte hinzukommen sollten, wird es allerdings schwierig", so Sostmann.
Landkreis stellt Schutzausrüstung zur Verfügung
Kein Mangel herrsche hingegen bei der Schutzausrüstung. Das Landratsamt hat dem Haus am Mittwoch zusätzlich 150 Schutzanzüge, 500 FFP-2-Masken, 50 Spuckschutz-Visiere und 10 000 Paar Einweg-Handschuhe zur Verfügung gestellt. "Vor allem für Handschuhe ist die Lage am Markt wieder angespannt", sagt Kreisbrandrat Michael Reitzenstein, der die Auslieferung organisiert hat. Das Material stammt aus dem Pandemie-Lager, das der Landkreis im Feuerwehrzentrum Klingholz eingerichtet hat.
Wie das Virus in die Senioreneinrichtung gelangt ist, sei nach wie vor unbekannt, so die Sprecherin. Das Gesundheitsamt hatte die geltende Besuchsregelung als gut beurteilt und geht davon aus, dass die Infektion nicht von Angehörigen ausging.
Auf den Ausbruch aufmerksam geworden war man in der Main-Klinik, wo ein Bewohner der Fuchsenmühle Ende vergangener Woche stationär behandelt und positiv auf das Corona-Virus getestet worden war. Im Haus Fuchsenmühle seien Bewohner bislang bei Verdacht auf eine Ansteckung getestet worden, sagt Anke Sostmann.